Wochenbett – so genießt du deine Baby-Flitterwochen

Text: Kerstin Hemmerde
Nimm dir Zeit
Opa, Oma, Tante, Onkel, Freunde und Nachbarn: Kaum ist das Kind geboren, wollen viele Menschen den neuen Erdenbürger kennenlernen. Das setzt frischgebackene Mütter oft unter Stress. Denn natürlich will man dem Besuch nicht ungeduscht im Schlafanzug die Tür aufmachen, das Baby möchte gestillt werden und eigentlich wolltest du auch noch frühstücken. Nimm dir die Zeit. Du hast jetzt mehr als jemals zuvor das Recht, alle unnötigen Termine zu streichen. Denn schließlich muss sich dein Körper schonen und dein Baby braucht all deine Fürsorge. Wichtige Termine sind jetzt eigentlich nur die Vorsorgeuntersuchung bei dem*der Kinderarzt*in sowie die Besuche deiner Hebamme – und der musst du nicht perfekt gestylt die Tür aufmachen. Bei vielen erfahrenen Eltern übernimmt der Vater die Terminplanung für Verwandtenbesuche. So kannst du dich auf dein Baby konzentrieren und deinem Partner Verantwortung überlassen.

Lass dich durch deinen Partner unterstützen
In den ersten Wochen hast du sprichwörtlich alle Hände mit deinem Baby zu tun. Schön, wenn du dann Unterstützung zuhause hast. Ideal ist es, wenn sich dein Partner Urlaub oder Elternzeit nehmen kann. Denn einkaufen, waschen, kochen und putzen muss auch erledigt werden – allerdings im Wochenbett nicht von dir. Besonders wichtig ist auch, dass sich der Papa so oft wie möglich mit dem Baby beschäftigt und kuschelt. Das stärkt die Vater-Kind-Beziehung. Auch wenn es dir schwer fällt – gib das Baby nach dem Stillen einfach direkt in die Arme des Papas. Ihr füttert mit der Flasche? Prima, denn dann könnt ihr euch direkt von Anfang an gleichberechtigt um euer Baby kümmern.
Viele Mütter haben nach der Geburt Beschwerden, da ist diese Hilfe doppelt wertvoll. Wenn dein Partner nicht zuhause sein kann und du während oder nach der Schwangerschaft Probleme hast, kann dir deine Krankenkasse eine Haushaltshilfe bewilligen. Auch erfahrene Großmütter oder Freunde können einspringen. Sei es durch Unterstützung im Haushalt oder indem sie mit deinem Baby einen ausgedehnten Spaziergang machen während du dich ausruhst.
Lege dir Vorräte an
Sei in der Schwangerschaft wie ein Eichhörnchen und sorge für Vorräte. So kannst du gesunde Mahlzeiten vorkochen und einfrieren. Gerade stillende Mütter benötigen vollwertiges Essen, um die nötige Energie zu haben und die Milchbildung zu gewährleisten. Eintöpfe, Suppen oder auch Lasagne eignen sich besonders gut. Du kannst zudem Getränke sowie Baby- und Hygieneartikel kaufen und einlagern. Wenn du mit deinem Kind die erste Zeit zuhause bist, wirst du froh sein, nicht für solche Kleinigkeiten einkaufen gehen zu müssen.
Werde ein Fan von Lieferdiensten
Das Wochenbett ist eine prima Zeit, um sich beliefern zu lassen. Das können zum einen Lieferdienste für Essen sein. Aber auch viele Supermärkte bringen den Einkauf bis direkt ins Haus, bequemer geht es nicht. Wenn du gerne selber kochst, kannst du auch Abokisten nutzen. Diese Anbieter bringen in regelmäßigen Abständen frische Lebensmittel aus der Region bis zu deiner Haustür. Oft gibt es in deiner Stadt auch andere Unternehmer wie Landwirte oder Milchbauern, die ebenfalls einen Lieferservice haben. Viele dieser Anbieter stellen auch Gutscheine aus. Das sind ideale Geschenke, die du dir zu Geburt wünschen kannst.

Erledige den Papierkram vor der Geburt
Ob Elternzeit, Elterngeld, Vaterschaftsanerkennung oder Kindergeld: Für viele staatliche Leistungen müssen Anträge ausgefüllt werden. Gerade für das Elterngeld werden zahlreiche Unterlagen benötigt. Du kannst dir nach der Geburt viel Zeit sparen, indem du Anträge bereits in der Schwangerschaft ausfüllst. Dann brauchst du hinterher nur noch Formalien wie Namen und Geburtsdatum eintragen und die Geburtsurkunde beilegen.
Bereite Möbel und Babykleidung vor
Ein gemütlicher Sessel zum Füttern deines Babys, der Wickeltisch oder auch das Babybett – diese Dinge kannst du bereits in der Schwangerschaft aufbauen (lassen). Ebenfalls bietet es sich an, in den Wochen vor der Geburt die Babykleidung in den beiden kleinsten Größen zu waschen und griffbereit im Schrank zu verstauen. So hast du alles vorbereitet und kannst entspannt ins Wochenbett starten.
Nutze Hausmittel
Beschwerden im Wochenbett sind ganz normal. Ob schmerzender Dammriss, wunde Brustwarzen oder Probleme mit der Verdauung: Oft helfen hier schonende Hausmittel, die auch nicht in die Muttermilch übergehen. Lavendelöl, Wickel oder Leinsamen haben schon vielen Müttern wohltuende Dienste erwiesen. Sprich am besten mit deiner Hebamme, was sie dir empfiehlt.
Trinke ausreichend
Stillende Mütter haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Deutlich mehr als zwei Lister solltest du pro Tag trinken. Denn mit der Muttermilch wird viel Flüssigkeit abgegeben. Ein Trick: Stelle überall, wo du stillst, eine Flasche Wasser auf. So kannst du dich bei jeder Mahlzeit deines kleinen Schatzes bedienen. Als Getränke eignen sich Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees besonders gut.
Kaufe die günstigen Binden
Zugegeben: Besonders schön sehen sie nicht aus. Aber nach Meinung vieler Hebammen und Mütter sind die billigen großen Binden die besten für den Wochenfluss. Weil sie keinen Klebestreifen haben, sind sie luftdurchlässig. Wechsel sie am besten alle zwei Stunden auf der Toilette. Wenn du beim Wasserlassen Schmerzen hast, kannst du dabei deine Vulva mit Wasser und Lavendelöl spülen.

Gönn dir Ruhe
Gerade in den ersten Tagen nach der Geburt solltest du das Wort Bett in Wochenbett wörtlich nehmen. Gönn dir Ruhe und Erholung. Und das ohne schlechtes Gewissen. Schalte die Türklingel auf stumm, so können dein Baby und du ungestört schlummern. Anrufbeantworter und Mailbox kannst du mit einem netten Spruch besprechen und die Anrufer so auf später vertrösten. Und wenn du aufstehst, dann am besten immer über die Seite. So schonst du den Beckenboden und trainierst die schrägen Bauchmuskeln.