Geburtstermin berechnen – Diese Methoden sind zuverlässig
Der wahrscheinlich wichtigste Meilenstein in deiner Schwangerschaft: Der Geburtstermin
Auch wenn es sich bei dem errechneten Geburtstermin immer nur um eine Schätzung handelt, ist es vielen werdenden Müttern und Eltern meist sehr wichtig, zu wissen, wann sie ihr Baby das erste Mal in den Armen halten dürfen.
Denn nur die wenigsten Kinder kommen genau am errechneten Geburtstermin zur Welt. Circa 90 % aller Geburten kommen in den zwei Wochen vor und nach dem errechneten Geburtstermin zur Welt.
Wenn es dir grade auch so geht, zeigen wir dir heute, welche Möglichkeiten du zur Berechnung des Geburtstermins hast. Denn dafür gibt es gleich mehrere Möglichkeiten.
Mit diesen Methoden kannst du deinen Geburtstermin berechnen
Einerseits kann ein bestimmter Tag als Ausgangspunkt der Berechnung des Geburtstermines definiert werden – wie der Tag der Befruchtung oder der erste Tag der letzten Periode. Zu diesen Daten wird dann die durchschnittliche Dauer der Schwangerschaft hinzuaddiert.
Da zwischen diesen beiden Zeitpunkten auch eine gewisse Zeitspanne liegt, variiert auch die Dauer der Schwangerschaft in Tagen je nach Berechnungsmethode.
Es gibt jedoch auch Ansätze zur Berechnung des Geburtstermines, bei denen du dich nicht an einem bestimmten Zeitpunkt orientiert, sondern an der Größe des Babys. Diese kann zum Beispiel bei den und Ultraschalluntersuchungen gemessen werden.
Die Naegele-Regel
Als Erstes zeigen wir dir die gängigste Methode: die Naegele-Regel. Nach der Methode, die auf Franz Naegele zurückgeht, wird der erste Tag der letzten Periode als Ausgangspunkt gewählt. Nach dieser Regel dauert eine Schwangerschaft 280 Tage beziehungsweise 40 Wochen oder neuen Kalendermonate.
Sie dient in der Regel auch als erste Orientierungshilfe, sobald du von deiner Schwangerschaft erfahren hast. Später kann der errechnete Entbindungstermin in der Ultraschalluntersuchung noch einmal etwas genauer definiert werden und von diesem Datum abweichen.
Auch wenn die Regel die gängigste ist, gibt es Faktoren, die die Genauigkeit beeinflussen können, so zum Beispiel, wenn Frauen einen unregelmäßigen Menstruationszyklus haben.
Der Tag der Befruchtung als Ausgangspunkt
Da es meist schwieriger ist, den Tag der Befruchtung festzuhalten, wird diese Methode eher seltener verwendet. Dennoch gibt es Schwangere, die den Tag der Befruchtung genau rekonstruieren können.
Falls du dich nun auch genau an den Tag deiner Befruchtung erinnern kannst, wird dieser dann als Ausgangspunkt zur Berechnung deines Geburtstermines verwendet. Entsprechend dieser Methode dauert eine Schwangerschaft von dem Moment der Befruchtung bis zur Geburt circa 266 Tage.
Deswegen agierst du bei dieser Regel zu dem Zeitpunkt deiner Befruchtung weitere 266 Tage, um einen realistischen Geburtstermin zu erhalten.
Die Ultraschall-Methode
Relativ genau lässt sich der Geburtstermin durch die Ultraschalluntersuchung(en) im ersten Drittel deiner Schwangerschaft vorhersagen.
Denn in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft hast du auf jeden Fall eine der ersten Ultraschalluntersuchungen bei deinem Frauenarzt. Hierbei wird der Abstand zwischen dem Scheitel und dem Steißbein des Embryos gemessen. Davon ausgehend kann der Entbindungstermin noch einmal etwas genauer bestimmt werden.
Falls du deinen errechneten Geburtstermin zuerst oder zu Anfang anhand der Nägele Regel definiert hast, kann er nach dem Ultraschall, noch mal ein wenig davon abwaschen.
Warum macht es Sinn, den Geburtstermin zu berechnen?
Die Errechnung eines realistischen Geburtstermins macht gleich aus mehreren Gründen Sinn. Auch wenn es sich hierbei immer nur um eine Schätzung handelt. Der banalste Grund ist wahrscheinlich, dass du einfach neugierig bist und wissen willst, wann du dein Baby endlich in den Arm halten darfst.
Orientierungspunkt für dich und deinen Partner
Die Ankunft eines Babys ist immer mit viel Organisation im Voraus verbunden. Da steht zum einen der Geburtsvorbereitungskurs an, den du vielleicht allein oder auch mit deinem Partner belegen möchtest. Vielleicht möchtest du aber auch zum Pränatal-Yoga oder zum Hypnobirthing. Und damit du diese Termine auch passen terminieren kannst, ist es hilfreich zu wissen, wann dein Baby ankommt.
Auch in puncto Erstausstattung kommt wahrscheinlich einiges auf dich zu – besonders wenn es deine erste Schwangerschaft ist.
Mit dem errechneten Geburtstermin kannst du dir dafür auch eine ungefähre Deadline setzen und sicherstellen, dass du alle wichtigen Besorgungen erledigt hast, bevor dein Baby kommt.
Relevant für medizinisches Fachpersonal
Auch für deinen Frauenarzt, deine Hebamme sowie für die Klinik beziehungsweise das Geburtshaus ist das errechnet Geburtsdatum relevant.
Zum einen um bei den Untersuchungen zu schauen, ob dein Baby sich entsprechend der jeweiligen Woche entwickelt und zum anderen auch um abzuschätzen, wann welche Untersuchungen notwendig sind. Außerdem meldest du dich genau für diesen Tag im Krankenhaus oder in der Geburtsklinik an, auch wenn du nicht genau an diesem Tag entbindest.
Mutterschutz
Falls du einen Anspruch auf den Mutterschutz hast, benötigen deine Krankenkasse und eventuell auch dein Arbeitgeber den errechneten Geburtstermin, um davon ausgehend deine Mutterschutzfristen zu definieren.
Hinweis: In diesem Artikel wollen wir dir die gängigen Methoden vorstellen, mit denen du deinen Entbindungstermin berechnen kannst. Dennoch handelt es sich dabei immer nur um Schätzungen.
Fotos: Gettyimages