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5 besonders häufige Hautkrankheiten bei Babys und Kleinkindern

Text: Kirsten Hemmerde
Sie sind manchmal nicht schön anzuschauen, aber oft harmlos. Von Hautkrankheiten sind viele Babys und Kleinkinder betroffen. Sie lassen sich aber meist gut behandeln.

Huch, was ist das denn? Vielleicht willst du deinem Baby die Windeln wechseln oder deinem Kind den Pullover ausziehen. Und dabei entdeckst du Veränderungen an der Haut. Vielleicht hat dein Kind auch von sich aus auf Stellen gezeigt, die sich jetzt unangenehm anfühlen. Bakterien, Viren oder andere Erreger können für plötzlich auftretende Hautkrankheiten verantwortlich sein. Manchmal liegt der Grund auch in hormonellen oder genetischen Einflüssen oder in der Ernährung. Viele Babys und Kleinkinder sind von diesen Erkrankungen betroffen. Diese Typen treten dabei besonders häufig auf:

Platz 1 der Hautkrankheiten im Kindesalter: Windeldermatitis

Plötzlich sind der Po oder der Intimbereich deines Babys rot und wund? Vielleicht siehst du kleine Pusteln oder Pickelchen? Möglicherweise merkst du auch, wie sich dein Kind unwohl fühlt und die wunden Stellen schmerzen? Dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Windeldermatitis. Nahezu alle Babys leiden irgendwann ein- oder mehrmals darunter. Denn: In der feuchtwarmen Windel haben es Keime besonders leicht, sich zu vermehren. Der Windelstoff reizt die Haut, sodass Erreger einfacher angreifen können. Entzündungen sind die Folge. So wird eine Windeldermatitis behandelt:

  • Häufige Windelwechsel: Das ist wichtig, um die Haut möglichst trocken zu halten. Vor allem nach Stuhlgang sollte die Windel sofort getauscht werden. Verwende am besten luftdurchlässige Windeln.
  • Luft: Lasse dein Kind so oft wie möglich ohne Windel liegen. So kommt Luft an die betroffene Haut.
  • Sanfte Reinigung: Verwende sanfte, parfümfreie Feuchttücher oder wasche den Windelbereich mit lauwarmem Wasser. Anschließend trockne die Haut vorsichtig mit einem weichen Tuch.
  • Barrierecremes: Eine Barrierecreme mit Zink hält Feuchtigkeit und Reizstoffe von den betroffenen Hautstellen fern.
  • Arztbesuch: Windeldermatitis zählt zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch. Der Kinderarzt kann euch auch spezielle Cremes verordnen, die bei Entzündungen oder Erregern helfen.

Neugeborenenakne kommt häufig vor

Wenn ein Baby in den ersten Wochen nach seiner Geburt auf einmal kleine Pickelchen im Gesicht bekommt, steckt meist eine harmlose Neugeborenenakne dahinter. Sie tritt häufig auf, etwa 20 Prozent aller Neugeborenen sind davon betroffen:

  • Grund ist meist die Hormonumstellung nach der Geburt.
  • Denn im letzten Schwangerschaftsdrittel hat das Ungeborene von seiner Mutter viele männliche Geschlechtshormone erhalten.
  • Die sind wichtig für die Lungenreife und das Immunsystem – können aber auch die Talgproduktion ankurbeln und Pickelchen verursachen.
  • Meist treten diese kleinen roten, mit gelbem Talg gefüllte Pünktchen an Stirn und Wangen auf. Innerhalb weniger Wochen verschwinden sie in der Regel von selbst.

Gut zu wissen: Das Baby hat keine Schmerzen und auch keinen Juckreiz. Eine sanfte Hautpflege mit lauwarmem Wasser sowie eine feuchtigkeitsspendende Seife schonen die empfindliche Babyhauf. Reinigungsprodukte oder fetthaltige Salben sollten nicht verwendet werden. Denn sie reizen die Haut beziehungsweise verstopfen die Poren.

Kopfgneis ist nicht schön, zählt aber zu den harmlosen Hautkrankheiten

Hat mein Baby schon Schuppen? Das fragen sich frischgebackene Eltern oft, wenn sie Kopfgneis bei ihrem Kind entdecken. Dabei ist die Kopfhaut mit Schuppen oder einer gelblich aussehenden Schicht bedeckt:

  • Diese Schuppen sind eher fettig und weich.
  • Sie treten oft im vorderen Teil der Kopfhaut rund um die Fontanelle bis zur Stirn auf.
  • Dein Baby verspürt keinen Juckreiz, Kopfgneis gehört zu den harmlosen Hautkrankheiten.
  • Verursacht wird diese Hautirritation durch ein Zuviel an weiblichen Hormonen.
  • Diese Hormone sind nach der Geburt noch im Blut deines Babys und kurbeln die Talgproduktion an.
  • Daher tritt Kopfgneis auch meist in den ersten Lebenswochen deines Kindes auf.

Eine medizinische Behandlung ist meist nicht notwendig. Kopfgneis kann vorsichtig mit Hausmitteln entfernt werden. Dafür gibst du sanft etwas Pflanzenöl auf die Kopfhaut und lässt es am besten über Nacht einwirken. Das Öl macht die Schuppen noch weicher. Mit einem Babykamm kannst du sie dann bei der Morgenwäsche entfernen.

Atopische Dermatitis: Neurodermitis ist auf dem Vormarsch

Immer mehr Kinder leiden unter Neurodermitis. Bei Säuglingen und Kleinkindern sind es über 20 Prozent. Im Babyalter tritt die auch atopische Dermatitis genannte Hautkrankheit oft erstmals als Milchschorf auf. Dabei bilden sich auf der Kopfhaut oder auch im Gesicht trockene Stellen mit Schuppenkrusten.

Hier sollte unbedingt ein Kinderarzt zu Rate gezogen werden. Denn eine rechtzeitige Behandlung ist notwendig, da die Stellen gereizt sein und jucken können. Zudem ist hier die Hautbarriere gestört, sodass Keime leichter eindringen können. Oft verschreibt der Kinderarzt spezielle Salben für die regelmäßige Hautpflege. Mit der Zeit kann sich die Neurodermitis auch auf weitere Körperstellen ausbreiten. Das muss aber nicht sein.

Längst nicht alle Kinder mit Milchschorf entwickeln eine Neurodermitis. Und selbst wenn, wächst sich diese Krankheit oft aus. Nur noch acht Prozent aller Schulkinder und zwei bis vier Prozent aller Erwachsenen leiden darunter.

Blutschwämmchen: Meist verschwinden sie von selbst

Blutschwämmchen – sogenannte Hämangione – zählen auch zu den Hautkrankheiten, die bei Neugeborenen und Säuglingen öfter vorkommen. Das steckt dahinter:

  • Ein Blutschwämmchen tritt als roter Fleck auf der Haut auf, meist ist er ein wenig erhaben und fühlt sich an wie ein Schwämmchen.
  • Dabei handelt es sich um einen gutartigen Gefäßtumor.
  • Babys können schon damit geboren werden. Meist bildet sich das Blutschwämmchen aber in den ersten Lebenswochen.
  • Ein Hämangiom kann an allen Hautstellen auftreten, es wächst auch unter der Haut.
  • Meist ist das Blutschwämmchen harmlos und verschwindet nach einigen Monaten oder auch Jahren von selbst.

Wenn das Hänamgion optisch störend ist, die Genitalien befällt oder die Bewegungsfreiheit des Kindes einschränkt, kann es behandelt werden. Unter anderem gibt es dafür Medikamente, die Kältetherapie oder auch Laser.

Stellst du eines oder mehrere Symptome von Hautkrankheiten fest, dann sprich mit deinem Kinderarzt oder deiner Hebamme. Sie können die Merkmale einordnen und gemeinsam mit dir besprechen, ob – und wenn ja welche – Maßnahmen empfehlenswert sind.

Fotos: Gettyimages

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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