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Schulreife: So wird dein Kind fit für die Schule

Text: Kirsten Hemmerde
Bald steht die Einschulung an? Hier erfährst du, welche motorischen, geistigen und sozialen Kompetenzen für die Schulreife deines Kindes wirklich wichtig sind und wie du es fördern kannst.

Der Übergang in die Grundschule ist für viele Kinder und ihre Eltern ein großer Schritt. Die Schulreife deines Schatzes spielt hier eine große Rolle. Bringt dein Kind die dafür erforderlichen Kompetenzen mit, wird es sich in seinem neuen Umfeld schnell einleben und gut zurechtfinden. Du kannst es auf diesem Weg mit einer liebevollen und spielerischen Förderung unterstützen.

Welche körperlichen Fähigkeiten sind wichtig für die Schulreife?

Wenn dein Kind in die Schule kommt, ist seine motorische Entwicklung besonders bedeutend. Denn je selbstständiger die Schüler sind, desto mehr können sich die Lehrkräfte auf den Unterricht konzentrieren. Es ist daher gut, wenn dein Kind das bereits beherrscht:

  • etwas mit der Schere ausschneiden
  • auf einem Bein hüpfen und einen Ball fangen
  • alleine die Nase putzen
  • einen Stift richtig halten und damit malen
  • den Reißverschluss öffnen und schließen
  • alleine auf die Toilette gehen
  • sich selbstständig an- und ausziehen

Diese Kompetenzen lassen sich gut im Alltag üben. Dann gibt es morgens einen Anzieh-Wettbewerb und anschließend wird der Kita-Weg zum Hüpf-Parcours.

Geistige Entwicklung: Das sollte dein Kind können

Oft fragen sich Eltern, ob ihr Kind für die Schulreife schon alle Buchstaben kennen muss. Hier kannst du beruhigt sein: Lesen und Schreiben braucht dein Kind nicht zu können, wenn es in die Schule kommt. Es ist völlig ausreichend, wenn es seinen Namen schreibt. Denn im Unterricht lernen Schüler die Buchstaben dann nach schul- oder landeseigener Methode. Viel wichtiger für die geistige Entwicklung ist, dass dein Kind bei Schuleintritt

  • sich gut ausdrücken und verständigen kann
  • ein einfaches Spiel wie Mensch-ärger-dich-nicht oder Memory beherrscht
  • sich kleine Geschichten merken und nacherzählen kann
  • sich eine Weile ruhig an einem Platz auf eine Sache konzentrieren kann
  • mindestens bis zehn zählen kann
  • interessiert an neuen Dingen ist
  • einige Lieder auswendig singen kann

Hier gibt es jeden Tag tolle Gelegenheiten, diese Fähigkeiten wie nebenbei zu trainieren. Fast jedem Kind macht es Spaß, gemeinsam mit den Eltern Lieder zu singen. Puzzles sind eine prima Beschäftigung für zwischendurch und schulen auch das Vorstellungsvermögen.

Schulreife spiegelt sich auch im Sozialverhalten wider

Die soziale und emotionale Entwicklung deines Kindes sorgt maßgeblich dafür, dass es in der neuen Klasse gut zurechtkommt. Idealerweise hat es dafür bereits in der Kita, im Sportverein oder der Bastelgruppe gelernt, Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen und mit ihnen zu spielen. Wichtig ist dabei, dass es auch die Gruppenregeln akzeptiert – selbst wenn das bedeutet, dass es dabei seine eigenen Wünsche hintenanstellen muss. Es sollte Kompromisse finden und Konflikte mit anderen Kindern lösen können. All das sind Fähigkeiten, die für das Klassengefüge besonders wichtig sind. Das gilt besonders für große Klassen, in denen die Lehrer viele verschiedene Interessen und Wünsche unter einen Hut bringen müssen.

Sechs tolle Förder-Ideen für die Schulreife

Du kennst dein Kind am besten. Aus Alltagssituationen oder durch Kita-Feedback-Gespräche kannst du beurteilen, was dein Schatz schon besonders gut kann und wo er vielleicht noch Unterstützung benötigt. Diese Förderung läuft am besten nebenbei und unbemerkt ab. Schaffe für Kind braucht eine liebe- und spielfreundliche Umgebung. Diese sechs Anregungen für die Schulreife sind besonders hilfreich:

  • Basteln: Ob Fensterdeko oder Adventsschmuck – basteln schult die Feinmotorik. Damit auch kleine Bastelmuffel zu Schere und Stift greifen, wähle Dinge, die dein Kind interessiert. Zum Beispiel gibt es tolle Malvorlagen mit Comic-Helden. Oder wie wäre es mit farbenfroher Wanddekoration fürs eigene Kinderzimmer?
  • Outdoor: Draußen sind viele Dinge möglich, die in den eigenen vier Wänden nicht funktionieren. Klettern, verstecken, Wege suchen sind nur einige Beispiele, die dein Vorschulkind selbstständiger und mutiger werden lassen.
  • Vorlesen: Die Stiftung lesen hat in ihrem Vorlesemonitor herausgefunden, dass Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, besonders gute Startchancen haben. Sie verfügen früh über einen größeren Wortschatz, lernen leichter lesen, sind einfühlsamer und haben in vielen Fächern bessere Schulnoten.
  • Spielen: Kinder lieben es, mit ihren Eltern zu spielen. Ob Gesellschaftsspiel, Ballspiel, gemeinsames Bauen oder ein wildes Toben – all das schult wichtige Kompetenzen und fördert eure Bindung.
  • Spielzeug: Besonders empfehlenswert ist Spielzeug, das dein Kind für viele Zwecke einsetzen und abwandeln kann. Ein Beispiel sind Bausteinen – daraus lassen sich unzählige verschiedene Gebäude, Figuren oder auch Rennstrecken kreieren.
  • Selbstständigkeit: Unterstütze dein Kind dabei, so viele Tätigkeiten wie möglich selbst zu erledigen. So kann es seine Anziehsachen selbst auswählen, sein Brot schmieren oder auch einmal gemeinsam mit dir die Spülmaschine anstellen.

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Hier gibt es Unterstützung

Machst du dir Gedanken, ob dein Kind die nötige Schulreife besitzt? Ist es vielleicht etwas schüchtern, spricht undeutlich oder kann einen Stift nicht richtig halten? Sprich mit den Erziehern in der Kita, ob sie deinen Eindruck teilen. Im sechsten Lebensjahr steht zudem eine U-Untersuchung an, in der auch der Kinderarzt einen Blick auf die Schulreife hat. Gegebenenfalls kann er Fördermaßnahmen wie Ergotherapie oder Logopädie empfehlen. In allen Bundesländern untersucht zudem der Schularzt die Kinder vor Schulbeginn. Diese sogenannte Schuleingangsuntersuchung ist ebenfalls dafür da um festzustellen, wie fit dein Kind für die Schule ist. Das ärztliche Personal ist genau für dieses Ziel sensibilisiert und schaut, welche Bedingungen, Förderungen oder Unterstützung ein Kind braucht, um gut lernen zu können.

Fotos: Getty

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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