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Der richtige Sonnenschutz für Babys und Kleinkinder

Die Haut von Babys und Kleinkindern ist besonders empfindlich. Hier erfahrt ihr, wie ihr euer Kind am besten vor der Sommersonne schützt.

Die Temperaturen steigen, die Sonne lacht – da zieht es viele Familien nach draußen. Für Kinder und Eltern ist es herrlich, das schöne Wetter zu genießen. Der Körper tankt gute Laune und lebenswichtiges Vitamin D. Doch ob auf dem Spielplatz, auf dem Fahrrad oder am Strand – der richtige Sonnenschutz gehört in dieser Jahreszeit einfach dazu. Das betont auch Professor Peter Höger, Hautexperte der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin: „Sonnenschutz der Kleinen ist gezielte Primärprävention, denn jeder Sonnenbrand im Kindesalter erhöht das Risiko für Hautkrebserkrankungen im Erwachsenenalter wesentlich. Für kleine Kinder kann ein starker Sonnenbrand sogar lebensgefährlich sein.“ Beim richtigen Sonnenschutz kommt es auf die optimale Mischung zwischen Kleidung, Creme und Verhalten an. Auch das Alter der Kinder spielt eine große Rolle.

Keine direkte Sonne für Babys

So ist die Haut von Babys noch sehr dünn und besonders empfindlich. Sie verträgt keine direkte Sonne, ihr UV-Eigenschutz muss sich erst noch entwickeln. In den ersten zwölf Lebensmonaten sollten Kinder sich daher ausschließlich im Schatten aufhalten. Sie brauchen deshalb auch keine Sonnencreme. Diese Mittel würden die sensible Haut zudem nur unnötig belasten. Wer mit seinem Baby im Kinderwagen unterwegs ist, sollte trotz Verdeck oder Sonnensegel die pralle Sonne meiden. Denn zu schnell heizt sich der Wagen auf und das Kind kann überhitzen. Auch die Babytrage sollte an heißen Tagen nur sparsam eingesetzt werden, da sie für das Kind zusätzliche Wärme bedeutet. Ein Schattenplatz ist bestens geeignet für die Vitamin-D-Produktion. Laut Deutscher Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin reichen dafür zwischen April und September bereits zwei Aufenthalte pro Woche zwischen 10 und 15 Uhr für maximal dreißig Minuten mit unbedecktem Kopf sowie freien Armen und Beinen.

 

Kleinkinder brauchen die richtige Sonnencreme

Ab einem Jahr können sich Kleinkinder in der Sonne aufhalten. Anfangs reichen wenige Minuten, um die Haut langsam an die Strahlung zu gewöhnen. Wichtigstes Zubehör ist dabei die richtige Sonnencreme. Experten empfehlen ein Produkt mit mechanischem Schutzfilter, das Zinkoxid- oder Titandioxid-Mikropigmente enthält. Diese Nanocremes sind leicht, legen sich wie eine Schutzschicht auf die Haut, aber hinterlassen keinen weißlichen Film mehr. Man erkennt sie unter anderem am Hinweis „sofortiger Schutz direkt nach dem Auftragen“. Achte beim Kauf zusätzlich auf das Kleingedruckte bei den Inhaltsstoffen, rät Professor Höger: „Für Kinder ungeeignet sind Cremes mit den chemischen UV-Filtersubstanzen Ethylhexyl-Methylzinnamat (EHMC) oder Octocrylen, die transkutan resorbiert werden. Sie werden zu den `Endokrinen Disruptoren´ gezählt, da sie in vitro und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in vivo östrogene Wirkung entfalten können, und zudem durch Kontamination des Trinkwassers in der Nahrungsmittelkette akkumuliert werden.“

Welche Sonnencreme ist die Richtige?

Wenn du in der Drogerie oder der Apotheke vor dem Regal mit den Sonnencremes stehst, hast die Qual der Wahl. Auch für Kinder gibt es schon eine große Bandbreite an Produkten.
• Greif bei der Sonnencreme mindestens zum Lichtschutzfaktor 30. Mittel mit dieser Eigenschaft absorbieren bereits 97 Prozent des Lichts.
• Achte darauf, dass die Sonnencreme wasserfest ist. Wenn dein Kind viel schwitzt oder im Wasser spielt, würde mit einer normalen Creme der Schutz zu schnell nachlassen.
• Die Sonnencreme sollte einen Schutz gegen UVA und UVB-Strahlen haben und frei sein von Zusätzen wie Duftstoffen, Emulgatoren oder Fetten. Sie können die empfindliche Kinderhaut belasten.
• Guter Schutz muss nicht immer teuer sein. So haben bei Untersuchungen von Stiftung Warentest und Ökotest die Eigenmarken von Discountern und Drogeriemärkten besonders gut abgeschnitten.

Tipps für das Eincremen

• Eine Sonnencreme mit mineralischem Schutzfilter wirkt sofort und braucht daher erst kurz vor dem Aufenthalt in der Sonne aufgetragen werden.
• Wichtig ist die richtige Menge. Da lautet das Motto „mehr ist mehr“. So braucht ein 1,80 großer Erwachsener drei Esslöffel Sonnenmilch für den optimalen Schutz. Bei einem 90 Zentimeter großen Kind wird die Menge entsprechend angepasst.
• Die Creme muss über den Tag verteilt immer wieder erneuert werden. Vor allem nach dem Baden, Sport oder Schwitzen sollte nachgecremt werden.
• Körperteile wie Hände, Füße, Ohren oder Nacken sind besonders der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Cremt sie daher gründlich ein. Für die Lippen gibt es spezielle Pflegestifte mit Sonnenschutz.

Kleidung und Siesta bieten zusätzlichen Schutz

Auch die beste Sonnencreme kann nur zeitlich begrenzt schützen. Diese Spanne hängt von der Eigenschutzzeit der Haut ab, die die Creme um den angegebenen Faktor verlängert. Um euer Kind bestmöglich vor den Gefahren der Sonneneinstrahlung zu bewahren, empfiehlt sich das passende Sonnen-Outfit. Ein Muss ist dabei die Kopfbedeckung – am besten mit Krempe und Nackenschutz. Ein T-Shirt oder Langarmshirt schützt den Oberkörper. Dabei bieten dunkle Farben fünf Mal so viel Schutz wie helle. Fürs Plantschen im Wasser gibt es Kleidung mit UV-Faktor. Eine Sonnenbrille oder auch eine Kappe mit Sonnenschirm halten die UV-Strahlen von den Augen fern. Zudem hilft es, wie in der Mittelmeerregion eine Siesta einzulegen. Denn mehr als 80 Prozent der täglichen UV-Strahlung werden zwischen 11 und 16 Uhr abgegeben. Wer mittags eine Pause macht, hat seiner Haut schon viel Gutes getan.

Das passende Zubehör für euren Sommerspaß

Sonnenschutz, Schatten und Spielspaß – dieses Trio garantiert einen perfekten Sommertag. Damit alles schnell zur Hand ist, helfen diese Tipps:
Mini-Packungen: Sonnencremes gibt es in Mini-Größen von 15 bis 100 Milliliter. Sie passen in jede Handtasche und jeden Wickelrucksack. Damit sind sie schnell zur Hand, wenn ein- oder nachgecremt werden muss.
Pop-up-Schatten: Eine Strandmuschel oder ein kleines Wurfzelt bieten auch unterwegs ein schattiges Plätzchen. Viele Kinder machen hier am Strand sogar ihr Mittagsschläfchen.
Beschäftigung: Damit den Kleinen bei einer Pause im Schatten nicht langweilig wird, hilft das Lieblingsspielzeug. Auch ein spannendes Buch oder ein Puzzle können eine gute Ablenkung sein.



Erste Hilfe bei Sonnenbrand

Sollte dein Kind trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen Sonnenbrand bekommen, ist rasche Hilfe angesagt. Feuchte Umschläge, kalter Quark und spezielle Gels kühlen. Ibuprofen kann die Entzündungsreaktion mildern. Es sollte viel zu trinken angeboten werden, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und die Haut-Heilung zu unterstützen. Ist die Rötung besonders stark und hat das Kind große Schmerzen, sollte eine Ärztin aufgesucht werden. Sie kann auch einen Sonnenstich oder Hitzschlag ausschließen.

 

Bilder: Getty

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