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Sonnenbrand und Sonnenstich bei Kindern: Was hilft und was schützt?

Text: Kirsten Hemmerde
Sonne macht gute Laune und ist wichtig für unsere Gesundheit. Doch leider hat sie auch Schattenseiten, denn sie kann bei deinem Kind leicht einen Sonnenbrand oder sogar einen Sonnenstich verursachen. Wir verraten dir, was in diesem Fall hilft und wie du vorbeugen kannst.

Wenn die Sonne scheint, spürst du wahrscheinlich schon direkt, wie die Laune steigt. Denn Sonnenstrahlen haben viele positive Effekte. Sie kurbeln die Produktion des Glückshormons Serotonin an. Und sie sorgen dafür, dass unser Körper gut mit Vitamin D versorgt wird. Doch zu viel an Sonne kann unangenehme Folgen wie einen Sonnenbrand nach sich ziehen. Die Dosis ist dabei ganz individuell und hängt vom Hauttyp ab. Gerade bei Babys und kleinen Kindern gilt grundsätzlich: Weniger ist mehr. Denn ihr natürlicher Sonnenschutz ist noch nicht vollständig entwickelt.

Was ist ein Sonnenbrand?

Wenn sich wenige Stunden nach dem Spielen im Freien die Haut deines Kindes rötet, kann es sich um einen Sonnenbrand handeln:

  • Ein Sonnenbrand entsteht, wenn die Haut zu lange der Sonne ausgesetzt oder wenn der Sonnenschutz unzureichend war.
  • Dann können die UV-Strahlen der Sonne die Hautzellen schädigen.
  • Die betroffenen Hautzellen reagieren darauf mit Entzündungen.
  • Diese Entzündungen äußern sich als Sonnenbrand.
  • Die Symptome eines Sonnenbrands reichen von mild bis schwer.
  • In leichten Fällen kann die Haut gerötet sein, sich warm anfühlen und ein leichtes Brennen oder Jucken verursachen.
  • Bei schwereren Sonnenbränden kann die Haut stark gerötet sein, Blasen bilden, schmerzhaft sein und sogar zu Übelkeit, Kopfschmerzen und Fieber führen. Nach einigen Tagen pellt sich die Haut und erneuert sich so.

Während Kleinkinder oft schon sagen können, dass ihnen etwas weh tut, macht sich ein Sonnenbrand bei Babys oft durch Unwohlsein bemerkbar. Es kann sein, dass dein Kind vielleicht quengeliger und unruhiger ist, weint, weniger trinken möchte oder auch schlechter schläft.

Sonnenbrand: 1. Hilfe für Kinder

Die allererste Maßnahme bei einem Sonnenbrand ist: Raus aus der Sonne, ab in den Schatten. Da die gerötete Haut meist schmerzt, gerötet und heiß ist, hilft Kühlen. Dafür hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Hausmittel: Mache kalte Umschläge mit Joghurt, Quark oder Kamillentee. Dafür durchfeuchtest du ein Küchentuch beziehungsweise bestreichst es fingerdick. Lege diesen Umschlag für mindestens eine halbe Stunde auf den Sonnenbrand. Dann lässt meist der kühlende Effekt nach. Dieses Hausmittel kannst du öfter hintereinander anwenden.
  • After-Sun-Lotion: Bei einem leichten Sonnenbrand kannst du auch eine After-Sun-Lotion auftragen. Die Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Menthol, Panthenol oder Allantoin haben gleich mehrere Funktionen: Sie wirken kühlend, entzündungshemmend und fördern die Hauterneuerung.
  • Hautschutz: Oft schmerzen Berührungen an der verbrannten Haut. Daher mögen viele Kinder bei Sonnenbrand keine enganliegende Kleidung, die scheuert. Wähle daher möglichst luftige Kleidung oder lasse deinen Schatz an den betroffenen Stellen unbekleidet.
  • Trinken: Durch die Wäme und Entzündungsreaktion des Körpers verliert dein Kind Flüssigkeit. Daher ist es gut, wenn es jetzt besonders viel trinkt.
  • Arztbesuch: Geht es deinem Kind nicht gut, hat es Fieber, stärkere Verbrennungen und vielleicht sogar Brandblasen, solltet ihr einen Arzt aufsuchen. Denn Brandblasen brauchen eine spezielle Behandlung und sollten keinesfalls selbst geöffnet werden. Der Arzt kann zum Beispiel mit speziellen Salben bestrichene Verbände anlegen.



Vorbeugung ist der beste Schutz

Babys und Kleinkinder haben eine besonders empfindliche Haut. Sie ist noch sehr dünn und verfügt daher über kaum natürlichen Sonnenschutz. Daher können Kinder in diesem Alter leicht einen Sonnenbrand bekommen. Jeder Sonnenbrand mehr erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Vorbeugung ist hier der beste Schutz. Spielen im Schatten, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, eine Kopfbedeckung sowie lange, luftige Kleidung helfen schon viel. Mehr darüber erfährst du in unserem Beitrag „Der richtige Sonnenschutz für Babys und Kleinkinder„.

Besonders gefährlich für kleine Kinder: Sonnenstich

Für viele Eltern gehört es wie selbstverständlich dazu, ihrem Baby oder Kleinkind einen Sonnenhut aufzusetzen. Das ist genau richtig! Denn sind Kopf und Nacken ungeschützt, können Sonnenstrahlen zu einem Sonnenstich führen:

  • Dabei reizt die Sonne das Gehirn und die Hirnhäute.
  • Diese Reizung löst Entzündungsreaktionen aus.
  • Einige Stunden nach dem Sonnenbad haben Kinder mit Sonnenstich einen heißen und roten Kopf.
  • Oft sind sie unruhig, ihnen ist übel und sie können auch erbrechen.
  • Kopfschmerzen, Schreiben und Nackenschmerzen sind weitere mögliche Symptome.

Da sich ein Sonnenstich am Kopf äußert, sind die weiteren Körperbereiche oft nicht betroffen. Auch die Körpertemperatur bewegt sich meistens im Normalbereich.

Das hilft bei einem Sonnenstich

Rasche Hilfe ist im Falle eines Sonnenstichs besonders wichtig. Das Kind sollte sofort in den Schatten gebracht, beruhigt und beobachtet werden. Da der Kopf betroffen ist, hilft es, Kopf und Oberkörper erhöht zu lagern. Dafür kannst du zum Beispiel ein Kissen in den Rücken legen. Dann ist Kühlen angesagt:

  • Von außen: Lege kalte Umschläge um Kopf und Nacken.
  • Von innen: Gebe deinem Kind zu trinken.

Allerdings: Trinken sollte dein Kind nur, wenn ihm nicht übel ist. Geht es ihm schlechter, hat es sogar starke Schmerzen, wirkt weggetreten oder halluziniert, solltet ihr sofort den Notarzt rufen. Denn dann kann es sein, dass es sich um einen Hitzschlag handelt. Dabei erhitzt sich der gesamte Körper. Während wir Erwachsenen unsere Körpertemperatur über das Schwitzen regulieren, ist bei Babys diese Fähigkeit kaum vorhanden. Sie muss sich erst im Laufe der ersten Lebensmonate entwickeln. Auch noch als Kleinkinder können sie ihren Flüssigkeits- und Wärmehaushalt viel schlechter steuern als Erwachsene. Die Folge: Ihr kleiner Körper heizt sich viel schneller auf.

Bei heißem Wetter Aktivitäten anpassen: Ganz einfach mit unseren 5 Tipps

Damit dein Kind – und natürlich auch du – am besten erst gar keinen Sonnenbrand, Sonnenstich oder Hitzschlag bekommt, passt euch am besten an das heiße Wetter an. Diese Tipps helfen euch dabei:

  1. Flüssigkeitsversorgung: Achte darauf, dass dein Kind ausreichend Flüssigkeit trinkt. Babys sollten öfter Milchmahlzeiten erhalten und ältere Kinder regelmäßig Wasser angeboten bekommen.
  2. Aktivitäten im Freien anpassen: In der Regel ist es zwischen 10 und 16 Uhr am heißesten. Verlegt daher eure Ausflüge oder Playtime draußen auf davor oder danach.
  3. Kühle Umgebung schaffen: Sorge für eine kühle Umgebung bei euch Zuhause. Dabei helfen morgendliches Lüften, Ventilatoren, heruntergelassene Rollläden oder auch angefeuchtete Betttücher vor dem Fenster.
  4. Fahrzeuggefahren vermeiden: Auch wenn dein Kind gerade schläft, solltest du es niemals unbeaufsichtigt in einem geparkten Auto lassen. Denn selbst schon bei milden Außentemperaturen kann die Temperatur im Inneren eines Autos sehr schnell gefährlich ansteigen.
  5. Aufmerksam sein: Achte auf Anzeichen von Hitzeerschöpfung oder einem Hitzschlag wie übermäßiges Schwitzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit oder Bewusstseinsverlust. Lege dir am besten direkt die Telefonnummern des kinderärztlichen Notdienstes bereit. Du findest eine Übersicht auf der Website des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

 

 

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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