11 Dinge, die Du in der Schwangerschaft meiden solltest
Farben und Klebstoffe
Viele werdende Eltern nutzen die Schwangerschaft für Renovierungsarbeiten. Oft werden das Kinderzimmer gestrichen, Fußboden verlegt neue Möbel aufgebaut. Doch viele dieser Tätigkeiten solltest du deinem Partner oder einem Handwerker überlassen. Denn Wandfarbe, Holzschutzmittel, Klebstoffe oder Polituren enthalten oft Lösungsmittel. Dieser Stoff wird in hoher Dosis für Fehlgeburten oder Nervenschäden verantwortlich gemacht. Schaut daher beim Kauf der Produkte nach besonders schadstoffarmen Produkten. Sie sind zum Beispiel mit dem Siegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Neue Möbel oder auch Teppiche solltest du vor Benutzung gut ausdünsten lassen.
Medikamente in der Schwangerschaft
Ob Schmerztabletten, Abführmittel oder Augentropfen – mit vielen Arzneien sollten Schwangere vorsichtig sein. Denn sie können über die Nabelschnur auf das ungeborene Kind übergehen und es schädigen. Allerdings gibt es hier Unterschiede. Manche Medikamente sind eher im ersten Schwangerschaftsdrittel gefährlich, andere in den späteren Monaten. Eine Übersicht und Beratung liefert das Portal Embryotox (bitte verlinken zu www.embryotox.de), das vom Bundesgesundheitsministerium gefördert wird. Es lohnt sich, auch Arzneimittel oder medizinische Körperpflegeprodukte, die du dauerhaft verwendest, dort einmal prüfen zu lassen. Denn unter Umständen können auch Akne-Hautcremes oder Schuppen-Shampoos kritische Inhaltsstoffe enthalten. Wende dich im Zweifelsfall vertrauensvoll an deinen Arzt, deinen Apotheker oder deine Hebamme.
Kosmetika und Pflegeprodukte
Bei einigen Beauty- und Pflegeprodukten ist ein Blick auf den Inhalt empfehlenswert. Denn bisweilen sind hier Stoffe zugesetzt, von denen in der Schwangerschaft abgeraten wird. So solltest du bei Nagellackentfernen, Selbstbräunern, Duschbädern und Co. zu formaldehydfreier Ware greifen. Denn Formaldehyd kann das Risiko für Fehlgeburten und Herzkrankheiten erhöhen. Kosmetika können auch Parabene enthalten, die laut Forschern hormonell auf das Ungeborene wirken und Übergewicht verursachen können. Experten warnen auch vor Phtalaten in der Schwangerschaft. Diese Stoffe wurden zum Beispiel in Shampoo, Duschgel, Zahnpasta oder Sonnencreme gefunden und sollen Diabetes, Krebs oder hohen Blutdruck verursachen können. Hier hilft die App ToxFox (bitte verlinken zu https://www.bund.net/themen/chemie/toxfox/) des BUND. Sie ermittelt Schadstoffe in Alltagsprodukten wie Kosmetik, Spielzeug oder Textilien. Dafür brauchst du lediglich den Strichcode auf der Verpackung zu scannen. Wenn du dir in der Schwangerschaft die Haare färben lassen möchtest, sprich mit deinem Frisör über die Inhaltsstoffe.
Zigarettenrauch in der Schwangerschaft
Dass Rauchen in der Schwangerschaft tabu sein sollte, ist hinlänglich bekannt. Auch vom Passivrauchen geht eine große Gefahr für das ungeborene Kind aus. Frühgeburten, ein niedriges Geburtsgewicht oder sogar der plötzliche Kindstod können die Folgen sein, wenn Mutter oder Kind Zigarettenrauch ausgesetzt sind. Daher sollten auch der werdende Vater oder andere Personen in deinem Haushalt auf Zigaretten – dazu zählen auch E-Zigaretten – verzichten.
Gewürze
Während einige Kräuter wie Schnittlauch oder Kresse besonders viele in der Schwangerschaft wertvolle Vitamine und Mineralstoffe enthalten, solltest du mit anderen Gewürzen sparsam sein. So regen Anis, Fenchel oder Kümmel in großen Mengen die Gebärmutter an. Pflanzen wie Liebstöckel, Muskatnuss oder Petersilie wurden früher als Abtreibungsmittel eingesetzt. Sorgen musst du dir hier in der Regel aber nicht machen. Denn wie so oft macht die Dosis das Gift. In küchenüblichen Mengen als Gewürz eingesetzt, sind nahezu alle Kräuter unbedenklich.
Alkohol und Drogen
Alkohol gehört zu den Stoffen, die Ungeborene am meisten gefährden. Experten zufolge kommen jährlich allein in Deutschland rund 10.000 Babys mit Schäden auf die Welt, die durch den Alkoholkonsum ihrer Mütter ausgelöst wurden. Das können Fehlbildungen der Organe sein, ein kleiner Schädel, Hör- und Sehstörungen oder ein aggressives Verhalten. Drogen wie Cannabis, Heroin oder Kokain gelangen über die Nabelschnur direkt in den Blutkreislauf des Embryos. Hier können sie Entwicklungsverzögerungen, Fehlbildungen oder Frühgeburten auslösen.
Katzenklo reinigen
Durch Katzenkot kann Toxoplasmose übertragen werden. Wenn sich eine Schwangere damit ansteckt, besteht die Möglichkeit, dass die Infektion dem ungeborenen Kind schadet. Mögliche Folgen sind eine Früh- oder Totgeburt oder Nervenschäden. Allerdings haben viele Menschen bereits unbemerkt eine Toxoplasmose-Infektion durchgemacht. In einem solchen Fall besteht für das Kind keine Gefahr. Du kannst dich bei deinem Frauenarzt auf Toxoplasmose testen. Hast du noch keine Antikörper gebildet, sollte jemand anderes das Katzenklo säubern. Die Erreger können auch über Katzenkot in das Erdreich gelangen. Daher sind Handschuhe bei der Gartenarbeit empfehlenswert.
Röntgen
Ärzte bemühen sich, Röntgenaufnahmen bei werdenden Müttern zu vermeiden. Denn vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen können die die Strahlungen zu Schädigungen führen. Ultraschalluntersuchungen oder ein besonderer Schutz durch Bleischürzen können hier Alternativen sein. Dein behandelnder Arzt wird dich sorgfältig dazu beraten.
Lautstärke
Experten haben herausgefunden, dass extreme Lautstärke dem Gehör des Kindes schaden kann. Zudem setzt Lärm die werdende Mutter unter Stress und das wiederum wirkt sich auf das Ungeborene aus. Frühgeburten und ein geringeres Geburtsgewicht haben Ärzte bei sogenannten Lärmkindern festgestellt.
Heiß baden
Ein warmes Bad ist entspannend und wird von vielen Schwangeren als wohltuend empfohlen. Die optimale Temperatur liegt bei 33 bis 34 Grad. Von heißen Bädern mit 37 Grad oder höher wird abgeraten. Hier erweitern sich die Gefäße zu stark, das kann zu Kreislaufproblemen führen. Zehn bis 15 Minuten sind die richtige Dauer für ein Schwangerschaftsbad.
Lange Stehen oder sitzen
Viele Schwangere kämpfen mit Wassereinlagerungen in den Füßen. Das verstärkt sich durch langes Stehen oder Sitzen. Denn dabei wird dein Körper weniger durchblutet. Flüssigkeit kann sich in den Beinen und Füßen sammeln. Dagegen hilft häufigeres Aufstehen, Laufen und Positionswechsel beim Sitzen.
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