Wiedereinstieg: So startest du nach deiner Familienpause im Job durch

Ob nach Babypause oder längerer Kinderzeit: Mit diesen Tipps und der richtigen Strategie gelingt dir dein Wiedereinstieg in den Beruf.

Ist es nicht verrückt? Gerade eben hast du deinen Nachwuchs noch auf dem Arm gehalten, ihn gefüttert, gewickelt und vorgesungen. Und nun ist dein Schatz größer und du planst deinen beruflichen Wiedereinstieg. Das ist nicht nur eine spannende Herausforderung, sondern kann auch eine aufregende Reise sein. Je nachdem, wie du dich entwickeln möchtest oder welches Berufsmodell du dir wünschst, ergeben sich neue Perspektiven.

Mache vor dem Wiedereinstieg eine Bestandsaufnahme

Bevor du deinen Wiedereinstieg konkret planst, kannst du dir diese Frage stellen: Passt mein Beruf noch zu mir und möchte ich ihn weiter ausüben? Wenn du zum Beispiel vor deiner Babypause

• für deinen Arbeitgeber viel gereist bist,
• wechselnden Schichtdienst hattest,
• oder ständig viele Überstunden gemacht hast,

kann es sein, dass du dich jetzt mit Kind nach etwas Ruhigerem und Planbaren sehnst. Oder wenn du diese Herausforderungen wieder annehmen möchtest, braucht ihr eine gute Kinderbetreuung. Auch das will im Vorfeld gut geplant sein. Du bist dir nicht sicher? Dann mache dir eine Liste mit den Vor- und Nachteilen.  Für viele Mütter ist der Zeitpunkt des Wiedereinstiegs eine gute Gelegenheit für eine berufliche Neuorientierung.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für meinen Wiedereinstieg?

Das ist eine ganz individuelle Frage, die von deiner persönlichen Situation abhängt. Hinzu kommen weitere Faktoren wie eine gute Kinderbetreuung oder vielleicht auch finanzielle Herausforderungen. All das kann für oder auch gegen einen Wiedereinstieg zu einem bestimmten Zeitpunkt sprechen. Wie es andere Mütter regeln? Dafür hat das Statistische Bundesamt die Zahlen aus dem Jahr 2022 erfasst:

• Etwa zwei von drei Müttern mit minderjährigen Kindern arbeiten. Die genaue Zahl hängt stark vom Alter des Kindes ab.
• Ist das jüngste Kind unter einem Jahr alt, sind 13 Prozent aller Mütter erwerbstätig.
• Bei Kindern im Alter von zwei bis unter drei Jahren arbeiten 64 Prozent der Mütter.
• Ist das jüngste Kind zwischen sechs und zehn Jahren alt, gehen vier von fünf Müttern einer beruflichen Tätigkeit nach.

Meist – nämlich bei 65 Prozent aller Paare, in denen beide Elternteile arbeiten – ist der Vater in Vollzeit beschäftigt und die Mutter in Teilzeit.

Mit dem Arbeitgeber über die Rückkehr sprechen

Wenn du bei deinem bisherigen Arbeitgeber wieder einsteigen möchtest, dann sprich mit deinem Vorgesetzten oder der Personalabteilung über die Möglichkeiten. Kehrst du während oder nach der vereinbarten Elternzeit zurück, sind die Regeln meist klar. Während der Elternzeit kannst du zum Beispiel deine Stunden reduzieren und danach hast du meist ein Anrecht auf deine ursprüngliche Stelle. Planst du nach einer deutlich längeren Pause deine Rückkehr, dann erkundige dich bei deinem Arbeitgeber nach offenen Stellen und den dafür benötigten Qualifikationen. Zeige dich offen für eventuelle Fortbildungen. Und halte am besten schon während deiner Familienpause Kontakt zu deinen Kollegen. Sie können dir wertvolle Tipps für offene Stellen, Teilzeitmodelle, Home-Office-Regelungen oder einen besonders günstigen Zeitpunkt für deinen Wiedereinstieg geben.

Ready für die Stellensuche

Eine Rückkehr zu deinem bisherigen Arbeitgeber kommt für dich nicht in Frage? Oder du möchtest dich beruflich komplett neu orientieren? Dafür ist dein Wiedereinstieg nach der Familienpause ein guter Zeitpunkt! Dabei helfen dir diese Tipps:

• Aktualisiere deine Bewerbungsunterlagen. Da vieles online verschickt wird, nutze dafür am besten ansprechende Vorlagen.
• Wenn es in deinem Berufszweig so üblich ist, dann lege dir auf Karriereseiten oder Portalen wie LinkedIn ein Profil an. Nutze diese Tools, um dich gezielt zu vernetzen.
• Fortbildungen helfen dir dabei, dein Wissen aufzufrischen.
• Möchtest du in einem ganz anderen Berufszweig einsteigen, kann eine Umschulung sinnvoll sein.
• Definiere, welche Punkte dir wichtig sind. Möchtest du lieber remote oder hybrid arbeiten? Bevorzugst du ein kleines Unternehmen oder einen großen Konzern?
• Suche online und über deine Netzwerke nach Stellen, die gut zu deiner Situation und deinen Bedürfnissen passen.

Hier erhältst du Unterstützung bei deinem Wiedereinstieg

Du bist dir unsicher, welche Berufe für deinen Wiedereinstieg am besten in Frage kommen? Oder du wünschst dir Unterstützung beim Formulieren deiner Bewerbung? Dann suche dir Hilfe! Das müssen nicht immer spezielle Coaches sein. Auch die Arbeitsagentur deiner Stadt oder deines Kreises kann dir Experten und Support zur Seite stellen. Hier einige Beispiele:

• Wenn du dich beruflich neu orientieren möchtest, unterstützt dich das kostenlose Online-Tool NewPlan bei der Einschätzung deiner Kompetenzen, dem Finden alternativer Berufsoptionen und dafür empfehlenswerter Weiterbildungen.
• Die Büros und Ansprechpartner in deiner Nähe sowie Veranstaltungen rund um den Wiedereinstieg findest du in der Online-Suche.
• Dort beraten dich die Experten rund um deinen Wiedereinstieg, mögliche Teilzeitmodelle, Weiterbildungen und neue Berufsbilder.

Betone deine Stärken: Mütter haben Superpower-Kräfte!

Viele Frauen sind zunächst etwas unsicher, wenn es um ihren beruflichen Wiedereinstieg geht. Schluss damit! Denn gerade Mütter punkten mit vielen Superpower-Qualifikationen, die auf dem heutigen Arbeitsmarkt sehr gefragt sind:

• Organisationstalent: Du jonglierst erfolgreich zwischen Kinderbetreuung, Haushalt und anderen Verpflichtungen. Das  erfordert ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten, die auch im beruflichen Umfeld äußerst nützlich sind. Du kannst Prioritäten setzen, Termine und Zeit effizient managen.
• Belastbarkeit und Stressresistenz: Als Mutter kannst du hervorragend mit Stress umgehen und bewahrst auch in anspruchsvollen Situationen einen kühlen Kopf.
• Multitasking-Fähigkeiten: Parallel mehrerer Aufgaben zu erledigen, ist für Mütter Alltag. Diese Fähigkeit zum Multitasking ist im Beruf vor allem in dynamischen und anspruchsvollen Arbeitsumgebungen ein großer Pluspunkt.
• Empathie und Kommunikation: Durch die Fürsorge für Kinder entwickeln Mütter oft ausgeprägte empathische Fähigkeiten. Diese emotionale Intelligenz trägt dazu bei, starke Beziehungen zu Kollegen, Kunden und Vorgesetzten aufzubauen. Mütter sind daher oft geschickt darin, pragmatische Lösungen zu finden und mit Konflikten konstruktiv umzugehen.

Weitere Vorteile von Müttern: Sie sind oft besonders verantwortungsbewusst und flexibel, können sich und andere gut selbst motivieren. All diese Punkte kannst du in deiner Bewerbung betonen. Denn gerade diese sogenannten Softskills schätzen viele Arbeitgeber mehr als das reine Fachwissen.