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5 natürliche Putzmittel: So wird euer Zuhause umweltfreundlich sauber

Text: Kirsten Hemmerde
Du möchtest euer Haus oder eure Wohnung natürlich und nachhaltig reinigen? Kein Problem. Denn Chemie muss nicht sein, um die eigenen vier Wände sauber zu halten. Hier erfährst du alles über sanfte Putzmittel und deine ideale Ausstattung.

Rund 1,5 Millionen Tonnen an Wasch- und Reinigungsmitteln verbrauchen Deutschlands private Haushalte pro Jahr. Zwar filtern Kläranlagen das Abwasser, doch alle Chemikalien der Putzmittel können auch sie nicht entfernen. Farbmittel und Paraffine beispielsweise sind nur schwer biologisch abbaubar. Sie gelangen daher wieder in  natürliche Gewässer zurück. Von dort können sie in Pflanzen, Tiere oder auch die Umwelt übergehen. Essen wir solche belasteten Nahrungsmittel, nehmen wir die Schadstoffe auf. Immer mehr Familien suchen daher nach umweltfreundlichen Alternativen zu chemischen Putzmitteln. Das ist nachhaltiger, oft auch günstiger und schützt die Natur sowie uns.

Diese 5 Putzmittel brauchst du wirklich

Mal Hand aufs Herz: Wie viele Putzmittel gibt es bei euch Zuhause? Angefangen vom Allzweckreiniger über Backofenspray, Badreiniger, Bodenreiniger, Fleckenseife und Handseife bis hin zu Scheuermilch, Schimmelentferner, Teppichspray und Toilettenreiniger – die Liste ist lang. Und in der Drogerie gibt es noch mehr. Hygienespray, Armaturenreiniger fürs Auto oder Reinigungspaste fürs Fahrrad, nur um einige davon zu nennen. Einige dieser Mittel sind aggressiv und belasten sowohl Gesundheit wie auch Umwelt. Die gute Nachricht: kannst du die meisten dieser Produkte durch diese Putzmittel ersetzen:

  • Essig: Normaler weißer Haushaltsessig mit etwa fünf Prozent Essigsäure ist eine Allzweckwaffe. Du kannst ihn zum Fenster putzen, zum Entkalten von Wasserkochern oder Armaturen, zum Polieren von Edelstahl oder auch zur Schimmelbekämpfung nutzen. Es gibt auch höher konzentriert Essigessenz, die vor ihrem Einsatz als Putzmittel stärker verdünnt werden muss.
  • Zitronensäure: Viele industriell hergestellte Reinigungsmittel enthalten Zitronensäure. Verwende diese Säure einfach pur. Schon hast du ein natürliches Putzmittel als Toilettenreiniger, Weichspüler-Alternative, Entkalker, Fleckenentferner oder Rostentferner.
  • Natron: Du kennst es vielleicht aus der Backwarenabteilung im Supermarkt. Doch nicht nur im Kuchen macht sich Natron, das auch Backsoda genannt wird, gut. Es kann auch als Allzweckreiniger dienen, Fugen oder Teppichflecken reinigen, Töpfe von Verkrustungen befreien, Gerüche neutralisieren oder den Backofen sauber machen.
  • Soda: In der Drogerie gibt es dieses Pulver als Waschsoda. Es enthält Bleiche und sollte daher sparsam eingesetzt werden. Dann ist es ein guter Helfer bei verstopften Abflüssen, bei verkrusteten Backblechen oder Töpfen, bei Bakterien oder Schimmelpilzen oder auch bei Fettflecken und Schweißgeruch auf Textilien.
  • Kernseife: Seifen zeichnen sich durch eine hohe Fettlösbarkeit aus. Daher kannst du mit Kernseife dem Waschbecken oder auch fettverdrecktem Geschirr zu Leibe rücken.

Natürliche Putzmittel einfach selber herstellen

Damit Essig, Natron und Co ihre Reinigungswirkung besonders gut entfalten, kannst du mit ihnen einfach zum Beispiel diese natürlichen Putzmittel selbst herstellen:

  • Abflussreiniger: Gib eine halbe Tasse Waschsoda in den Abfluss und schütte die gleiche Menge Haushaltsessig hinterher. Warte eine halbe Stunde und spüle mit heißem Wasser nach.
  • Allzweckreiniger: Löse einen Esslöffel geraspelte Kernseife in einem halben Liter warmen Wasser auf. Füge einen Esslöffel Natronpulver und einen Teelöffel Zitronensaft hinzu. Den Allzweckreiniger kannst du für Oberflächen und Böden verwenden. Wenn du einen guten Duft möchtest, gib noch ein paar Tropfen von deinem liebsten ätherischen Öl hinzu.
  • Backofenreiniger: Vermenge Wasser und Natron im Verhältnis eins zu eins. Bringe die Lösung mit einem Tuch oder Schwamm auf die verdreckten Stellen im Backofen ein. Nach einer guten Viertelstunde kannst du den Dreck mit einem feuchten Tuch einfach abwischen.
  • Entkalker: Lass einen halben Liter Wasser und zwei Löffel Essigessenz in deinem Wasserkocher aufkochen und eine halbe Stunde stehen. Danach schüttest du die Flüssigkeit ab, spülst gut mit Wasser nach und lässt einmal pures Wasser aufkochen.
  • Fensterreiniger: Wenn bei dir beim Fensterputzen immer Streifenrückstände auf dem Glas verbleiben, kann das an hohem Kalkgehalt im Wasser liegen. Mit ein paar Spritzern Essig reduzierst du den Kalkgehalt und lässt deine Fenster strahlen.
  • Fugenreiniger: Mische drei Teile Natron mit einem Teil Wasser. Diese Paste trägst du mit einer Zahnbürste auf die Fliesenfugen auf.
  • WC-Reiniger: Gib einige Löffel Zitronensäurepulver und einen Esslöffel Natron in die Toilette. Das Gemisch schäumt. Damit löst du Urinstein und Kalkrückstände.

Ökologische Alternativen

Nicht jeder hat Zeit oder Lust, seine Putzmittel selbst herzustellen. Dann – oder auch, wenn du professionell hergestellte Produkte bevorzugst –  sind ökologische Reinigungsmittel eine gute Alternative. Du erkennst sie zum Beispiel an dem Blauen Engel-Zeichen. Diese Putzmittel wurden möglichst umwelt- und gesundheitsverträglich hergestellt. Sie enthalten keine gefährlichen Stoffe, dafür aber viele nachwachsende oder recycelte Rohstoffe. Besonders praktisch: Hier findest du eine Liste mit Allzweckreinigern, Fensterreinigern, Handgeschirrspülmitteln, Küchenreinigern und Sanitärreinigern, die das Blaue Engel-Zeichen tragen. So kannst du deinen Einkauf gezielt planen.

Machen sanfte Putzmittel wirklich sauber?

Vor allem in der Werbung entsteht oft der Eindruck, man bräuchte die richtigen chemischen Reinigungsmittel, um den gefährlichen Bakterien entgegen zu treten. Dabei ist oft das Gegenteil der Fall. Besonders aggressive Putzmittel können im Zuhause auch die guten Bakterien vernichten, die unser Immunsystem benötigt. Zudem besteht die Gefahr, dass bei zu intensivem Gebrauch Erreger dagegen resistent werden. Daher sollten hochwirksame chemische Mittel möglichst nur sparsam verwendet werden – zum Beispiel bei Infektionskrankheiten, um eine Ansteckungsgefahr zu verhindern. Sanfte Putzmittel reinigen eure vier Wände genauso gut. Dabei helfen euch diese Tipps:

  • Zeit statt Chemie: Lasse die natürlichen Reinigungsmittel länger einwirken. Die Zeit sorgt dafür, dass Dreck und Bakterien genauso gut bekämpft werden wie mit herkömmlichen Putzmitteln.
  • Die richtigen Helfer: Putzwerkzeuge sind eine echte Erleichterung. Eine alte Zahnbürste hilft dabei, das Natrongemisch gut in die Fugen einzumassieren. Ein sauberes Mikrofasertuch macht deine Fenster streifenfrei. Edelstahlschwämme entfernen auch hartnäckige Verkrustungen aus Töpfen.
  • Hygiene: Putzlappen brauchen eine Wäsche auf 60 Grad, um sauber zu werden. Trockentücher oder Wischlappen in der Küche solltest du immer gut trocknen lassen. Verwende am besten je nach Bereich unterschiedliche Putztücher, um zum Beispiel Keime aus der Küche nicht ins Bad zu tragen.

Du fragst dich, wie oft welcher Bereich gereinigt werden sollte? Vor allem bei Schwangeren und Familien mit kleinen Kindern ist das ein wichtiges Thema. In diesem Beitrag erfährst du alles über Hygiene im Haushalt – was ist nötig und was ist übertrieben?

Bilder: Gettyimages

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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