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Anmeldung zur Geburt – Tipps für Klinik, Geburtshaus & Co.

Text: Kirsten Hemmerde
Weißt du schon, wo du dein Kind zur Welt bringen möchtest? Wir stellen dir verschiedene Geburtsorte vor und verraten dir, wie du deine Anmeldung am besten vorbereitest.

Die Entscheidung, wo und wie du entbinden möchtest, ist eine sehr persönliche. Hier erlebst du das Wunder der Geburt und die ersten magischen Momente mit deinem Baby. Die meisten Kinder erblicken in der Geburtsklinik eines Krankenhauses das Licht der Welt. Immer beliebter werden hebammengeleitete Kreißsäle. Knapp zwei Prozent aller Schwangeren entscheiden sich für eine außerklinische Entbindung  in einem Geburtshaus oder Zuhause. Je nach Art des Ortes und auch abhängig vom Gesundheitszustand deines Babys und dir kommen unterschiedliche Geburtsorte in Frage.

Diese Fragen solltest du dir vor der Anmeldung zur Geburt stellen

  • Gesundheitszustand und Risikofaktoren: Wie ist dein aktueller Gesundheitszustand? Gibt es besondere medizinische Bedingungen, die während der Schwangerschaft berücksichtigt werden müssen? Besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt?
  • Vorbelastungen und medizinische Vorgeschichte: Wenn dies nicht die erste Schwangerschaft ist, wie sind deine vorherigen Schwangerschaften und Geburten verlaufen? Gab es Herausforderungen? Wenn ja, wie wurden diese behandelt und wie könnten sie sich auf diese Schwangerschaft auswirken?
  • Risikogeburt und spezielle Betreuung: Besteht die Möglichkeit einer Risikogeburt? Wenn ja, solltest du dich eher nach einem Geburtsort mit umfassenden medizinischen Betreuungsmöglichkeiten umsehen.
  • Deine Sicherheitsbedürfnisse und Geburtsvorstellungen: Wie wichtig ist dir eine familiäre und persönliche Atmosphäre während der Geburt? Welche Sicherheitsvorkehrungen und medizinischen Ressourcen spielen für dich eine große Rolle? Welche Art von Geburtserfahrung wünschst du dir und kommen für dich bestimmte Schmerzlinderungsmethoden in Betracht?
  • Unterstützung durch Partner und Familie: Wie möchten dein Partner und deine Familie in den Geburtsprozess einbezogen werden? Welcher Geburtsort bietet die besten Bedingungen für die gewünschte Beteiligung?
  • Erreichbarkeit und Transport: Wie gut ist der gewählte Geburtsort erreichbar? Wie sieht es mit Transportmöglichkeiten im Notfall aus?

Du hast dich für einen Geburtsort entschieden? Oder du schwankst noch? Bei deinen Planungen unterstützen dich unsere nun folgenden Tipps für die Anmeldung zur Geburt.

Anmeldung in der Geburtsklinik – das ist wichtig

In der Geburtsklinik erlebst du eine umfassende medizinische Betreuung in einer unterstützenden Umgebung. Hier ist alles auf eine sichere und angenehme Geburt ausgerichtet. Ärzte, Hebammen und Pfleger kümmern sich um dich und dein Baby. Die Einrichtung gehört meist zu einem Krankenhaus. Je nach Ausstattung können auch Perinatalzentren angegliedert sein. Das sind Einrichtungen für frühgeborene oder kranke Neugeborene. Hier findest du eine Übersicht der Perinatalzentren in Deutschland.

  • Informationen zur Anmeldung in der Geburtsklinik stehen dir auf der Website des Hauses zur Verfügung. Oder du schaust bei einem Informationsabend vorbei, an dem sich meist leitende Ärzte und Hebammen vorstellen. Denn die Anmelde-Abläufe sind sehr unterschiedlich. In einigen Kliniken gibt es spezielle Anmeldetermine für Schwangere, andere Häuser bitten zuvor um eine Online-Anmeldung.
  • Als Faustregel kannst du dir etwa deine 30. SSW vormerken. Dann solltest du dich mit deiner Wunschklinik in Verbindung setzen.
  • Zum Anmeldetermin bringst du am besten deinen Mutterpass, deine Krankenversicherungskarte und – falls die Klinik ihn schon auf der Website zum Download anbietet – den Fragebogen für Schwangere mit. Dort trägst du Informationen wie den Entbindungstermin, Vorerkrankungen und persönliche Daten ein.
  • Bei dir oder deinem Baby wurden während der Schwangerschaft bereits weitere Untersuchungen durchgeführt? Oder du hast besondere medzinische Unterlagen, die für die Geburt wichtig sein könnten? Dann bringe sie zur Anmeldung mit und sprich darüber mit dem betreuenden Arzt.
  • Die Anmeldung ist auch ein guter Zeitpunkt, um über Geburtswünsche zu sprechen – und zu klären, ob und wie diese in der Klinik umsetzbar sind. Hierfür hilft es, wenn du dir darüber bereits im Klaren bist.

Die Anmeldung in der Geburtsklinik sorgt dafür, dass deine Unterlagen und besondere Informationen bereits vorliegen. So ist das Haus vorbereitet, wenn du dort zur Geburt vorbeikommst. Denn unter Wehen lassen sich diese Dinge meist nicht mehr so ruhig und klar besprechen. Du machst dir Gedanken, weil du es vielleicht nicht geschafft hast, dich anzumelden? Keine Sorge. Krankenhäuser müssen Schwangere bei einer bevorstehenden Geburt aufnehmen und betreuen. Achte nur darauf, dass du deine Unterlagen griffbereit dabei hast.

Hebammengeleiteter Kreißsaal als Option in einigen Krankenhäusern

Viele Frauen wünschen sich eine natürliche Geburt, bei der sie ausgebildete Hebammen begleiten. In immer mehr Geburtskliniken gibt es daher hebammengeleitete Kreißsäle. Bei der Entbindung betreuen dich diese professionellen Geburtshelferinnen. Das gilt es zu beachten:

  • Eine Geburt in einem hebammengeleiteten Kreißsaal kommt für Frauen in Betracht, die eine unproblematische Schwangerschaft erleben. Denn an diesem Geburtsort wird auf medizinische Interventionen durch Ärzte verzichtet.
  • Daher führen die Hebammen es meist ein ausführliches Beratungsgespräch mit dir. Hier schauen sie, ob eine Geburt bei ihnen möglich ist.
  • Oft bieten die Expertinnen auch Geburtsvorbereitungskurse oder Gesundheitskurse für Schwangere an. So lernst du die Hebammen schon kennen, die dich dann während der Geburt unterstützen.
  • Informiere dich am besten vorab, ob der Hebammenkreißsaal bestimmte Voraussetzungen für eine Geburt dort hat. Das kann zum Beispiel sein, dass du eine gesunde Frau mit risikolosem Schwangerschaftsverlauf bist.
  • In der Regel bitten die Hebammen um ein Anmeldegespräch zwischen der 20. und 27. Schwangerschaftswoche. Bringe neben deinem Mutterpass auch deine Versicherungskarte mit.

Gut zu wissen: Neben hebammengeleiteten Kreißsälen gibt es in den Geburtskliniken auch normale Kreißsäle. Sollten unterwartete Komplikationen auftreten, holen die Hebammen von dort ärztliche Unterstützung.

Am besten frühzeitige Anmeldung im Geburtshaus

Geburtshäuser zeichnen sich durch eine besonders liebevolle und die natürliche Geburt unterstützende Umgebung aus. Als werdende Mutter begleiten dich erfahrene Hebammen. Gemeinsam mit den Geburtshelferinnen gestaltest du in diesen ambulanten außerklinischen Einrichtungen die Entbindung deines Kindes. Da hier das Vertrauen und die Bindung zwischen Mutter und Hebammen eine große Rolle spielt, suchen viele Schwangere schon früh den Kontakt zum Geburtshaus. Das hat mehrere Vorteile:

  • Die Hebammen können einen Teil der Schwangerschaftsvorsorge übernehmen, bieten geburtsvorbereitende Kurse an und lernen in diesen Gesprächen die werdende Mutter gut kennen.
  • Das hilft ihnen dabei abschätzen, ob eine Entbindung im Geburtshaus möglich ist.
  • Gründe, die dagegen sprechen könnten, sind beispielsweise Mehrlingsschwangerschaften, Frühgeburten, Beckenendlage oder schwere Allgemeinerkrankungen.

Bei Interesse an einer Anmeldung im Geburtshaus informiere dich an besten noch im ersten Trimester. So findest du heraus, ob das Geburtshaus Kapazitäten frei hat, dich betreuen kann und welche Kosten damit verbunden sind. Eine Übersicht über einige Einrichtungen in Deutschland steht dir beim Netzwerk der Geburtshäuser zur Verfügung.

Hausgeburt ist seltenste Entbindungsart

Wenn zwischen werdender Mutter und Hebamme ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis besteht, kann auch eine geplante Hausgeburt in Frage kommen. Allerdings ist diese Entbindungsart die seltenste. Denn sie wird nur von sehr wenigen Geburtshelferinnen angeboten. Wenn du dich dafür entscheidest, besprich das sehr früh mit der dich begleitenden Hebamme. Gemeinsam könnt ihr im Schwangerschaftsverlauf dann fortwährend schauen, ob diese Geburtsform noch immer für dich und dein Baby am besten ist. Die Anmeldeformalitäten sind sehr unterschiedlich. Du brauchst deinen Mutterpass – alles weitere verrät dir die Geburtsexpertin in einem Gespräch.

Du suchst eine Hebamme für Hausgeburten? Dann schau doch einmal auf der vom Deutschen Hebammenverband unterstützen Hebammen-Suchplattform ammely vorbei.

Fotos: Gettyimages

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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