Tragegriffe: So hältst du dein Baby richtig und sicher
Dein Baby zu tragen ist die natürlichste, einfachste und auch besonders liebevolle Art, es zu halten und ihm Geborgenheit zu schenken. Doch gerade bei Neugeborenen und besonders jungen Säuglingen sind viele Eltern, Großeltern, Freunde und Verwandte oft unsicher, welche Tragegriffe richtig sind. Diese Zweifel sind meist gar nicht nötig. Denn gesunde Babys kommen robust auf die Welt und haben bereits eine anstrengende und körperlich fordernde Geburt hinter sich. Sie sind also nicht aus Zucker. Dennoch sollten einige Dinge beachtet werden, damit du dein Baby richtig hältst und auch deinem Körper Gutes tust.
Diese Tipps helfen dir, dein Baby richtig zu tragen
- Körpernähe: Halte dein Baby möglichst nahe an deinem Körper – zum Beispiel an deiner Brust, deinem Bauch oder deiner Schulter. So kannst du es sicher tragen und unterstützt die natürliche Haltung deiner Wirbelsäule. Zudem verteilst du das Gewicht gleichmäßig und schützt so auch deinen Körper. Weiterer Vorteil: Durch die Körpernähe fühlt sich dein Schatz besonders geborgen, kann deinen Duft einatmen und deine Körperwärme spüren.
- Kopf- und Nackenstütze: In den ersten Lebensmonaten kann dein Baby seinen Kopf noch nicht selbst aufrecht halten. Achte daher darauf, seinen Kopf und den Nacken mit deiner Hand oder deinem Arm zu unterstützen und zu halten.
- Atmung: Stelle sicher, dass die Atemwege deines Babys frei sind und es nicht durch Stoffe oder deine Kleidung eingeschränkt wird.
- Sicherheit: Sei auf plötzliche Bewegungen deines Babys gefasst. Wenn es ruckartig den Kopf hebt oder sich erschrickt, solltest du es immer noch stützen und festhalten können. Möchtest du dein Baby an eine andere Person übergeben, mache das anfangs zunächst am besten im Sitzen.
- Hygiene: Hast du lieben Besuch, bitte die Gäste, sich vor dem Tragen deines Babys die Hände zu waschen. Hygiene ist wichtig, um das Übertragen von Keimen zu verhindern.
- Körperhaltung: Fokussiere dich auch auf dich, um so Rückenschmerzen zu vermeiden. Idealerweise ist deine Wirbelsäule gerade, deine Schultern nimmst du nach hinten und trägst dein Baby möglichst nah am Körper.
Jetzt stellen wir dir die drei beliebtesten Tragegriffe vor, die auch für Neugeborene und besonders junge Säuglinge geeignet sind.
Klassiker der Tragegriffe: die Wiegehaltung
Lege dein Baby in deine Arme, so dass sein Kopf auf deiner Ellenbeuge ruht und sein Körper seitlich gehalten wird. Stütze seinen Kopf und seinen Rücken sanft mit deiner Hand. Bei Rechtshändern liegt das Baby meist im linken Arm und umgekehrt. Viele Babys lieben diesen Klassiker der Tragegriffe, um darin ein Nickerchen zu machen. Diese Haltung ist auch eine beliebte Stillposition.
Ideal für Bäuerchen: die Schultertrage
Das ist einer der gefragtesten Tragegriffe für Bäuerchen: Platziere dafür den Kopf deines Babys auf deiner Schulter. Sein Körper befindet sich aufrecht gehalten an deiner Brust. Rechtshänder nehmen dazu meist ihre linke Schulter, stützen das Köpfchen mit ihrer linken Hand und halten Po oder Rücken mit der rechten Hand. Ist dein Kind schon ein wenig älter, wird es diese Position vielleicht auch besonders mögen, um sich in der Umgebung umzuschauen.
Viel Beinfreiheit für schmerzende Bäuchlein: der Fliegergriff
Bei diesem Griff sieht dein Baby ein wenig aus wie ein Flugzeug – daher stammt der Begriff:
- Du legst dein Kind dafür mit dem Bauch nach unten auf deinen ausgestreckten Arm.
- Der Rücken deines Babys befindet sich an deinem Bauch.
- Sein Kopf liegt in deiner Ellenbeuge.
- Mit der Hand hältst du es am oben liegenden Oberschenkel fest.
Vor allem, wenn Babys Bäuchlein schmerzt, ist dieser Griff eine gute Option.
Hier erfährst du mehr dazu:
Känguruen und Co: Tragegriffe zum Kuscheln und Spielen
Neben den klassischen Positionen gibt es noch weitere Tragegriffe, die sich besonders gut für Neugeborene oder auch zum Kuscheln und Spielen eignen:
Känguruen
Diese kuschelige Halteposition findet meist ganz intuitiv statt. Beim Känguruen liegt dein Baby auf deiner Brust oder auf dem Oberkörper deines Partners. Nach der Geburt seid ihr dabei am Oberkörper meist nackt. Dieser Haut-zu-Haut-Kontakt fördert die Bindung des Babys und unterstützt bei stillenden Müttern den Milcheinschuss. Gleichzeitig ist es auch eine beliebte Stillposition. Damit Dein Baby nicht auskühlt, solltest Du eine leichte Decke über seinen Rücken legen. Stütze dabei auch sein Köpfchen.
Übrigens: Wird ein Säugling auf diese Art und Weise gehalten, hat dies nicht nur einen positiven Effekt auf die Eltern-Kind-Bindung, sondern hilft auch, die Temperatur, die Atmung und den Herzschlag des Neugeborenen zu regulieren. Daher ist das „Känguruen“ auch eine sehr erfolgreiche Bindungs- und Behandlungsmethode bei Frühchen.
Bauch-an-Bauch
Du möchtest mit deinem Baby kuscheln, es zu einem kleinen Nickerchen einladen oder dich mit ihm unterhalten? Dann lege dich gemütlich auf den Rücken und lege das Baby in Bauchlage auf deinen Bauch. Du kannst es jetzt mit der einen Hand am Kopf stützen und streicheln und mit der anderen Hand am Rücken sichern.
Oberschenkel-Lage
Eine schöne Abwechslung, wenn dein Baby wach ist und ihr euch miteinander beschäftigten möchtet. Setze dich auf die Couch oder einen Stuhl. Dann legst du dein Kind mit dem Rücken auf deine Oberschenkel. Der Kopf befindet sich auf Kniehöhe, seine Füße an deinem Bauch. Nun könnt ihr euch anstrahlen und austauschen. Ist dein Baby größer, ist das einer der geeigneten Tragegriffe, um die Kopfhaltung zu üben. Hier findest du eine Anleitung und Bebilderung verschiedener Tragegriffe. (PDF)
