Baby wickeln – praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung
So klein und zierlich sieht ein Neugeborenes anfangs oft aus, dass viele Eltern mit dem Wickeln zunächst unsicher sind. Wie sollte ich mein Kind halten? Und welches Equipment brauche ich dafür? Vorbereitung ist auch hier alles. Mit den richtigen Infos und einer guten Ausstattung kannst du der Windelzeit gelassen entgegensehen. Und daraus eine schöne Gemeinsamzeit machen. Denn: Rund 2.000-mal wirst du dein Baby pro Jahr wickeln.
Der richtige Wickelplatz
Da ihr so viel Zeit mit Windeln wechseln verbringen werdet, lohnt es sich, einen komfortablen Wickelplatz einzurichten. Das empfehlen wir:
- eine Wickelkommode oder einen Wickeltisch in für die Eltern angenehmer Höhe
- praktische Schubladen, Fächer und Abstellfläche, sodass ihr alles Nötige mit einer Hand greifen könnt. Denn beim Wickeln gilt aus Sicherheitsgründen: Immer eine Hand am Kind!
- Der Wickelplatz sollte standsicher und fest sein, damit nichts wackelt.
- Eine weiche Auflage macht das Baby wickeln für deinen Schatz angenehmer – achte darauf, dass sie leicht zu reinigen ist.
- Mit einer Wärmelampe genießt dein Kind vor allem im Winter das Wickeln noch mehr – und auch du musst nicht frieren.
- Schon Säuglinge lieben Abwechslung. Zunächst kannst du ein Mobile über dem Wickeltisch anbringen, später wird ein Buch dein Kind beschäftigen.
Bei der Frage nach dem richtigen Ort für den Wickelplatz kommt es auf eure individuellen Bedürfnisse und eure Wohnsituation an. So stellen einige Eltern den Wickeltisch in ihrem Schlafzimmer auf, dann sind vor allem nachts die Wege kurz. Andere Familien bevorzugen eine Wickelkommode im Kinderzimmer. Auch im Badezimmer kann Wickelplatz praktisch sein – hier gibt es klappbare Wandwickelregale, die ihr platzsparend verschließen könnt.
Windeln und Co: eure Ausstattung zum Baby wickeln
Vorbereitung ist alles beim Baby wickeln. Damit ihr jederzeit eine Windel wechseln könnt, ist es viel wert, wenn bereits alles am Wickelplatz bereit liegt. Da die Haut von Neugeborenen noch sehr empfindlich ist, sollte der Po zunächst mit Produkten ohne Zusatzstoffe oder Parfüm gereinigt werden. Dafür könnt ihr eine Schüssel mit lauwarmem Wasser und einen Baumwoll-Waschlappen nehmen. Alternativ gibt es auch Feuchttücher mit hohem Wasseranteil, die frei sind von Alkohol, Parfüm oder Farbstoffen. Zudem benötigt ihr ein Handtuch, um Babys Po zu trocknen. Nun kommt das Wichtigste, die Windeln. Ob Einwegwindel oder Stoffwindel – achtet beim Kauf auf die Größen- und Kiloangabe des Herstellers. Zudem sollte die Windel angenehm weich sein und für Neugeborene eine Aussparung am Bauchnabel haben. Bei einigen Windeln könnt ihr auch vorne das Bauchbündchen umklappen und so Platz schaffen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Windeln wechseln
- Zunächst öffnest du die Windel. Die Klebestreifen kannst du an der Windel festkleben.
- Klappe nun den vorderen Teil der Windel zu dir hin. Damit dein Sohn dich während des Wickelns nicht anpinkelt, kannst du ein dünnes Tuch über seinen Penis legen.
- Falls ein großes Geschäft in der Windel ist, kannst du mit dem vorderen Teil der Windel den Kot grob abstreifen. Lege dann einfach den vorderen Teil der Windel mit der sauberen Seite nach oben auf den unteren Teil der Windel.
- Nun reinigst du den Windelbereich. Das machst du immer von vorne nach hinten, damit keine Fäkalbakterien an Penis oder Vagina gelangen.
- Wische vorsichtig aber dennoch gründlich mit Waschlappen oder Feuchttuch über die Windelregion. Ist das Tuch verdreckt, tausche es gegen ein anderes aus.
- Reinige auch alle Hautfalten in der Windelregion. So schützt du dein Kind vor möglichen Hautreizungen oder Entzündungen.
Der richtige Wickelgriff
Um beim Windeln wechseln den empfindlichen Hüftbereich deines Babys zu schonen und gleichzeitig für einen sicheren Halt zu sorgen, empfehlen Experten diesen Wickelgriff: Lege den von dir aus rechten Oberschenkel deines Babys auf deinen rechten Unterarm. Umfasse nun mit deiner rechten Hand seinen linken Oberschenkel. Nun kannst du den Po leicht anheben, um die Windel zu wechseln oder weitere Bereiche zu säubern. Anschließend tauschst du die Seiten.
Baby wickeln: Bitte den Po trocknen lassen
Du kennst es sicherlich von deiner Haut: Ist sie nach dem Duschen oder dem Händewaschen nicht trocken, wird sie schnell gereizt oder rot. Das gilt auch für den Babypo. Um ihn vor Wundwerden zu schützen, solltest du die Haut nach dem Reinigen sorgfältig trocknen. Zunächst kannst du dafür deinen Schatz etwas „unten ohne“ strampeln lassen. Das lieben schon die Kleinsten, da sie so ihren Körper besser spüren können und mehr Bewegungsfreiheit haben. Eine Wärmelampe unterstützt dabei, dass der Po schneller trocken wird. Du kannst diese Zeit auch wunderbar nutzen, um etwas mit deinem Baby zu kuscheln, ein Lied zu singen oder etwas vorzulesen. Ist anschließend noch etwas Feuchtigkeit vorhanden, tupfe diese einfach mit einem weichen Tuch ab. Wenn der Po schon etwas gerötet ist, kannst du noch eine Wundschutzcreme werdenden. Trage diese dünn auf, damit die Poren der Haut noch atmen können.
Die neue Windel anlegen
Nun ist es Zeit für die neue Windel. So legst du sie an:
- Hebe mit dem Wickelgriff den Po deines Babys vorsichtig an.
- Mit der freien Hand legst du die hintere Hälfte der frischen Windel unter dein Kind.
- Die obere Hälfte legst du zwischen den Beinen auf den Bauch deines Babys.
- Schließe die Windel. Sie sitzt am Bauch richtig und nicht zu eng, wenn du noch ein bis zwei Finger gut dazwischenschieben kannst.
- Spare bei Neugeborenen den Bauchnabelbereich aus.
- Die Bündchen am Bein sollten richtig nach außen liegen, so verhinderst du ein Auslaufen der Windel.
Baby nach dem Wickeln schnell wieder anziehen
Damit es nicht friert oder auskühlt, zieh dein Baby nach dem Wickeln rasch wieder an. Vor allem in den ersten Lebenswochen sind praktische Kleidungsstücke mit Schlupflöchern oder Knopfleisten eine echte Hilfe. Einen Langarm-Strampler kannst du viel schneller anziehen als zum Beispiel Pullover plus Hose, Leggings oder Söckchen. Hier gilt: Praktisch geht vor schick. Möchtest du die Kleidung wechseln, kannst du die Anziehsachen auch schon vor dem Wickel bereitlegen.
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Dann abonniere hier unseren Newsletter.Weitere Tipps zum Baby wickeln
Durchschnittlich 5.000-mal wird ein Baby gewickelt, bis es trocken ist. Gerade zu Anfang haben Eltern häufig noch viele Fragen, zum Beispiel:
- Wie oft sollte ich mein Baby wickeln? Das ist ganz unterschiedlich und kommt auf das Alter sowie die Bedürfnisse deines Kindes an. In den 24 Stunden nach der Geburt trinkt dein Baby wenig, sodass zwei Windeln oft reichen. Ab dem zweiten Lebenstag können drei bis zu zehn Mal Stuhlgang am Tag hinzukommen – ab dann werdet ihr häufig am Wickeltisch stehen. Ab dem zweiten Lebensmonat pendelt es sich oft bei um die sieben bis acht Windeln pro Tag ein.
- Was brauche ich für unterwegs? Damit du dein Baby auch außerhalb eurer vier Wände wickeln kannst, empfiehlt sich eine Wickeltasche. Alle Infos dazu haben wir dir in unserem Beitrag zur Wickeltasche zusammengestellt.
- Wie kann ich mich vorbereiten? Deine Hebamme ist eine gute Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund ums Baby wickeln. Wenn dein Kind Ausschlag im Windelbereich hat, Bauchweh oder die Windel permanent ausläuft, weiß sie Rat. Viele Hebammen bieten zudem einen Babypflegekurs an. So erfährst du schon vor der Geburt alles Wichtige zu diesem Thema.