Stationäre vs. Ambulante Geburt – Was sind die Unterschiede?
In der Schwangerschaft stehen sehr viele wichtige Entscheidungen an. Die Geburt deines Schatzes ist ein bedeutendes Ereignis und muss auf allen Ebenen gut vorbereitet werden. Dazu zählt auch, wo und wie du dein Baby zur Welt bringen möchtest. Neben den verschiedenen Gebärmethoden geht es auch darum, sich für eine stationäre oder ambulante Geburt zu entscheiden. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile. Hier werfen wir einen genaueren Blick auf die Unterschiede zwischen stationärer und ambulanter Geburt, um dir bei deiner Entscheidung zu helfen.
Die stationäre Geburt
Entscheidest du dich für eine stationäre Geburt, fährst du nach der Entbindung noch für circa zwei Tage stationär in der Klinik oder im Krankenhaus aufgenommen.
Das können die Vorteile davon sein:
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Notfallversorgung:
Wenn nach der Geburt Komplikationen auftreten, kannst du vor Ort gleich ausreichend versorgt werden.
· Medizinische Überwachung des Babys:
In einem Krankenhaus wird dein Baby regelmäßig von Fachkräften kontrolliert und untersucht. So kann zum Beispiel gleich erkannt werden, wenn dein Baby unter einer Neugeborenengelbsucht leidet, was bei über der Hälfte der Neugeborenen der Fall ist. Kurz bevor du nach 48 Stunden das Krankenhaus verlässt, findet auch noch die U2 statt.
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Mehr Ruhe nach der Geburt:
Auch wenn der Klinikalltag sehr stressig ist, kann besonders für Mütter, die bereits ältere Kinder haben, der Aufenthalt im Krankenhaus entspannter sein. Hier müssen Sie weder den Haushalt schmeißen noch mal Zeiten für die Familienangehörigen zubereiten.
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Betreuung in den ersten Stunden mit Baby:
Bei einer stationären Geburt steht dir medizinisches Fachpersonal zur Verfügung, das dich nicht nur im Notfall betreut, sondern dir auch bei Unsicherheiten im Umgang mit deinem Baby in den ersten Tagen helfen kann.
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Keine Fahrten in den ersten Tagen mit dem Neugeborenen:
Wenn du mit deinem dich für eine stationäre Geburt entscheidest, musst du nicht gleich nach der Geburt mit deinem kleinen Neugeborenen in ein Auto steigen. Außerdem sparst du dir die Fahrt zu weiter er zu weiteren ärztlichen Kontrollen, falls in den ersten Tagen etwas auftritt, so wie die Fahrt zu der U2.
Das können die Nachteile einer stationären Geburt sein:
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Unpersönliche Atmosphäre:
Die Atmosphäre im Krankenhaus im Krankenhaus ist oft unpersönlich und der Krankenhausalltag stressig. In den ersten Momenten mit deinem Baby kann es sein, dass du das als unangenehm empfinden.
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Wenig Privatsphäre:
Im Krankenhaus oder in der Klinik kann es vorkommen, dass du mit weiteren Eltern und deren Babys auf einem Zimmer bist. Kurz nach der Geburt wünschst du dir vielleicht etwas mehr Privatsphäre mit deinem Baby.
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Längere Trennung von der Familie.
Die Trennung von der Familie, besonders von älteren Kindern, kann für frischgebackene Mütter als belastend empfunden werden. Nur in wenigen Fällen gibt es die Möglichkeit ein Familienzimmer zu buchen.
Ambulante Geburt
Falls du dich jedoch für eine ambulante Geburt entscheidest, bringst du dein Baby im Krankenhaus zur Welt und verlässt die Einrichtung darauf hin innerhalb weniger Stunden nach der Geburt.
Diese Vorteile bringt eine ambulante Geburt mit sich:
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Schnellere Rückkehr in die vertraute Umgebung:
Bei der ambulanten Geburt kannst du das Krankenhaus wenige Stunden nach der Entbindung verlassen und in deine vertraute Umgebung zurückkehren. Hier kannst du dich mit deiner Familie besser erholen und es dir gemütlich machen.
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Leichterer Stillstart:
Die gemütliche und ruhige Atmosphäre in den eigenen vier Wänden kann den Milcheinschuss fördern und den Stillstart positiv beeinflussen. In jedem Fall hast du ja zu Hause auch die Unterstützung deiner Nachsorgehebamme gleich nach Geburt.
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Mehr Privatsphäre:
Anders als bei der stationären Geburt, bei welcher du eventuell in einem Zimmer mit weiteren Müttern und Babys bleiben musst, kannst du die erste Zeit nach der Geburt ganz in der Privatsphäre deiner Familie genießen.
Das könnten die Nachteile einer ambulanten Geburt sein:
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Fehlende medizinische Versorgung:
Gleich nach der Geburt wirst du bei einer ambulanten Geburt nach Hause entlassen. Sollte es zu Notfällen oder Komplikationen kommen, ist niemand vor Ort, der euch gleich versorgen könnte.
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Weniger Erholung gleich nach der Geburt:
Auch wenn es in einer Klinik hektisch zu gehen kann, musst du dich dort vor Ort letztendlich um nichts kümmern. Zu Hause könnte es schon etwas stressiger sein, besonders wenn du schon ältere Kinder hast.
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Weniger Unterstützung bei dem Umgang mit dem Neugeborenen:
Auch wenn dich bei einer ambulanten Geburt eine Nachsorgehebamme betreut, kommt diese in den ersten beiden Tagen nur für jeweils eine Stunde vorbei. Im Krankenhaus wirst du rund um die Uhr überwacht und kannst zu jeder Tages- und Nachtzeit Hilfe von medizinischem Fachpersonal in Anspruch nehmen.
Für diese Fälle ist eine ambulante Geburt geeignet
Es gibt ein paar Ausnahmen, in denen eine ambulante Geburt nicht geeignet ist. Die Umstände der Geburt beziehungsweise die werdende Mutter muss dabei bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
· Die Geburt sollte möglichst komplikationslos sein
· Die Geburt sollte relativ interventionsarm verlaufen – auch ohne PDA
· Der Termin für die U2 und eventuell das Neugeborenen-Screening müssen bereits vereinbart worden sein
· Die Wochenbettbetreuung durch eine Nachsorge Hebamme muss organisiert worden sein
Nimm dir Zeit für deine Entscheidung
Die Entscheidung, wie und wo du dein Kind auf die Welt bringen möchtest, ist eine sehr intime Angelegenheit. Deswegen solltest du dir Zeit nehmen und dich vorab gut informieren. Tausche dich eventuell mit deiner Hebamme und Gynäkologen sowie deinem Partner oder Familienangehörigen zu dem Thema aus.
Wenn du alle offenen Fragen zu den beiden Optionen geklärt hast, spielen dein Bauchgefühl und deine ganz individuellen Präferenzen natürlich wie immer die wichtigste Rolle.