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Kaffe und Tee in der Schwangerschaft – was ist erlaubt?

Text: Kirsten Hemmerde
Als Schwangere hast du einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Doch sind auch Getränke wie Säfte, Kaffee, Tee oder Milchalternativen empfehlenswert? Unsere umfangreiche Liste verrät es dir.

Wasser steht auf Platz 1 der Getränke für Schwangere

Wenigstens anderthalb, besser noch zwei Liter trinkst du idealerweise als werdende Mama pro Tag. Dabei spielt Wasser eine zentrale Getränke-Rolle. Es löscht den Durst und enthält keine Kalorien – dafür aber je nach Quelle verschiedenste Nährstoffe. Damit kannst du ganz easy einen Teil deines Mehrbedarfs zum Beispiel an Magnesium, Kalzium oder Eisen decken. Das Etikett verrät dir, welche Elemente in welcher Menge im Wasser stecken. Magst du es lieber mit Geschmack? Ein paar Spritzer Limette oder Zitrone wirken erfrischend.

Fruchtsäfte bieten eine große Vielfalt – aber auch jede Menge Zucker

Obstsäfte sind eine süße Abwechslung im Glas – mehr aber auch nicht. Denn sie enthalten jede Menge Fruchtzucker. Etwa 90 Gramm Zucker schlummern in einem Liter Orangensaft. Das ist mehr als in so mancher Limonade. Auf der anderen Seite sind einige Säfte reich an Vitaminen:

  • Ananassaft enthält unter anderem die Vitamine A, B6, C und E sowie Zink, Eisen und Jod.
  • Apfelsaft besitzt mehrere B-Vitamine, Calcium, Kalium und Magnesium.
  • Bei Multivitaminsaft kommt es auf die Obstsorten an, die verarbeitet wurden. Oft werden dem Getränk zustäzliche Vitamine hinzugefügt – schau hier am besten auf das Etikett.
  • Orangensaft zählt ebenfalls zu den besonders beliebten Fruchtsäften. Darin stecken viel Vitamin C – aber unter Umständen auch Säure oder viel zugesetzter Zucker.

Tipp: Wenn du gerne Saft trinkst, dann mische dir eine Schorle. Drei Teile Wasser, ein Teil Saft – und schon hast du ein fruchtiges Getränk mit einem akzeptablen Zuckergehalt.

Getränke mit Gemüse sind die bessere Wahl

Gemüsesäfte enthalten deutlich weniger Zucker – sie sind daher Obstsäften vorzuziehen. Weiterer Vorteil: In vielen Säften stecken von Natur aus ordentlich Vitamine und Mineralstoffe.

  • Karottensaft: Möhren sind leicht süßlich, daher schmeckt der Saft ebenfalls angenehm mild. Karotten liefern viele Nährstoffe, die wichtig für den Zellaufbau sind. Zudem sind Möhren ein natürliches Mittel bei Sodbrennen und sie neutralisieren Magensäure.
  • Tomatensaft: Tomaten zählen mit zu den gesündesten Lebensmitteln in der Schwangerschaft. Sie sind reich an Flüssigkeit und Nährstoffen. Außerdem wirken sie sanft entwässernd – ein großer Vorteil für viele werdende Mütter, die unter lästigen Wassereinlagerungen leiden. Ob pur oder verdünnt – Tomatensaft ist eine gesunde Bereicherung auf deiner Getränke-Karte in der Schwangerschaft.
  • Smoothies: Viele Gemüsesorten lassen sich zu leckeren Smoothies verarbeiten. Damit es nicht ganz so herb oder bitter schmeckt, kannst du Obst hinzufügen. Zum Beispiel deckt ein Spinat-Mango-Smoothie viel von deinem Eisenbedarf. Dafür pürierst du eine kleine Schüssel jungen Blattspinat mit einer halben Mango, einer Banane, zwei gepressten Orangen und 150 Milliliter Wasser.

Tipp: Wenn du für deine Getränke frische Zutaten verwendest, dann wasche sie zuvor gut ab oder schäle sie gründlich. Damit schützt du dich vor Lebensmittel-Erregern wie zum Beispiel Listerien.

Milch in der Schwangerschaft liefert wertvolles Kalzium

Milch ist eine wichtige Quelle für Kalzium und andere Nährstoffe. Dein Baby braucht Kalzium für seine Knochen. Als Schwangere solltest du etwa 1000 Milligramm dieses Elementes pro Tag zu dir nehmen. Dabei hilft dir ein Glas Kuhmilch. Achte aus Infektionsschutzgründen darauf, dass die Milch pasteurisiert wurde. Immer beliebter werden Milchalternativen – das solltest du in der Schwangerschaft beachten:

  • Sojamilch: Schwangere sollten Soja – zum Beispiel als Sprossen – aufgrund von möglicher Erregerbelastung roh besser nicht essen. Sojadrinks dagegen kannst du unbesorgt in Maßen zu dir nehmen. Denn sie liefern dir Kalzium, Magnesium, Folsäure, Eiweiß und ungesättigte Fettsäuren.
  • Hafermilch: Haferdrinks bestehen aus Wasser und Hafer. Sie sind für Schwangere geeignet. Durch die Ballaststoffe wirkt das Getränk beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Es enthält zwar einige Nährstoffe, allerdings fehlt ihm das für werdende Mütter wichtige Kalzium. Einige Hersteller reichern ihre Haferdrinks daher mit Kalzium und anderen Elementen an – schau am besten auf das Etikett.
  • Mandelmilch: Mandeln besitzen von Natur aus viel Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink und Vitamin E. Davon profitierst du, wenn du Mandelmilch trinkst.

Egal für welche Milch oder Milchalternative du dich entscheidest: Genieße sie in Maßen. Ein bis zwei Gläser darfst du dir gerne pro Tag gönnen. Aber: Die Getränke sind keine Durstlöscher. Gerade der Zuckergehalt – und damit auch die Kalorienmenge – kann je nach Typ sehr hoch sein.

Viele Teesorten eignen sich bestens für werdende Mamas

Tee wärmt die Seele. Gleichzeitig enthalten die Getränke keine oder kaum Kalorien und sind daher auch als geschmackvoller Durstlöscher gut geeignet. Früchtetees – dazu zählt auch Hagebuttentee – dürfen Schwangere unbedenklich genießen. Es gibt viele Teesorten, die darüber hinaus medizinisch wirksame Inhaltsstoffe besitzen. Davon kannst du profitieren – bei einigen Produkten solltest du vorsichtig sein:

  • Chai-Tee: Diese Teemischung enthält koffeinhaltigen Schwarzen Tee und Gewürze wie Zimt, Ingwer, Kardamom und Nelken. Hoch dosiert können die Gewürze Gebärmutterkontraktionen auslösen. Suche dir als Schwangere daher lieber einen anderen Tee-Favoriten.
  • Fencheltee: Fenchel ist eisenreich und magenschonend. Daher enthalten viele Schwangerschaftstees etwas Fenchel. Von reinem Fencheltee solltest du nicht mehr als zwei Tassen täglich trinken, da größere Mengen dieser Pflanze Wehen auslösen können.
  • Grüner Tee: Grüner Tee fördert die Verdauung. Im Gegensatz zu schwarzem Tee enthält er weniger Koffein. Als Schwangere kannst du daher bis zu zwei Tassen täglich davon trinken. Matcha-Tee besteht übrigens auch aus grünem Tee und ist daher für werdende Mütter ebenfalls in Maßen geeignet.
  • Himbeerblättertee: Er wird ab der 35. Woche vielen Schwangeren zur Geburtsvorbereitung empfohlen, da er Wehen fördert und die Gebärmuttermuskulatur lockern soll. Sprich vor der Einnahme am besten mit deinem Arzt oder deiner Hebamme.
  • Kamillentee: Dieses bewährte Hausmittel schmeckt gut, wirkt beruhigend und schlaffördernd. Kamillentee hilft bei Magen-Darm-Beschwerden, Sodbrennen, Erkältungen und Zahnfleischentzündungen. Er ist bestens geeignet für den Langzeitgebrauch in der Schwangerschaft.
  • Salbeitee: Salbei ist traditionell bei Entzündungen und Erkältungen beliebt, aber Schwangere sollten hier zurückhaltend sein. Denn die Pflanze enthält Tannine, die frühzeitige Wehen auslösen können, und ätherisches Öl Thujon, das in Überdosierung für das Ungeborene problematisch sein kann.
  • Schwarzer Tee: Aufgrund des hohen Koffeingehaltes und weil er die Eisenverwertung hemmt, solltest du von Schwarzem Tee nicht allzu viel trinken. Ein bis zwei Tassen können es aber pro Tag sein.

Kaffee führt die Hitliste der koffeinhaltigen Getränke an

Fast vier Tassen Kaffee trinkt jeder Deutsche pro Tag. Da fällt es vielen werdenden Mamis schwer, in der Schwangerschaft darauf zu verzichten. Falls Kaffee-Milch-Getränke oder koffeinfreie Kaffee-Varianten für dich keine Option sind, solltest du versuchen, deinen Konsum etwas einzuschränken. 200 Milligramm Koffein maximal empfiehlt die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit für dich pro Tag. Das sind etwa zwei Tassen Kaffee.

Limonade am besten ganz streichen

Du ahnst es schon: Limonaden sind nicht wirklich empfehlenswerte Getränke für die Schwangerschaft. Fruchtlimonade enthält oft viel zu viel Zucker, Cola darüber hinaus noch reichlich Koffein. Softdrinks mit künstlichen Süßstoffen sind auch keine Option, da ihre Auswirkungen gerade auf Schwangere und ungeborene Kinder noch nicht ausreichend erforscht sind. In Bitterlimonade wie Ginger Ale steckt neben viel Zucker auch Ingwer, von dem mitunter aufgrund wehenfördernder Eigenschaften im letzten Schwangerschaftsdrittel abgeraten wird. Tonic Water und Bitter Lemon enthalten neben ordentlich Zucker auch den Bitterstoff Chinin, der als Malariamittel eingesetzt wird und wehenfördernd wirken soll.

Fotos: Gettyimages

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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