So findest du den perfekten Kinderwagen
Bei der Babyausstattung ist die Frage nach dem richtigen Kinderwagen die Entscheidung, die häufig am längsten durchdacht wird. Viele Punkte müssen abgewogen werden. Und günstig ist der Kauf meist auch nicht. Ein hochwertiges Modell kann schnell mit über tausend Euro zu Buche schlagen. Trotzdem ist die Kauflust der werdenden Eltern ungebrochen. Über 830.000 Kinderwagen wurden zuletzt pro Jahr in Deutschland verkauft. Schließlich sind sich viele Mamis und Papis einig: Ein Kinderwagen muss sein. Denn so könnt ihr gemeinsam mit eurem Baby unterwegs sein, Einkäufe verstauen, lange Spaziergänge machen und vieles mehr. Damit ihr das für euch richtige Modell findet, hilft euch unsere Checkliste. Plant für den Kinderwagenkauf ruhig Zeit ein. Denn bei der Vielfalt auf dem Markt dauert es bisweilen mehrere Wochen, bis man wirklich das Gefühl hat: Das ist meiner, den will ich haben.
1. Stadt oder querfeldein?
Zunächst solltet ihr euch fragen, wo ihr hauptsächlich mit dem Kinderwagen unterwegs sein werdet. Wohnt ihr in der Stadt? Dann sind kompakte Modelle mit kleinem Wendekreis das richtige. Mit ihnen kann man sich in Geschäften gut bewegen. Kleine Räder gleiten zudem perfekt auf dem meist ebenen Untergrund in den Städten und auf den Fußgängerwegen. Wer dagegen eher in der Natur spazieren geht, braucht einen anderen Kinderwagen. Hier sind Modelle mit hohem Radstand, Luftbereifung und guter Federung besonders empfehlenswert. Dann liegt dein Kind auch sanft und geschützt, selbst wenn der Untergrund einmal steinig und uneben ist. Zudem solltest du darauf achten, dass das Material leicht von Pfützenspritzern oder Schlammtröpfchen zu reinigen ist. Ihr seid besonders sportliche Eltern? Dann schaut doch nach sogenannten Jogger-Modellen. Damit könnt ihr mit eurem Baby laufen gehen. Erkundigt euch beim Kauf, ob der Wagen auch schon für Säuglinge zugelassen ist.
2. Wie lange soll der Kinderwagen genutzt werden?
Als zweite Frage steht die Nutzungsdauer im Raum. Wie lange möchtest du deinen Schatz im Kinderwagen fahren? Denn einige Modelle sind wahre Alleskönner. Diese Modulkinderwagen bestehen aus mehreren Teilen. Da wäre zunächst das Grundgerüst. Darauf kann die Babyschale befestigt werden, in der der Säugling liegt. Später kann dann der Kindersitz montiert werden, in dem dein Baby sitzt. So sparst du dir die Anschaffung eines Sportwagens. Allerdings sind die meisten umbaubaren Kinderwagen nicht so wenig und klein wie ein Buggy – das solltest du bei der Anschaffung bedenken. Wenn du dagegen planst, den Kinderwagen nach einem Jahr gegen einen Buggy auszutauschen, brauchst du auf diese praktischen Aspekte nicht zu achten.
3. Auf die Größe kommt es an
Beim Kauf des Kinderwagens spielt die Größe der Erwachsenen und des Kindes eine wichtige Rolle. Du und dein Partner – oder auch die Großeltern – seid besonders hoch gewachsen? Dann solltet ihr ein Modell mit hoher Schiebestange auswählen. Wenn ihr unterschiedlich groß seid, sollte die Schiebestange höhenverstellbar sein. So kann dann jeder die Höhe auf sein individuelles Maß einstellen. Oft stellt sich schon bei den Vorsorgeuntersuchungen heraus, ob das Kind größer als die Norm sein wird. Dann ist die Anschaffung eines Kinderwagens mit besonders großer Babytasche empfehlenswert. So kann dein Kind den Wagen dann länger nutzen und fühlt sich nicht wie die sprichwörtliche Sardine in der Dose. Da Skandinavier oft besonders groß sind, haben viele Hersteller aus dieser Region Modelle mit extra großer Liegefläche im Angebot.
4. Achtet auf das Packmaß
Am Wochenende zu den Großeltern fahren? Oder den Kinderwagen mit in den Urlaub nehmen? Dabei spielt das Packmaß eine entscheidende Rolle. Um transportiert werden zu können, muss sich der Kinderwagen zusammenklappen lassen. Nun kommt es darauf an, dass er mit seinem Faltmaß auch in euren Kofferraum passt. Messt hier am besten vorher nach, um auf Nummer sicher zu gehen. Beachtet dabei auch das Gewicht. Denn ein Kinderwagen wiegt schnell über zehn Kilo und bisweilen auch über 15 Kilo.
5. Neu oder gebraucht?
Das ist meist eine Frage des Preises. Ein Kinderwagen bekannter hochwertiger Marken kann schnell mit dem passenden Zubehör über 1.000 Euro kosten. Gute Modelle günstiger Hersteller schlagen jedoch auch schnell noch mit mehreren hundert Euro zu Buche. Eine Alternative können gebrauchte Modelle sein. Je nachdem, wie oft und intensiv sie vom Vorbesitzer genutzt wurden, kann man hier ein gutes Schnäppchen machen. Hör dich doch im Freundes- und Bekanntenkreis um, ob jemand einen Wagen abzugeben hat. Auch das Internet ist eine gute Fundgrube. Allerdings sind bei solchen Privatkäufen Gewährleistung und Rückgabe ausgeschlossen. Diese Leistungen bietet der Handel an. Ein Besuch im Babyfachgeschäft hat zudem den Vorteil, dass du hier mehrere Modelle testen kannst. Wie leichtgängig sind die Räder? Lässt sich der Wagen einfach zusammenklappen? So gewinnst du einen Überblick und kannst abwägen, welcher Wagen am besten zu euch passt.
6. Das passende Zubehör
Perfekt wird der Kinderwagen erst mit dem passenden Zubehör. Du erwartest ein Winterbaby? Dann solltest du an den Muff für den Schiebegriff denken, er hält deine Hände schön warm. Auch sollte der Fußsack für dein Kind auf der Einkaufsliste stehen. Dein Schatz kommt im Sommer zur Welt? Dann werden Sonnensegel und Insektenschutz dir gute Dienste leisten. Wenn du mit deinem Wagen Einkäufe erledigen möchtest, solltest du an Haken für die Tragetaschen denken. Du hast bereits ein Kleinkind? Sicherlich freut es sich über ein Buggyboard, auf dem es gemeinsam mit seinem Geschwisterchen geschoben werden kann. Wenn du viel auf unebenem Gelände unterwegs bist oder dir Kraft-Unterstützung beim Schieben wünschst: Mittlerweile gibt es Hersteller, die Kinderwagen mit Elektromotor im Angebot haben. Wenn du viel Auto fahren wirst, kann ein Modell praktisch sein, an dem du die Auto-Babyschale befestigen und schieben kannst.
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Dann abonniere hier unseren Newsletter.7. Achte auf die inneren Werte
Oft wird der Kinderwagenkauf nach der Optik entschieden. Mindestens genauso wichtig sind jedoch die inneren Werte. Schau dir dafür das Material und die Verarbeitung an. Lässt sich der Stoff leicht reinigen? Kann man einzelne Teile vielleicht sogar abmachen und in der Maschine waschen? Denn schnell gibt es Flecken, wenn dein Baby einmal spuckt oder später im Kinderwagen Brot oder Obst nascht. Macht der Stoff einen hochwertigen Eindruck? Denn Kinder greifen und ziehen gerne an den Ecken und Enden – da wäre es schade, wenn etwas reißt. Zudem solltest du auf mögliche Chemikalien achten. Riecht der Kinderwagen streng? Dann besser Finger weg. Denn gerade kleine Kinder fassen viel an und nehmen es in den Mund. Einen Überblick können Tests von Stiftung Warentest oder Ökotest liefern, die auch die Chemikalienbelastung von Kinderwagen unter die Lupe nehmen.
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