So lernt dein Kind, sich alleine zu beschäftigen
Du musst dich nicht schlecht fühlen, wenn du möchtest, dass dein Kind sich alleine beschäftigt. Im Gegenteil! Es ist für die Entwicklung von Kindern sehr hilfreich, dass sie alleine spielen. Dies fördert ihre Kreativität und die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Außerdem lernt es sich zu konzentrieren. Eine Fähigkeit, von der es besonders im Schulalter profitieren wird. Diese 10 Tipps helfen deinem Kind, sich alleine zu beschäftigen.
Schaffe ein kinderfreundliches Umfeld
Ob im Kinderzimmer oder anfangs im Wohnzimmer – eine Spielecke muss vor allem kindgerecht eingerichtet sein. Dein Kind sollte alle Spielsachen eigenständig erreichen können. Ein niedriges Regal oder Körbe auf dem Boden sind dafür ideal. Dinge, mit denen dein Kind nicht spielen soll, gehören außer Reichweite. So kannst Du dein Kind auch mal ganz entspannt eine Weile unbeobachtet lassen. Eine reduzierte Auswahl an Spielsachen ist darüber hinaus empfehlenswert. So ist es für dein Kind leichter, sich für ein Spielzeug zu entscheiden. Außerdem ist es viel einfacher, Ordnung zu halten.
Geduldig sein
Sich alleine zu beschäftigen, muss ein Kind auch erst lernen. Deshalb ist hier Geduld gefragt. Wenn Du am Anfang auf Protest stößt, bleibe hartnäckig und gib nicht so schnell nach. Am besten ist es, wenn du dir eine Beschäftigung suchst. So kannst Du dich besser abgrenzen. Bleibe aber positiv dabei, so dass sich dein Kind nicht abgelehnt fühlt.
Deutliche Kommunikation
Erkläre deinem Kind, wenn Du etwas für dich machen möchtest. Lass es wissen, was du machst. So fühlt es sich nicht ganz ausgegrenzt. Je nach Alter deines Kindes will es vielleicht helfen oder mitmachen. Wenn du das nicht möchtest oder es nicht funktioniert, erkläre es deinem Kind. Versuche dies in allen Situationen. Auch hier ist Geduld gefragt, denn es wird nicht von heute auf morgen einwandfrei funktionieren. Dein Kind lernt, dass es Dinge gibt, die auch Du alleine machst. Du funktionierst hier als Vorbild.
Kurze Aufmerksamkeit schenken
Wenn Dein Kind dir etwas zeigen will, dann schenke ihm kurz deine Aufmerksamkeit. Wende dich aber dann auch wieder deiner Beschäftigung zu. Irgendwann wird dein Kind merken, dass es Aufmerksamkeit bekommt, wenn es sie braucht. Aber wenn es nicht darum betteln muss, wird es seltener ankommen.
Distanz üben
Sobald du den Raum verlässt, fängt dein Kind an zu weinen oder ruft dir nach? Dann ist es vor allem wichtig, dass du es an eine Distanz gewöhnst. Es muss lernen, dass du da bist, auch wenn es dich nicht sieht. Verlasse anfangs den Raum nur kurz und sei schnell wider da, wenn dein Kind nach dir ruft. Dies kannst du langsam steigern und die Grenzen Stück für Stück verlegen. Irgendwann wird sich dein Kind daran gewöhnen. Es weiß, wo es dich findet und hat keine Angst davor verlassen zu werden.
Aufmerksamkeit umlenken
Meistens spielen Kinder besonders gut mit Dingen, die sie selber ausgesucht haben. Wenn du ihnen etwas anbietest, lehnen sie es vielleicht aus Trotzigkeit ab. Platziere ein Spielzeug, ohne dass dein Kind es merkt und lenke dann seine Aufmerksamkeit ganz nebenbei darauf. Rolle zum Beispiel einen Ball dorthin. Die Chance besteht, dass sein Interesse geweckt wird.
Impulse geben
Wenn dein Kind dich unbedingt involvieren will, versuche neue Spielideen zu liefern. Fordere es zum Beispiel mit einer kleinen Aufgabe heraus. „Wie hoch kannst du den Turm denn bauen?“ „Kannst Du mit dem Auto um den ganzen Tisch fahren?“ Oft reichen kleine Impulse aus, um dein Kind zu einem eigenen Spiel anzuregen. Das gleiche gilt, wenn sich ein Spiel erschöpft hat. Gib auch dann nicht direkt auf, sondern liefere kleine Anregungen. Oft geht das Spiel dann schnell weiter. Auch ein guter Tipp: Kinder lieben Alltagsgegenstände, die sie zum Spielen benutzen dürfen. Ein Kochlöffel, ein Sieb oder eine gummierte Küchenzange eröffnen eurem Kind ganz neue Möglichkeiten des Spiels.
Komplimente machen
Es ist durchaus hilfreich, anzuerkennen, dass dein Kind alleine gespielt hat. Sich alleine zu beschäftigen ist schließlich eine Fähigkeit, die es lernen muss. Also kann es auch stolz auf sich sein, wenn es dies schafft. Lobe vor allem die Tatsache, dass es sich alleine beschäftigt hat und nicht das Ergebnis – etwa nach dem Malen oder Basteln.
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Auf diesen Tipp wirst Du sicherlich auch von alleine kommen. Wenn endlich der Moment gekommen ist und dein Kind ganz alleine spielt, dann störe es auf keinen Fall! Sprich es nicht an und suche auch keinen Augenkontakt. Genieße vielmehr den Moment der Ruhe.
Bilder: Getty