Dein Onlinemagazin rund um die Themen Kinderwunsch, Schwangerschaft, Baby, Kleinkind und Familie.

Filter

Homeschooling: Alltagstipps und Anregungen für Eltern

Text: Kirsten Hemmerde
Wegen der Corona-Epidemie sind die Schulen in ganz Deutschland geschlossen. Damit der Unterricht zuhause klappt, haben wir Tipps und Lernplattformen für euch heraus gesucht.

Die Coronakrise verändert unseren Alltag von Grund auf. Die Kinder können nicht mehr zur Schule gehen, die Großeltern fallen als Betreuungsersatz aus. Doch auch zuhause soll der Unterricht, von den Eltern vermittelt, weiterlaufen. Das wirft einige Fragen auf.

Den Tag mit Schulkindern organisieren

Viele Kinder haben einen Arbeitsplan für die Wochen bis zu den Osterferien bekommen. Da nicht klar ist, ob die Schulen nach den Ferien wieder öffnen, ist Eigeninitiative gefragt. Denn Kinder brauchen Struktur. So könnt das Lernen zuhause organisieren:

Was ist zu tun?

Gehe zusammen mit deinem Kind den Wochenplan mit den einzelnen Aufgaben durch. Plant die Woche und die jeweiligen Aufgaben. Dafür kann ein Tagesplan hilfreich sein, der eine verkürzte Version des Schulstundenplans ist. Pausen und die Erledigung kleine Haushaltspflichten gehören ebenso mit auf den Plan wie Sporteinheiten oder freie Kunstprojekte.

Welche Aufgaben sind wichtig?

Klärt am besten zusammen, welche Aufgaben zuerst erledigt werden sollen. Das werden wahrscheinlich alle Aufgabenbereiche in den Hauptfächern sein. Nachmittags sollte höchstens noch ein wenig wiederholt werden.

Aufgabenliste für jeden Tag:

Sollten die Lehrer dies nicht bereits vorgeben, dann ist es übersichtlicher alles in kleine „Portionen“ aufzuteilen. Überschaubare Aufgaben erleichtern es den Kindern, motiviert zu bleiben.

Wo wird gearbeitet?

Ein fester Arbeitsplatz ist jetzt wichtig. Je weniger Ablenkung es gibt, desto besser ist die Konzentration.

Wann wird gearbeitet, wann gibt es Pausen?

Kleine Kinder brauchen etwa nach 15 Minuten eine Pause oder einen Wechsel der Aufgabe. Größere Kinder etwa nach einer halben Stunde. Ein Timer oder eine Eieruhr sind hilfreich.

Schluss ist Schluss:

Hat das Kind seine Aufgaben erledigt, dann ist Freizeit. Es sorgt nur für Frustration wenn die Eltern dann noch mit Zusatzaufgaben kommen.

Was kann beim Lernen helfen?

Wenn der Lehrer und die Klassengemeinschaft wegfällt ist Selbstmotivation gefragt. Hier kannst du dein Kind positiv unterstützen. Eine Grundvoraussetzung sind realistische Lernziele. Viele Lehrer appellieren an die Eltern ihrer Schulkinder, diese Zeit jetzt eher als eine Übungsphase zu betrachten. Keiner verlangt, dass wir den Kindern neuen Lehrstoff beibringen. Vielmehr geht es darum am Ball zu bleiben. Lob ist wichtig für die Motivation und auch kleine Erfolge sollten jetzt wertgeschätzt werden.

Telefonate mit Schulfreunden zu bestimmten Themen, die nicht sofort verstanden werden, sind überaus hilfreich. Wir Eltern sollten Interesse zeigen an den Lerninhalten, allerdings nicht strenger kontrollieren als die Lehrer das tun würden.

Hilfreiche Lernplattformen

Die Digitalisierung lässt an vielen deutschen Schulen noch sehr zu wünschen übrig. Doch es gibt Lernplattformen, mit denen Kinder jetzt arbeiten können. Für Grundschüler ist die App Anton überaus hilfreich um Lernstoff online weiter zu vertiefen. Die Plattform Lern Attack von Duden bietet für Klassen ab der 5. Jahrgangsstufe Lernvideos, Aufgaben und Prüfungsmaterialien. Vieles davon kann umsonst genutzt werden.

Lehrer Schmidt erklärt auf YouTube alles Wichtige zum Thema Mathematik, von den Grundrechenarten bis zur schriftlichen Division – viel besser und verständlicher als Eltern das könnten. Auch zu Deutschthemen wie Satzgliederbestimmung oder der Bestimmung verschiedener Fälle und Zeiten gibt es auf YouTube hilfreiche Videos.

Sofatutor ist eine Nachhilfeplattform auf der es Lernvideos und Aufgaben zu lösen gibt. Im Moment wird hier ein kostenloses Probeabo für 30 Tage angeboten.

Was kann man mit Vorschulkindern unternehmen?

Auch für sie ist ein geplanter Tagesablauf, wie sie ihn aus der Kita gewohnt sind, wichtig. Am besten erstellt ihr zusammen mit den Kleinen einen Plan, in dem vom Frühstück über Spielen zuhause, bis Spazieren gehen und kleinen Pausen alles vermerkt wird. Hier lässt sich gut mit Symbolen arbeiten, auf die ihr euch gemeinsam festlegen könnt.

Kleine DIY-Projekte für Ostern, Ausmalbilder (könnt ihr euch zum Beispiel hier herunterladen), Basteln mit Salzteig macht den Kleinen Spaß. Als kleine Sporteinheit könnt ihr zusammen Stopp-Tanz spielen. Wenn es ruhiger zugehen soll ist das Bauen einer Höhle mit Kissen und Decken eine gute Idee. Beim Spazierengehen könnt ihr zudem Steine sammeln, die zuhause bemalt werden können.

Wie organisieren wir als Familie den Tag?

Da wir alle zuhause bleiben sollen, verändert sich der Tagesablauf der ganzen Familie von Grund auf. Das stellt uns alle vor große Herausforderungen. Ein strukturierter Tagesablauf hilft und gibt vor allen den Kindern eine gewisse Sicherheit.

Versucht also möglichst einen Tagesrhythmus festzulegen: Wann stehen wir auf? Wann wollen wir Frühstücken?

Mahlzeiten sind wichtige gemeinsame Erlebnisse. Die Kinder, groß wie klein, können bei der Vorbereitung mithelfen. So wird schon das zu einem kleinen Familien-Event. Plant möglichst weitere gemeinsame Aktivitäten, zum Beispiel einen Spieleabend oder eine gemeinsame Sportpause (zuhause oder draußen; gemeinsames Joggen und Radfahren mit der Familie ist in den meisten Bundesländern noch erlaubt).

Was ist mit dem Medienkonsum?

Gerade wenn das Wetter schlecht ist, sind schnell digitale Medien zur Unterhaltung gefragt. Darum ist es wichtig, mit den Kindern genaue Absprachen zu treffen, was wann okay ist. Bei älteren Kindern wird viel Kommunikation mit Gleichaltrigen über Smartphone und Computer stattfinden. Das zu untersagen ist kontraproduktiv und sowieso aussichtslos.

Doch wann kann wie lange ein Computerspiel gemacht werden oder wann ist Fernsehen erlaubt? Diese Fragen solltet ihr gemeinsam klären – und die Zeiten einhalten. Klar wird es immer wieder einmal Ausnahmen geben. Es kann aber auch eine gute Chance sein, einmal mit einem der Kinder eines der Computerspiele auszuprobieren. Außerdem gibt es Spiele, die die ganze Familie spielen kann von Mario Kart 8 Deluxe bis Just Dance.

Auch ein gemeinsamer Filmabend mit Popcorn und allem was dazu gehört ist eine schöne Abwechslung.

Bild: Gettyimages

 

 

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

mama&family newsletter

Von Kinderwunsch, über Schwangerschaft bis hin zum täglichen Familienleben - mit dem mama&family Newsletter verpasst du kein wichtiges Thema mehr. Alle zwei Wochen erwarten dich aktuelle Infos, hilfreiche Services und Expertentipps.

© mama&family 2024