ABC der Kinderkrankheiten: Von Asthma bis wunder Po
Dein Baby weint mehr als üblich? Oder dein Kleinkind fühlt sich schlapp und klagt über Schmerzen? Viele Eltern fühlen sich sicherer, wenn sie die Anzeichen klassischer Kinderkrankheiten kennen. Das hilft dabei, die Lage einzuschätzen. Denn Mütter und Väter kennen ihr Kind am besten. Du spürst, wenn etwas nicht stimmt und höchstwahrscheinlich weißt du instinktiv, ob es ernst ist oder ob es deinem kleinen Schatz mit Liebe, Tee und Bettruhe bald wieder besser geht. Natürlich ist es wichtig, im Ernstfall den Kinderarzt zu informieren. Einige Symptome lassen sich auch zuhause auskurieren. Faustregel ist: Mit Fieber und Durchfall bei Babys auf jeden Fall zum Arzt! Wir listen die wichtigsten Kinder- und Babykrankheiten für dich auf und erklären kurz, was deinem Schatz hilft.
Liste der häufigsten Kinderkrankheiten
Asthma und Atembeschwerden
Bronchitis
Darmkoliken
Durchfall
Erkältung
Fieber
Hand-Mund-Fuß
Keuchhusten
Mandelentzündung
Mittelohrentzündung
Mund-Soor
Nahrungsmittelallergien
Pickelchen
Pseudokrupp
Scharlach
Schnupfen
Verstopfung
Wund am Po
Asthma und Atembeschwerden
Dein Kind hat häufig Atemwegsinfektionen in Kombination mit Atemnot und nächtlichem Husten? Das können Symtome von Asthma bronchiale sein. Bei dieser häufigsten chronischen Erkrankung im Kindesalter sind die Atemwege ständig entzündet. Das führt zu Atembeschwerden. Als Ursache kommen zahlreiche Auslöser in Frage – zum Beispiel Allergien, Schadstoffe, Infekte oder seelische Probleme. Man kann versuchen, diese Auslöser zu vermeiden. Zusätzlich sollte immer eine ärztliche Behandlung erfolgen. Dabei wird nach der Ursache geschaut und auch die Lungenfunktion geprüft. Wenn erforderlich, erhält dein Kind Medikamente. Die Wirkstoffe lindern chronische Atemwegsentzündungen und helfen bei akuter Atemnot.
Bronchitis
Normalerweise leiten die Bronchien als verzweigtes Röhrensystem die Atemluft in der Lunge. Bei einer Bronchitis entzündet sich die Schleimhaut, die die Bronchien auskleidet. Als Folge staut sich Sekret auf. Anfangs hat dein Kind meist trockenen Husten. Im Laufe der Bronchitis wird daraus ein Auswurf, der eitrig-scheimig aussehen kann. Zusätzlich leidet dein Kind unter Atemnot, Rasselgeräuschen und Fieber. Da Viren diese Krankheit auslösen, gibt es dagegen keine Medikamente. Eine ärztliche Behandlung ist erforderlich, um die Symptome zu lindern und eine Verschlimmerung zu verhindern. Häufig werden schleimlösende Wirkstoffe verordnet.
Darmkoliken
Sicherlich hast du schon von den berühmten Dreimonatskoliken gehört. Wenn dein Kleines nach dem Füttern laut und lange schreit und nicht zu beruhigen ist, wenn es mit seinen Beinen strampelt, sie anzieht oder sich steif macht und einen aufgeblähten Bauch hat, kannst du davon ausgehen, dass es unter Darmkrämpfen leidet. Die Ursache sind oft Blähungen oder festsitzende Luft im Darm. Für dein Kind kann das sehr schmerzhaft sein, aber es handelt sich glücklicherweise meist nicht um ein medizinisches Problem. Was du tun kannst, erfährst du in diesem Artikel über Babykoliken.
Durchfall
Etwas Falsches gegessen, nicht richtig die Hände gewaschen, zu hohe Temperaturen im Sommer oder als Begleitung eines Infektes: Durchfall bei Kindern kann viele Ursachen haben. Oft verschwindet er genauso schnell, wie er gekommen ist. Hält er länger an, ist Vorsicht angesagt. Denn Durchfall entzieht dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe. Daher sollten erkrankte Kinder viel trinken und gegebenfalls Mineralstoffe in Form von Salz, Traubenzucker oder fertigen Elektrolytmischungen aus der Apotheke erhalten. Gerade bei kleinen Kindern können der Flüssigkeits- und Gewichtsverlust gefährlich werden Hier solltest du rasch einen Arzt um Rat fragen.
Erkältung
In den ersten paar Monaten wird dein Baby sich nicht so schnell erkälten. Denn die Antikörper aus der Muttermilch helfen mit. Allerdings kann dein kleines Baby schnell abkühlen, deshalb solltest du in der kalten Jahreszeit ein Mützchen aufsetzen und es bei Spaziergängen gut einpacken. Am besten ist eine Art Zwiebellook, den du der Temperatur entsprechend anpasst. Ist das Näschen verstopft, kann eine Lösung aus lauwarmem Wasser und einen Teelöffel Salz helfen. In Drogerien und Apotheken findest du außerdem kleine Nasenpumpen, mit denen du den Rotz absaugen kannst. Ist dein Kind älter, kannst du abschwellende Nasentropfen verwenden. Viel Trinken hilft gegen Erkältungssymptome, denn es verflüssigt den Schleim. Bei älteren Kindern kannst du es auch mit Inhalieren oder Brustgel mit ätherischen Ölen versuchen. Durchschnittlich sind Kleinkinder übrigens sechs bis zehn Mal pro Jahr erkältet.
Fieber
Jede erhöhte Temperatur ist ein Zeichen dafür, dass der Körper sein Bestes tut, um gegen eine Krankheit anzukämpfen. Daher ist Fieber keine Krankheit, sondern eine Schutzreaktion des Körpers auf eine Infektion. Gerade bei kleinen Kindern kann die Temperatur manchmal auf bis zu 40 Grad steigen. Diese hohen Temperaturen belasten den Körper, so dass dein Schatz abgeschlagen und müde wirken kann. Fiebernde Kinder haben oft auch wenig Appetit. Säuglinge unter drei Monaten sollten laut Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte bereits bei erhöhter Temperatur von über 38 Grad untersucht werden. Bei älteren Kindern empfehlen sie eine Untersuchung bei über 39 Grad Fieber. Helfen können Bettruhe, fiebersenkende Säfte, viel Trinken und ein feuchter Lappen auf der Stirn. Wunder dich nicht – viele fiebernde Kinder sind oft noch erstaunlich munter. Hier kannst du dem Körpergefühl trauen. Geht es deinem Schatz wirklich schlecht, wird er sich meist von sich alleine aus auruhen.
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Vor allem im Spätsommer und Herbst verbreiten sich die hochansteckenden Entoviren, die die Hand-Mund-Fuß-Krankheit auslösen. Sie führen zu den typischen roten Flecken an Händen, Füßen und Mund. Das kann jucken oder auch schmerzen. Auch Fieber ist möglich. Diese Symptome halten etwa eine Woche an. Es gibt kein Medikament gegen die Krankheit. Aber die Symptome lassen sich lindern. Ibuprofen oder Paracetamol können bei Fieber eingesetzt werden, spezielle Salben helfen bei juckendem Ausschlag.
Keuchhusten
Das namensgebende Bakterium Bordetella pertussis löst diese ansteckende Infektion der Atemwege aus. Symptome sind heftige Hustenanfälle, die über mehrere Wochen hinweg täglich mehrmals bis zu 50 Mal auftreten können. Das kann zu Atemnot führen. Ärztliche Behandlung ist hier unbedingt erforderlich. Erhält das erkrankte Kind frühzeitig Antibiotika, kann das die Ansteckungsgefahr reduzieren und den Krankheitsverlauf etwas abmildern. Wirksamster Schutz vor Keuchhusten ist die Impfung, die die Stiko schon für Säuglinge empfiehlt.
Mandelentzündung
Am häufigsten sind virusbedingte Mandelentzündungen, die mit Halsschmerzen und geschwollenen Mandeln einhergehen. Auch Fieber ist möglich. Dennoch ist so ein Virusinfekt weitgehend harmlos. Da Antibiotika nur gegen Bakterien wirken, kommen bei virusbedingter Mandelentzüng nur symptomlindernde Wirkstoffe gegen Fieber und Schmerzen zum Einsatz. Bei der bakteriellen oder eitrigen Mandelentzündung sind die Mandeln hochrot und eventuell mit weißen Pünktchen belegt. Weitere mögliche Symptome sind Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Weist der Arzt Bakterien als Ursache nach, kann er Antibiotika verordnen. Treten Mandelentzündungen häufiger auf, wird oft zu einer Mandeloperation geraten.
Mittelohrentzündung
Eine vorangegangene Erkältung oder auch Mandelentzündung können die schmerzhafte Mittelohrentzündung auslösen. Da bei Kindern die Ohrtrompete kürzer ist, kann sich hier zum Beispiel Schnupfen-Sekret einfacher stauen – ein guter Nährboden für Bakterien. Das zusitzende Ohr schmerzt, oft kommen noch Fieber oder Kopfschmerzen hinzu. Gerade bei kleineren Kindern oder wenn die Entzündung zum ersten Mal auftritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Er verordnet meist Nasentropfen, sie lassen den Schnupfen abklingen. Wärme am Ohr und Zwiebelsäckchen helfen ebenfalls. So bist du gut gerüstet, falls dein Kind noch einmal eine Mittelohrentündung bekommen sollte.
Mund-Soor
Soor kann im Mund- oder im Windelbereich vorkommen. Sichtbar wird der Pilz im Mundbereich durch netzförmige oder krümelige weiße Beläge, besonders auf der Zunge und im Wangenbereich. Meist ist eine lokale Behandlung ausreichend, wobei jedoch der Kinderarzt hinzugezogen werden sollte. Außerdem die Fläschchen gut auskochen, weil diese Infektion nur mit zusätzlicher Hygiene überwunden werden kann. Wenn du stillst, solltest du auch die Brüste zusätzlich reinigen.
Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten
In den ersten Lebensmonaten bekommt dein Baby alle wichtigen Nährstoffe aus der Muttermilch oder der Milch aus dem Fläschchen. Allergien gegen Lebensmittel sind in diesem Alter eher selten. Es können jedoch vereinzelt Unverträglichkeiten auftreten. Denn was du isst, bekommt dein Baby durch die Muttermilch. Verträgt es etwas nicht, äußert sich das meist in Bauchweh. In diesem Fall kannst du bestimmte Nahrungsmittel weglassen. Treten bei Babys oder Kleinkindern Allergien auf, sind meist Grundnahrungsmittel die Ursache. Die häufigsten Allergie auslösenden Lebensmittel sind: Kuhmilch, Hühnerei, Nüsse, Weizen, Fisch und Soja. Vermutest du eine Allergie bei deinem Baby, solltest du dich mit deinem Arzt oder einem Ernährungsberater besprechen.
Pickelchen
Kommt dein Baby auf die Welt, ist das auch für die Haut eine große Umstellung. Vom sterilen Fruchtwasserwasser an die Luft, kann das zu Irritationen führen. Pickelchen, Rötungen oder Pusteln sind in den ersten Lebenswochen möglich und kein Grund zur Sorge. Bei einigen Kindern ist die Haut trocken, bei anderen aufgrund der Hormonumstellung sogar noch etwas talgig und fettig. Meist verschwinden die Hautprobleme nach einiger Zeit von selbst. Kommen sie dir besonders stark vor, sprich deine Hebamme oder deinen Arzt darauf an.
Pseudokrupp
Meist tritt dieser laut bellende Husten mitten in der Nacht auf. Denn dann ist der entzündungslindernde Cortisolspiegel im Blut niedrig. Ursache für Pseudokrupp sind meist Grippe- oder andere Viren. Weil bei ihnen der Hals leichter zuschwillt und das Atmen bei einem Hustenanfall schwer fällt, ist die Krankheit vor allem bei kleineren Kindern bis fünf Jahren ausgeprägt. Pseudokrupp kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Erste Hilfe ist, das Kind in den Arm zu nehmen und zu beruhigen, warm eingepackt ans offene Fenster zu bringen. Um die geschwollene Schleimhaut abzuschwellen, helfen Steroide oder Kortison als Saft oder Zäpfchen. Treten die Attacken häufiger auf, könnt ihr euch vom Arzt die Mittel als Notfallmedikamente für Zuhause verschreiben lassen. Gerade beim ersten Pseudokrupp-Anfall sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Er kann feststellen, ob es tatsächlich diese Krankheit ist oder eine andere Ursache vorliegt.
Scharlach
Streptokokken lösen Scharlach aus. Sie verursachen plötzliche Halsschmerzen und Schluckbeschwerden – oft auch begleitet von Kopf- und Gliederschmerzen sowie Bauchschmerzen. Nach einigen Tagen bekommt die Zunge zunächst einen weißen Belag und färbt sich dann himbeerartig. Auf dem Körper breitet sich der Scharlach-Ausschlag aus. Da Scharlach Konsequenzen für das Ohr, Gelenke und Nieren haben kann, sollte bei Verdacht immer ein Arzt hinzugezogen werden. Er kann ein Antibiotikum verordnen.
Schnupfen
Mit Kochsalzlösung oder einem Nasensauger kannst du deinem Baby bei Schnupfen das Atmen wieder erleichtern. Da einige Säuglinge bei Schnupfen schlechter atmen, kann es sein, dass sie auch schlechter trinken. Das solltest du im Blick haben und gegebenenfalls zum Arzt gehen. Ältere Kinder können schon abschwellende Nasentropfen nehmen. Egal bei welchem Alter: Frische Luft und im Kinderzimmer eine erhöhte Luftfeuchtigkeit wirken ebenfalls unterstützend. Genau wie bei Erwachsenen ist auch bei Kindern in der Regel der Schnupfen nach einer Woche vorbei.
Verstopfung
Ob Baby oder Kleinkind – die Häufigkeit für Stuhlgang ist unterschiedlich. Wenn dein Schatz für eine für ihn untypisch lange Zeit keinen Stuhl mehr gemacht hat, gleichzeitig aber über Bauchweg klagt oder nur kleine, verhärtete Kotstückchen ausscheidet, kann Verstopfung vorliegen. Hausmittel wie Traubensaft, Vollkornbrei oder viel trinken können helfen. Zusätzlich solltest du einen Arzt um Rat fragen. Er kann auch Medikamente verschreiben, die über den Po eingeführt werden und den verhärteten Kot auflösen.
Wund am Po
Jedes Baby leidet irgendwann einmal an einem wunden, roten Po. Hier helfen häufiges Windelwechseln mit sorgfältiger Wickelroutine. Zunächst solltest du den Po gründlich mit Feuchttüchern oder einem Waschlappen reinigen und ihn auch gut trocknen lassen. Das kannst du gerne auch an der Luft machen. Nun kannst du einige Tropfen Muttermilch oder auch Salben mit Dexpanthenol oder Zink auftragen. Sind Pilze die Ursache, solltest du eine Creme-Kombination der Wirkstoffe Zinkoxid und Nystatin verwenden. Zarte Babyhaut reagiert oft empfindlich auf Duft- und Zusatzstoffe. Daher sollest du bei Babykleidung auf Weichspüler verzichten – hilfreich ist stattdessen ein zusätzlicher Spülgang der Babywäsche mit etwas Tafelessig.