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Faszinierend! So verändert sich dein Körper in der Schwangerschaft

Text: Kirsten Hemmerde
Um dein Baby bestmöglich zu versorgen, erlebst du zahlreiche körperliche Veränderungen in der Schwangerschaft. Ob Bauch, Herz-Kreislauf-System oder Haut und Harnwege: Hier erfährst du, wie dein Körper diese spannenden neun Monate meistert.

Rund 3,5 Kilogramm wiegt ein Neugeborenes durchschnittlich. Die meisten Babys sind bei ihrer Geburt zwischen 50 und 55 Zentimeter groß. Damit dieses Wunder der Natur in deinem Bauch wachsen und sich gut entwickeln kann, begleiten dich zahlreiche körperliche Veränderungen in der Schwangerschaft. Einige davon beginnen schon direkt nach der erfolgreichen Befruchtung der Eizelle, andere wiederum spürst du erst mit fortschreitender Schwangerschaftswoche.

Hormone: Hier starten die körperlichen Veränderungen

Für die Entwicklung deines Babys, aber auch für viele deiner körperlichen Veränderungen sind Hormone verantwortlich. Dein Hormonhaushalt wandelt sich schon ab dem Moment, in dem Ei- und Samenzelle miteinander verschmelzen:

  • Besonders früh ist der Wert des Hormons Beta-HCG erhöht.
  • Es regt den Eierstock an, das schwangerschaftserhaltene Hormon Progesteron zu bilden.
  • Östrogene sorgen unter anderem dafür, dass dein Bindegewebe und deine Blutgefäße elastischer werden.
  • Als Stillvorbereitung steuert Prolaktin zum Schwangerschaftsende hin die Veränderungen in deinen Brustdrüsen.
  • Das Glückshormon Oxycotin ist wichtig unter der Geburt und auch beim Bonding.

Alles über die Botenstoffe und ihre Wirkungen erfährst du in unserem Beitrag „Hormone in der Schwangerschaft“.

Haut: Sie wird vor allem am Bauch strapaziert, aber auch im Gesicht

Je weiter deine Schwangerschaft fortschreitet, desto eher sieht man sie dir an. Denn dein Baby wächst – und damit auch dein Bauch. Um durchschnittlich 40 Zentimeter nimmt dein Bauchumfang zu. Der tatsächliche Wert ist ganz unterschiedlich und individuell. Bei allen werdenden Mamis jedoch fordert dieses Wachstum die Haut am Bauch heraus. Sie muss sich enorm dehnen. Schon während der Schwangerschaft können körperliche Veränderungen als sogenannte Dehnungsstreifen auftreten. Manchmal verschwinden sie nach der Entbindung wieder, manchmal bleiben sie auch. Eincremen und sanfte Massagen können helfen. Die hormonellen Veränderungen machen deine Haut auch empfindlicher gegenüber der Sonnenstrahlung. Daher treten bei einigen Frauen Pigmentflecken im Gesicht auf. Vorbeugend kannst du eine Tagescreme mit UV-Schutz wählen und an besonders sonnigen Tagen eine Sonnencreme auftragen.

Innere Organe: Körperliche Veränderungen machen sich bemerkbar

Die Hormone, aber auch das immer größer werdende Baby beeinflussen deine Organe. Hier kann es in der Schwangerschaft zu diesen körperlichen Veränderungen kommen:

  • Magen und Darm: Hormone machen die Muskeln weniger beweglich – das gilt auch für den Magen-Darm-Trakt. Viele Schwangere leiden daher unter Verstopfung. Mit fortschreitender Schwangerschaft drückt dein Baby auf den Magen. Daher ist Sodbrennen möglich.
  • Lunge: Du bist öfter aus der Puste? Kein Wunder, denn deine Lunge wird stärker durchblutet. Zudem hat sie mit fortschreitender Schwangerschaft weniger Platz.
  • Nieren und Harnwege: Auch hier merkst du die stärkere Durchblutung. Denn deswegen stellen die Nieren mehr Urin her und du musst häufiger auf die Toilette. Gegen Ende der Schwangerschaft drückt das Baby auf die Harnwege, das beschert dir zusätzliche Klogänge. Außerdem sorgen hormonelle Veränderungen dafür, dass du ein erhöhtes Risiko für Blasenentzündungen oder Harnwegsinfekte hast.
  • Scheide: Weil dein Körper und damit auch deine Scheide stärker durchblutet werden, kann es in der Schwangerschaft zu einem erhöhten Ausfluss kommen. Das ist unbedenklich. Damit befreit sich dein Körper von schlechten und eventuell krankmachenden Bakterien. Aber die hormonellen Veränderungen beeinflussen auch den pH-Wert in der Scheide. Er steigt an und dadurch können sich einige Krankheitserreger leichter verbreiten. Scheidenpilz-Infektionen treten daher in der Schwangerschaft häufiger auf, lassen sich aber gut und schnell mit frei erhältlichen Medikamenten aus der Apotheke heilen.

Herz-Kreislauf-System: Blut-Produktion steigt

Dein Baby braucht während der Schwangerschaft viel Energie, Nährstoffe und Sauerstoff. Damit diese Versorgung gut funktioniert, steigt deine Blutmenge. Bis zum Ende der Schwangerschaft hast du etwa ein bis anderthalb mehr Liter Blut. Das muss dein Herz durch den Körper pumpen. Daher wird es mehr gefordert. Für die Sauerstoff-Versorgung nimmt die Zahl der roten Blutkörperchen zu. Daher zählt ein erhöhter Eisenbedarf zu den körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft. Insgesamt nimmt die Flüssigkeitsmenge in deinem Körper übrigens um mehrere Liter zu. Weil deine Blutgefäße dehnbarer sind, kann es zu Wassereinlagerungen, Krampfadern oder Hämorrhoiden kommen. Sie verschwinden meist nach der Entbindung.

Stoffwechsel: Diese Nährstoffe und Vitamine sind jetzt besonders wichtig

Auch deine Stoffwechsel-Vorgänge passen sich deinem Baby an. Sie richten sich so aus, dass sie ihm alle Nährstoffe geben, die es benötigt.

  • Daher muss dein Körper mehr Insulin produzieren. Manchmal funktioniert das nicht richtig, dann kann es zu einer Schwangerschaftsdiabetes kommen.
  • Über die Plazenta wird dein Baby versorgt, daher solltest du jetzt viele Proteine und Mineralstoffe wie Magnesium, Zink, Natrium oder Kalzium zu dir nehmen. Auch Folsäure ist wichtig, vor allem zu Beginn der Schwangerschaft.
  • Zudem legt dein Körper ein Fettdepot an, das deinem Baby Energie liefert.

Durch diese körperlichen Veränderungen beim Stoffwechsel nimmt eine normalgewichtige Frau in der Schwangerschaft übrigens durchschnittlich zwischen elf und 16 Kilogramm zu.

Brust: Körperliche Veränderungen der Brüste starten früh

Bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel bemerkst du Veränderungen an den Brüsten. Das Drüsengewebe wächst und die Brust wird größer, das kann ein Spannungsgefühl verursachen. Im zweiten Trimester starten die Drüsenzellen mit der Milchbildung. So ist sichergestellt, dass auch bei einer eventuellen Frühgeburt schon Milch vorhanden ist.

Gebärmutter: Sie vergrößert sich um ein Vielfaches

Deine Gebärmutter durchlebt die wohl größten körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft. Anfangs hat sie die Maße einer Birne und wiegt um die 100 Gramm. Kurz vor der Entbindung misst sie so viel wie zwei Fußbälle. Im Wochenbett bildet sich die Gebärmutter wieder auf ihre ursprüngliche Größe zurück.

Haare: Besonders schön in der Schwangerschaft

Viele Schwangere haben besonders schöne, glänzende und volle Haare.

  • Das Geheimnis dahinter sind wieder die Hormone. Sie sorgen dafür, dass dir weniger Haare ausfallen.
  • Gleichzeitig lassen sie deinen Körper mehr Öle produzieren. Dadurch strahlen deine Haare.
  • Leider hält diese volle Haarpracht oft nur bis zur Geburt. Nach der Entbindung verlieren die meisten frischgebackenen Mamis besonders viele Haare. Keine Sorge, das ist meist nicht besorgniserregend. Hier holt der Körper nur den natürlichen Haarwechsel nach.

Bewegungsapparat: Rücken wird stark belastet

Mit jedem Gramm, das dein Baby zunimmt, wächst auch das Gewicht, das deinen Rücken belastet. Viele Schwangere wechseln ins Hohlkreuz und den typischen Pinguin-Gang. Vorsicht ist nun auch angesagt. Denn das Hormon Progesteron lockert zur Vorbereitung auf die Geburt nicht nur die Region rund um Gebärmutter und Becken. Auch Bänder – zum Beispiel an den Knöcheln – werden nun lockerer. Daher knicken werdende Mütter häufiger um. Kleiner Trost: Die Rückenschmerzen verschwinden nach der Entbindung meist genauso schnell, wie sie gekommen sind. Das gilt auch für viele andere körperliche Veränderungen, die dich in der Schwangerschaft begleiten.

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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