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Fliegen mit Baby – Checkliste für einen entspannten Flug

Text: Kirsten Hemmerde
Fliegen mit Baby - diese Vorstellung treibt vielen Eltern die Schweißperlen auf die Stirn. Dabei eignet sich die Baby-Zeit wunderbar für Urlaubsreisen. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du euern Flug entspannt angehen. Von der Buchung über Wickeltasche, Start und Landung bis hin zur Verpflegung: Wir verraten dir die besten Tipps für einen gelungenen Aufenthalt an Bord.

Ob Elternzeit oder Urlaub nach dem Wochenbett – Fliegen mit Baby kann eine wunderbare Gelegenheit sein, vom Alltag abzuschalten. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte BVKJ empfiehlt für Flugreisen ein Mindestalter von sechs Wochen. Dann ist in der Regel die Lunge vollständig entwickelt. Zudem hat sich auch meist ein Rhythmus eingespielt, ihr und euer Kind seid schon ein gutes Team. Bei einer Flugreise mit Kind ist eine gute Vorbereitung Gold wert. Denn sie erspart euch viel Stress und lässt euch diese spannende Zeit so gelassen wie möglich angehen. Das sind unsere besten Tipps:

1. Vor dem Fliegen mit Baby in die Kinderarztpraxis

Ihr möchtet Fliegen mit Baby und euer Kind ist jünger als sechs Wochen? Viele Fluggesellschaften befördern bereits Neugeborene. Sprecht mit euerm Kinderarzt, wenn ihr Fragen zum Reisealter oder zu Erkrankungen habt. „Auch wenn ein Baby unter chronischen Herz- oder Lungenproblemen oder einem Atemwegsinfekt leidet, sollte es nur nach Konsultation des Kinder- und Jugendarztes fliegen. Denn in der Kabine ist die Sauerstoffsättigung geringer als auf dem Boden“, erklärt der Kinder- und Jugendarzt Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich vom BVKJ. Zudem kann der Kinderarzt auch zu möglichen Impfungen beraten, die für euer Reiseland empfohlen werden. Sind alle Fragen geklärt, steht einer Buchung nichts mehr im Weg.

2. Frühzeitig buchen und Babybett reservieren

Wenn möglich, bucht am besten mehrere Wochen oder Monate im Voraus. Vorteil 1: Dann sind die Flüge meist noch deutlich günstiger. Vorteil 2: Ihr könnt euch einen der begehrten familienfreundlichen Plätze sichern. Auf Langstreckenflügen bieten viele Fluggesellschaften Babybetten an, die in die Wand vor deinem Sitzplatz gehängt werden. Davon gibt es jedoch nur wenige. Wenn diese Plätze schon vergeben sind, buche für dein Baby einen eigenen Sitz neben deinem Platz. Dort kann es in seiner vertrauten Babyschale liegen. Achte darauf, dass diese Babyschale für Flüge zugelassen ist. Babys werden von den meisten Fluggesellschaften nicht kostenlos transportiert. Ein eigener Sitzplatz ist dabei teurer als wenn dein Schatz auf deinem Schoß mitfliegt. Empfehlenswert ist ein Direktflug, das spart euch den Umsteigestress. Achtet auch darauf, dass die Flugzeiten mit eurem Baby-Rhythmus harmonieren.

3. Reisepass beantragen

Beim Fliegen mit Baby darf die Bürokratie nicht fehlen. Schon ab der Geburt benötigen Kinder ein Reisedokument, wenn sie ins Ausland reisen. Am einfachsten funktioniert das mit dem Kinderreisepass. Diesen Pass kannst du im Bürgerbüro an deinem Wohnort beantragen. Informiere dich vorher über die Dokumente, die du mitbringen musst. Meist sind das ein biometrisches Bild, die Einverständniserklärung des zweiten Elternteils sowie die Geburtsurkunde. Ein Kinderreisepass wird dir sofort ausgestellt. Allerdings gilt er nur für ein Jahr. Möchtest du ein länger gültiges Dokument, kannst du einen Reisepass oder einen Personalausweis beantragen. Ein Reisepass wird bei einem Urlaub außerhalb der EU empfohlen. Denn viele Länder verlangen aus Sicherheitsgründen ein elektronisches Dokument und die hochsicheren Reisepässe enthalten einen Chip.

4. Wie viel Gepäck darf ich beim Fliegen mit Baby mitnehmen?

Das ist abhängig von der Fluggesellschaft und dem gebuchten Tarif. Hier lohnt es sich, beim Buchen ganz genau hinzuschauen. Einige Fluggesellschaften erlauben ein Gepäckstück und transportieren als Extragepäck den Kinderwagen, Reisebett und einen Autositz kostenlos. Hier kann sich ein etwas teureres Ticket lohnen, bevor du bei einem günstigeren Flug Gepäck für viel Extrageld hinzubuchen musst.

5. Wickeltasche packen für den Flug

Die Wickeltasche ist das wichtigste Gepäckstück beim Fliegen mit deinem Baby. Wähle für eure Reise eine große Tasche, damit du alles schnell griffbereit hast. Diese Basics sollten auf jeden Fall dabei sein:

  • Windeln, Feuchttücher und Wundschutzcreme
  • Wechselkleidung für dein Baby und ein Wechselshirt für dich
  • Kleine Decke und eine dünne Mütze, um dein Kind vor Zugluft zu schützen
  • Babynahrung und warmes sowie kaltes Wasser
  • Spucktücher oder Lätzchen
  • Nasentropfen – und wenn benötigt auch weitere Medikamente wie Fiebersaft oder auch ein Thermometer
  • Schnuller – am besten an einer Rückholkette
  • bei längerem Flug auch Flaschenbürste und Spülmittel
  • Spielzeug oder Kuscheltiere

Tipp: Bei Wasser für Babynahrung gilt die sonst übliche 100 Milliliter-Grenze für Flüssigkeiten auf Flugreisen nicht. Hier darfst du soviel Wasser mitnehmen, wie es der Bedarf deines Kindes ist. Empfehlenswert sind kaltes Wasser zum Trinken sowie warmes Wasser in einer Thermosflasche. Damit kannst du ein Milchfläschchen zubereiten oder auch Brei schnell aufwärmen.

6. Frühzeitig einchecken

Damit das Fliegen mit deinem Baby schon entspannt beginnt, checkt am besten möglichst frühzeitig ein. Dann könnt ihr noch ein wenig auf dem Flughafengelände spazieren gehen und dein Kind hat noch die Möglichkeit für ein Schläfchen. Einige Fluggesellschaften bieten auch einen Vorabend Check-in an. Hier kannst du – in der Regel bis zu 23 Stunden – vor Abflug euer Gepäck aufgeben und erhältst bereits die Bordkarten. Eine solche Option ist optimal, wenn ihr in der Nähe des Flughafens wohnt oder noch eine Hotelübernachtung am Flughafen plant. Denn nun könnt ihr am nächsten Tag direkt durch die Sicherheitskontrolle zum Abfluggate gehen und spart euch die Zeit am Check-in-Schalter.

7. Trinken für Druckausgleich bei Start und Landung

Während Start und Landung ändert sich der Luftdruck. Unsere Ohren müssen hier einen Druckausgleich durchführen. Das gelingt am besten durch Kauen oder Schlucken. Bei Babys sind die Gehörgänge noch schmaler, daher kann der Druckausgleich für sie schwieriger sein. Reiche deinem Kind daher während Steig- und Sinkflug etwas zu trinken. Auch der Schnuller kann helfen.

8. Essen an Bord

Wird dein Baby gestillt, dann kannst du es während des Fluges einfach anlegen. Für ein Milchfläschchen mischst du am besten das Pulver mit warmem abgekochten Wasser aus der Thermosflasche und kaltem Wasser. Beim Breifüttern im Flugzeug haben sich abwischbare Kunststoff-Lätzchen bewährt.

9. Babypflege und Crew-Hilfe

Auch Windeln müssen beim Fliegen mit Baby gewechselt werden. Dafür gibt es auf den meisten Bord-Toiletten einen kleinen Wickeltisch, der heruntergeklappt werden kann. Dafür solltest du alle benötigten Produkte griffbereit haben, denn diese Plätze sind meistens schmal und eng. Wenn du Unterstützung benötigst, sprich ein Crew-Mitglied an. Oft gibt es an Bord die Möglichkeit, Brei zu erwärmen oder warmes Wasser zu erhalten. Viele Fluggesellschaften haben auch ein kleines Kontingent an Windeln oder Babynahrung dabei.

10. Ruhe bewahren

Fliegen mit Baby ist aufregend – für dich und dein Kind. Allerdings merkt dein Baby, wenn du angespannt bist. Diese Nervosität kann sich auf deinen Schatz übertragen und bei ihm auch für Unruhe sorgen. Versuche daher, so entspannt wie möglich zu sein. Siehe den Flug als eine neue Erfahrung für euch beide. Genießt die Zeit und die spannenden Momente an Bord.

Bilder: Getty

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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