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Familienplanung: So bereitest du dich auf eine Schwangerschaft vor

Text: Kirsten Hemmerde
Wenn du eine Schwangerschaft planst, hast du viele Vorteile. Du kannst dich in Ruhe auf den Gedanken vorbereiten, bald ein Kind in den Armen zu halten. Mögliche Herausforderungen kannst du im Vorfeld durchdenken und Lösungen finden. Hier erfährst du alles über Impfungen, Arztbesuche, Gesundheitstipps und vieles mehr, was du bestens im Vorfeld erledigen kannst.

Wer eine Schwangerschaft plant, sollte sich etwas Zeit damit lassen, die Verhütung abzusetzen. Das mag zunächst merkwürdig klingen. Aber für dich und dein Baby ist es ideal, wenn du dich gut vorbereitest. Dann kannst du dich noch sicherer fühlen und guten Gewissens schwanger werden. Das ist dafür wichtig:

1) Impfstatus vor Start in die Schwangerschaft prüfen

Wenn du schwanger werden möchtest, solltest du die von der Ständigen Impfkommission Stiko empfohlenen Impfungen besitzen. Denn einige Kinderkrankheiten können im Bauch auf dein Baby übergehen und dort für das Ungeborene gefährlich werden. Dazu zählen unter anderem Röteln, Windpocken, Masern oder auch Hepatitis. Ob du gegen diese Krankheiten geimpft bist, kannst du in deinem Impfpass nachsehen. Eine Blutuntersuchung ermöglicht es festzustellen, ob der Impfschutz oder auch die Immunität nach durchgemachter Erkankung noch ausreichend sind. Diese Analyse zählt zu den IGel-Leistungen und wird nicht von der Krankenkasse bezahlt. Erhältst du eine Impfung mit enem Lebendimpfstoff (Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Gelbfieber), empfiehlt das Robert Koch-Institut, danach einen Monat bis zu einer Schwangerschaft zu warten.

2) Folsäure einnehmen

Bereits bei Kinderwunsch, spätestens aber drei Monate vor der Schwangerschaft empfehlen Experten die Einnahme von Folsäure. Dieses Vitamin senkt die Gefahr für schwere Neuralrohrdefekte bei deinem Baby um bis zu 70 Prozent. Zu diesen Defekten zählen zum Beispiel ein offener Rücken oder auch Hirnschäden. Ideal sind Folsäurepräparate mit 400 Milligramm – du erhältst sie unter anderem in Drogeriemärkten oder der Apotheke.

3) Gesundheitscheck

Bei deinem Frauen- oder Hausarzt kannst du dich durchchecken lassen. Vorsorgeuntersuchungen geben dir die Sicherheit, dass wichtige medizinische Aspekte in Ordnung sind. Zudem berät dich dein Arzt, wenn du Medikamente einnimmst. Bei einigen Arzneien ist es ratsamer, sie vor einer Schwangerschaft abzusetzen, sie zu wechseln oder die Dosierung anzupassen. Das sollte immer nur nach ärztlicher Rücksprache geschehen.

4) Schwangerschaft geplant? Zahnarzt besuchen!

Starte mit möglichst gesunden Zähnen in deine Schwangerschaft. Das hat mehrere Gründe:

  • Eine unbehandelte Paradontitis gilt als Risikofaktor für eine Frühgeburt und ein niedriges Geburtsgewicht des Babys.
  • In der Schwangerschaft wird dein Zahnfleisch aufgrund der Hormonumstellung besser durchblutet. Daher schwillt es leichter an und kann sogar bluten. Bakterien haben ein leichtes Spiel und können zu einer Zahnfleischentzündung, der sogenannten Schwangerschaftsgingivitis, führen.
  • Ärzte sind bei werdenden Müttern zurückhaltend mit chirurgischen Eingriffen, Röntgenaufnahmen und dem Verabreichen von Betäubungsmitteln. Denn sie können das ungeborene Kind gefährden. Daher ist es möglich, dass eine Zahnbehandlung erst nach der Geburt des Kindes erfolgt und die Schwangere mit Provisorien diese Zeit überbrückt.

5) Toxoplasmose-Test

Vor einer Schwangerschaft solltest du prüfen lassen, ob du gegen Toxoplasmose immun bist. Gegen diese Krankheit kannst du nicht geimpft werden. Viele Erwachsene haben sie aber bereits schon unbemerkt durchgemacht. Gehörst du dazu, genießen du und später auch dein ungeborenes Baby einen Schutz davor. Wenn bei dir keine Toxoplasmose-Antikörper festgestellt werden, solltest du in der Schwangerschaft besonders vorsichtig sein. Denn eine Erstinfektion mit dieser Parasitenerkrankung kann geistige Schäden beim Baby verursachen. Toxoplasmose-Erreger werden vor allem durch den Verzehr von rohem Fleisch, über Katzenkot oder auch durch verunreinigte Erde übertragen. Handschuhe schützen vor dem Berühren. Ausreichendes Erhitzen des Fleisches verhindert die Übertragung durch Lebensmittel. Katzenbesitzerinnen können während einer Schwangerschaft auch um Unterstützung beim Reinigen des Katzenklos bitten.

6) Rauchen stoppen

Natürlich ist längst bekannt, dass Rauchen ungeborene Kinder schädigen kann. Das macht es für betroffene Frauen trotzdem nicht einfacher, mit den Zigaretten aufzuhören. Sie sollten sich daher vor einer Schwangerschaft ausreichend Zeit nehmen, um ihren Weg zu finden, das Rauchen zu stoppen. Oft ist dabei Unterstützung hilfreich. So bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Online-Plattform für Frauen mit Kinderwunsch, die mit dem Zigaretten oder Alkohol aufhören möchten. Übrigens sollte auch der Partner idealerweise mitziehen. Denn Rauchen beeinträchtigt die männliche Fruchtbarkeit, senkt die Spermienqualität und die Zahl der lebensfähigen Samenzellen.

7) Gesunde Ernährung und Bewegung

Der Kinderwunsch ist eine gute Gelegenheit, bisherige Laster über Bord zu werfen und die eigene Lebensweise zum Positiven zu verändern. Denn eine abwechslungsreiche Ernährung, viele Nährstoffe, ausreichend Bewegung und idealerweise ein Normalgewicht unterstützen die Fortpflanzungsfunktionen. Alleine ist es oft schwierig, etwas daran zu ändern. Doch wenn der Partner oder eine gute Freundin mit dabei sind, macht es gleich doppelt so viel Spaß.

8) Versicherungen prüfen

Stelle frühzeitig die Weichen, wenn du für die Schwangerschaft oder die Geburt spezielle Versicherungsleistungen wünschst. Möchtest du beispielsweise zur Geburt im Krankenhaus ein Ein-Bett-Zimmer oder Untersuchungen durch den Chefarzt, kann es sich lohnen, eine Krankenzusatzversicherung dafür abzuschließen. Allerdings haben diese Policen meist eine mehrmonatige Wartezeit, bis du die Leistungen in Anspruch nehmen kannst. Gleiches gilt auch für eine Zahnzusatzversicherung, wenn du vor der Schwangerschaft noch gößere Behandlungen oder Eingriffe planst.

9) Vorfreude und Geduld

Eine Schwangerschaft verspricht eine aufregende Reise hin zu neuem Leben. Doch bis es soweit ist, kann es dauern. Es ist völlig normal, dass es bei unter 35-jährigen gesunden Paaren bis zu einem Jahr braucht, um schwanger zu werden. Bei lediglich einem Drittel aller gesunden Paare klappt es innerhalb der ersten Monate. Bei aller Vorfreude und Spannung auf dein Baby sei trotzdem gnädig und geduldig mit dir selbst. Hast du das Gefühl, dass es dir zu lange dauert, kannst du versuchen, einer möglichen Empfängnis mit einer genauen Beobachtung deines Zyklus auf die Sprünge zu helfen. Zyklus-Apps helfen dir dabei.

 

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