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Enuresis – was kann man gegen Bettnässen tun?

Text: Julia Baumann
Enuresis bezeichnet das Einnässen nach dem 3. bzw. 4. Lebensjahr, ohne dass eine körperliche Ursache vorliegt. Peinlich oder unangenehm? Keine Sorge, Bettnässen ist bei vielen Kindern weit verbreitet. Man mag es kaum glauben, aber: Mehr als eines von sechs Kinder, im Alter von sechs Jahren nässt regelmäßig das Bett ein. Wo liegen die Ursachen und wie können Eltern, ihre Kinder vor der Scham schützen?

Akzeptanz statt Panik

Wie bereits erwähnt: Rund siebzig Prozent aller Kinder, die unter Enuresis leiden, hören mit dem Nässen im siebten Lebensjahr auf. Dies geschieht häufig von ganz alleine, ohne Zuwirken der Eltern und bringt vielleicht die nötige Entspannung.  Meist sind Jungen davon häufiger betroffen. Eine klare Ursache liegt nicht vor, aber man vermutet, Mädchen entwickeln schneller eine Blasenkontrolle. Übrigens Kinder von Eltern, die selbst eingenässt haben, neigen eher zum Bettnässen.

Fehlersuche beim Bettnässen

Wenn es passiert, passiert es und kann nicht unterdrückt werden. Das Kind hat kein Verhaltensproblem und macht nichts falsch. Druck und Schuld sind hier vollkommen unangebracht. Auch voreilige Diagnosen zu ziehen ist falsch.  Mit diesem Thema muss man sich als Familie sachlich auseinandersetzen. Es gibt schließlich keinen Schuldigen.

Keine Flüssigkeit verweigern

Wer denkt, das Kind würde aufhören einzunässen, wenn es weniger trinkt, hat weit gefehlt. Das führt im schlimmsten Fall nur zum Gegenteil. Zu wenig Wasser verursacht Dehydrierung und reizt die Blase.

Eine Frage der Psyche

Bettnässen wird von vielen Menschen automatisch auf eine psychische Ursache zurückgeführt. In einigen Fällen kann das auch die Ursache sein. Ein Indiz wäre beispielsweise, wenn das Kind sehr nervös und angespannt wirkt. Eine offene Kommunikation kann hier wahre Wunder bewirken. Doch häufig ist das psychische Problem allerdings ein Resultat vom Einnässen und nicht die Ursache.

Wann sollte der Arzt konsultiert werden?

Bei regelmäßigen Bettnässen sollte in jedem Fall der Arzt konsultiert werden, um im schlimmsten Fall eine organische Ursache auszuschließen. Keine Sorge, die ist allerdings sehr selten. Mögliche medizinische Gründe könnten eine Entzündung der Harnwege sein, neurologische Störungen, Fehlbildungen der Harnwege, Epilepsie, Diabetes oder Schlafapnoe.

Machen Sie sich nicht verrückt

Gelassenheit ist der Schlüssel zur Besserung. Nicht nur für ihr Kind, sondern auch Sie. Reden Sie mit Ihrem offen über die Problematik, ohne es beschuldigen und versuchen Sie so entspannt wie möglich mit dem Thema umzugehen.

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Bilder: Getty

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