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Weniger Nein sagen: 6 positive Alternativen

Text: Fenke Gabriel-Schwan
Immer "Nein" sagen zu müssen, ist wahrscheinlich das nervigste am Eltern sein. Oft löst es heftigen Widerstand aus und führt zu Trotzreaktionen beim Kind. Wenn es dir da genau so geht, dann weiche in der nächsten Situation doch einfach auf einer der folgenden Alternativen zum "Nein" aus.

„Nein, es gibt jetzt keine Gummibärchen“, „Nein, du darfst jetzt nichts schauen.“ „Nein, damit darfst Du nicht spielen“. Gerade mit kleinen Kindern gibt es viele Situationen, in denen Eltern „Nein“ sagen. In erster Linie wollen sie ihr Kind schützen  – vor zu viel Zucker, vor Verletzungen oder ähnlichem.

Dein Kind versucht ständig seine Grenzen auszutesten. So wächst es und lernt. Die Aufgabe der Eltern ist es, ihm dabei zu helfen und Grenzen anzuzeigen. Das bedeutet aber nicht immer, besonders streng sein zu müssen oder dass immer nur ein „Nein“ der richtige Weg ist. Anders zu reagieren, dabei aber trotzdem ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen, ist Übungssache. Aber das ist es auf jeden Fall wert, denn so vermeidet ihr viele Konflikte im Alltag.

Weniger Nein sagen: 6 positive Alternativen

1)    Kompromiss finden

Wenn dein Kind oft nach Süßigkeiten fragt, kannst du nicht immer nachgeben. Anstatt  jedoch nur „nein“ zu sagen, biete einfach eine gesunde Alternative an. Das kann ein Stück Obst sein, aber natürlich auch etwas herzhafteres. Es lohnt sich, gut vorbereitet zu sein und passende Snacks zu Hause zu haben! Denn gerade bei Süßigkeiten sollte die Alternative ähnlich verlockend sein. Manchmal kostet es vielleicht Überzeugungsarbeit, aber wenn Du deinem Kind  das Obst in besonderer Form oder in seiner Lieblingsschüssel anbietest, lässt es sich sicher schnell überzeugen. Oder du lässt es die Banane selber in Stücke schneiden, so bindest du es direkt in eine kleine Übung für den Alltag ein. Eine andere Lösung ist es, deinem Kind die Süßigkeiten als Nachtisch in Aussicht zu stellen – nach dem Mittag- oder Abendessen. Wenn es alt genug ist um Zahlen zu verstehen, kannst Du auch sagen „Du kannst jetzt zwei Gummibärchen haben, oder nach dem Essen fünf Stück.“

2)    Verbote unnötig machen

Wenn du eure Lebensumgebung so gestaltest, dass du nicht ständig Verbote erteilen musst, erspart du dir und deinem Kind viel Stress! Räume empfindliche Gegenstände aus der Reichweite deines Kindes.  Sorge dafür, dass dein Kind dort spielt, wo nichts passieren kann. Biete altersgerechtes Spielzeug an, dass in Reichweite deines Kindes auch im Wohnzimmer verfügbar ist. So wird es weniger in Versuchung kommen, mit Dingen zu spielen, die dafür nicht gedacht sind.

3)    Für Ablenkung sorgen

Gerade im Supermarkt gibt es unzählige Versuchungen, denen dein Kind widerstehen muss. Dinge aus dem Regal ziehen, Süßigkeiten in den Einkaufswagen legen… Lenke es davon ab, indem du ihm eine Aufgabe gibst, oder es sich zum Beispiel den Lieblingsjoghurt aussuchen darf. An der Kasse setzt du es in den Einkaufswagen und gibst ihm ein kleines Buch oder Spielzeug. Oder Du lässt es helfen, die Sachen aufs Band zu legen. Geht es zum Beispiel ums Fernsehen schauen, könntest du anbeiten ein Buch vorzulesen oder etwas zu malen.

Nein zu sagen macht auch Eltern keinen Spaß. | Bild: Getty

4)    Situation abwägen

Im englischen gibt es die Redewendung „Pick your battles carefully!“ und genau das meinen wir hier. Überlege dir einfach immer, ob es jetzt wirklich so schlimm ist, was gerade passiert. Musst Du wirklich eingreifen und „Nein“ sagen? Wenn die Folgen nicht dramatisch sind, dann lass es einfach passieren. Dein Kind kann zwei verschiedene Socken anziehen, oder jetzt in diese Pfütze springen – alles nicht so schlimm!

5)    Positiv formulieren und Alternativen anbieten

Kinder wissen oft noch nicht, was wir von ihnen als „richtiges“ Verhalten erwarten. Deshalb macht es Sinn, ihnen das aufzuzeigen, statt einfach nur ein Verbot zu erteilen. Im Haus Ball spielen ist keine gute Idee und Du musst „Nein“ sagen? Formulier es positiv in dem Du sagst: „Im Haus wird kein Ball gespielt, aber du kannst gerne draußen im Garten oder im Hof spielen.“ Noch besser, wenn Du deinem Kind anbietest gemeinsam draußen zu spielen. Ähnlich kannst du reagieren, wenn du nicht willst, dass auf dem Sofa gehüpft wird. „Auf dem Sofa sitzen wir, draußen kannst Du hüpfen.“ In der Wohnung soll nicht gerannt werden? Sagt statt „Nicht rennen!“ lieber „Kannst du bitte langsam gehen?“ Natürlich macht es auch Sinn, zu erklären, warum ihr manches nicht wollt.

6)    Andere Wortwahl

Besonderes wenn eine schnelle Reaktion gefragt ist, kannst du auf andere Wörter ausweichen. „Stopp“ oder „Halt“ werden im Alltag viel weniger verwendet und sie nutzen sich entsprechend nicht so schnell ab. Folglich ist ihre Wirkung noch viel größer, was gerade in brenzligen Situationen ganz wichtig sein kann.

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