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Durchschlaftipps: So schläft dein Kleinkind nachts durch

Text: Fenke Gabriel-Schwan
Schlafen ist für Kinder oft eine große Aufgabe. Viele Kinder haben Angst im Dunkeln und finden es schwierig ein- oder durchzuschlafen. So klappt's.

Vor allem für Eltern ist es oft sehr anstrengend, wenn das Kind nachts häufig aufwacht.

Ab wann schläft ein Kind durch?

Hierbei gilt es erstmal festzulegen, was „durchschlafen“ überhaupt bedeutet. Bei einem Säugling bzw. Baby spricht man schon von durchschlafen, wenn es zweimal 3-4 Stunden am Stück schläft. Einmal oder zweimal aufwachen (oder auch öfter) in der Nacht ist also im ersten Lebensjahr völlig normal. Ein Tag-Nacht-Rhythmus stellt sich erst nach und nach ein.

Schlafbedarf feststellen

Kinder haben generell einen sehr individuellen Schlafbedarf. Erst wenn sich bei deinem Kind ein deutlicher Tag-Nacht-Rhtymus eingestellt hat, kannst du den tatsächlichen Schlafbedarf deines Kindes feststellen. Bevor du dir also Sorgen machst, ob dein Kind Schlafstörungen hat, solltest du erstmal das Schlafverhalten deines Kindes beobachten. Vielleicht ist eine unruhige Nacht auch ein Zeichen dafür, dass dein Kind tagsüber zuviel schläft? Meistens ist es anfangs schon hilfreich, den Mittagsschlaf zu verkürzen oder wegzulassen. Grundsätzlich ist Schlaf ein Grundbedürfnis, und muss in dem Sinne nicht erlernt werden. Aber es gibt Ursachen dafür, dass dein Kind nicht durchschläft. Mit den folgenden Tipps kannst du dies unterstützen.

Diese Tipps helfen deinem Kleinkind besser durchzuschlafen

Festen Tagesablauf  einhalten

Eine ruhige Nacht beginnt mit einem ruhigen Tag. Gibt es tagsüber Streit, oder passieren viel aufregende Dinge, ist auch die Nacht unruhiger. Euer Kind verarbeitet im Schlaf nicht nur gelerntes, sondern auch emotionale Erfahrungen. Die Entwicklung des Gehirns passiert in erster Linie nachts. Ein einigermaßen fester Tagesablauf, also feste Spiel- und Ruhezeiten im Alltag, bieten Halt und bringen Ruhe.

Aktitivität am Tag

Frische Luft, und ausreichend körperliche Aktivität am Tag sorgen dafür, dass dein Kind abends erschöpft und müde ist. So wird es einfacher einschlafen und auch eher durchschlafen.

Auch das abendliche Zähneputzen gehört zum Zubettgehritual | Bild: Getty

Zubettbringen mit Einschlafritual

Ein Einschlafritual ist schon für Babies, aber auch gerade für Kleinkinder sehr wichtig. Beim Zubettgehen Ein Buch vorlesen, ein Gute Nacht Lied singen oder allen Kuscheltieren Gute Nacht sagen –  die Wiederholung gibt Kindern Sicherheit. Sie wissen, was sie erwartet und dass nimmt ihnen eventuelle Sorgen.

Alleine einschlafen üben

Bring deinem Kind schon früh bei, alleine im Bett einzuschlafen. Am besten sagst du Gute Nacht, wenn dein Kind noch wach ist. Eine Einschlafbegleitung ist aber auf jeden Fall hilfreich. Bleibe solange bei deinem Kind, bis es kurz davor ist, einzuschlafen. Dann verabschiede dich sanft. Versprich ihm, dass du da bist, und auch immer wieder nach ihm schaust. Du kannst ja anfangs noch in Hörweite des Kindes zu bleiben, vielleicht im Flur vor dem Kinderzimmer etwas aufräumen. Summe oder Singe vor dich hin, so dass Kind weiß, dass es nicht alleine ist.  Oft bietet das ausreichend Trost und dein Kind kann friedlich einschlafen. Das mag nicht von Anfang an klappen, und du wirst wahrscheinlich oft bei deinem Kind bleiben, bis es wirklich eingeschlafen ist. Es bringt hier nichts, dies zu erzwingen. Mit viel Geduld klappt es schon irgendwann! Wenn dein Kind alleine einschlafen kann, wird es auch nachts einfacher alleine wieder in den Schlaf finden.

Verstecken spielen übt Unabhängigkeit

Beim Verstecken spielen, lernt dein Kind, dass du da bist, obwohl es dich nicht sieht. Das kann helfen, abends besser damit umzugehen, wenn du das Zimmer verlässt.  Dieses Verständnis ist ein Meilenstein und sehr wichtig, damit dein Kind die Nacht ohne dich verbringen kann.

Zeige deinem Kind, dass du da bist

Ruft dich dein Kind abends oder nachts oder wacht es weinend auf? Warte nicht zu lange, bevor du es beruhigst. Kinder bekommen schnell Weinkrämpfe und schlafen dann nicht so leicht wieder ein. Versuche aber, nicht zu viel Aktivität anzuregen. Beruhige es in seinem eigenen Bett, anstatt es zu dir ins Bett zu holen. Das kann auch schnell zu einer unnötigen Gewohnheit werden. Es sei denn ein Familienbett ist eine Lösung für dich 🙂 Selbst wenn du bindungsorientiert erziehen willst, ist das kein Muß.  Kinder brauchen auch nachts nicht unbedingt etwas zu trinken. Es sollte ausreichen, dein Kind mit deiner Stimme und einer Kuscheleinheit zu beruhigen. Verwende vielleicht einen festen Satz, um es zu trösten. „Mama /Papa ist hier. Es ist dunkel und mitten in der Nacht. Schlaf wieder ein, ich bin da.”

Konsequent bleiben – Deutlichkeit und Vorhersehbarkeit sind wichtig

Für Kinder ist es wichtig, dass sie verstehen und vorhersehen können, was passiert. Wenn du jede Nacht anders reagierst, verunsicherst du dein Kind. Aller Wahrscheinlichkeit nach, wird es noch mehr Weinen und mit heftigem Widerstand gegen das (selbständige) Einschlafen reagieren. Denk daran, dass alles Neue erst einmal gelernt werden muss. Halte deshalb jede neue Vorgehensweise mindestens eine Woche durch, egal wie nervig und schwer die unterbrochenen Nächte auch sind!

mama & family Tipp: Bist du mit deinem Latein am Ende? Denk daran, dass es auch wichtig ist, auf dein eigenes Wohlergehen zu achten. Denn wenn du selbst total übermüdet bist, wird es schwierig sein, dem Kind Ruhe und Sicherheit zu vermitteln. Vielleicht ist es doch nötig, sich Hilfe zu holen. Es gibt unterschiedliche Wege, deinem Kind zum durchschlafen zu helfen. Sprich als erstes mit deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt, und lass dir Tipps geben.

Lege alles bereit, was dein Kind nachts benötigt

In einem kleinen Körbchen neben dem Bett kannst du alles bereit legen, was dein Kind zum einschlafen oder nachts benötigt. Dein Kind sollte es gut erreichen können, ohne aus dem Bett krabbeln zu müssen. Vielleicht möchte dein Kind einen zusätzlichen Schnuller und eine Spieluhr, vielleicht einige Stofftiere. Am besten lässt du dein Kind selbst bestimmen, was in den Korb soll. So hat es  alles bei sich, um mit einem ruhigen Gefühl schlafen zu gehen. Dein Kind mit einzubeziehen, vermittelt ihm das Gefühl, selber verantwortlich sein zu können.

 

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