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Zahnpflege bei Babys – Tipps für gesunde Zähnchen

Text: Kirsten Hemmerde
Die Zahnpflege bei Babys beginnt schon vor dem ersten Zähnchen. Eine sorgfältige Reinigung und ausreichend Fluorid sind wichtige Bausteine, um dein Kind vor Karies oder Kreidezähnen zu schützen. Wir verraten dir, wie du deinen Schatz an die Zahnpflege heranführst, wann und wie geputzt werden sollte und wie du das Risiko für Karies senken kannst.

Das erste Zähnchen ist da. Ein kleiner weißer Hügel lugt vorsichtig aus dem Mund hervor. Und lässt dein Baby einfach unvergleichlich niedlich aussehen. Idealerweise hast du es bereits im Vorfeld spielerisch mit Zahnpflegeprodukten vertraut gemacht. Denn: Spätestens der erste Zahndurchbruch ist der Zeitpunkt, um mit der Zahnpflege bei Babys zu beginnen. Die eigentliche Prophylaxe startet sogar noch eher. Ab der Geburt erhalten Säuglinge Fluorid. Das stärkt die Zähne, die schon während der Schwangerschaft angelegt worden sind.

Ab dem ersten Zahn bietet sich eine Fingerzahnbürste an. So gewöhnt sich euer Baby direkt an das neue Ritual!

 

Zahnpflege bei Babys: Darum ist der Schutz vor Karies so wichtig

„Sind doch nur die Milchzähne“ – so hieß es früher oft, wenn man es mit der Zahnpflege bei Babys und Kindern nicht ganz so genau nahm. Schließlich würden die Zähne ja bald durch ihre bleibenden Nachfolger ersetzt. Doch heute weiß man: Der richtige Umgang mit den ersten Zähnen ist wichtig für das gesamte Leben. Denn da bei den Milchzähnen der Zahnschmelz weicher ist, dringen hier Kariesbakterien leichter durch. Anschließend können sie sogar noch die bleibenden Zähne schädigen. Daher ist der frühzeitige Schutz vor Karies von großer Bedeutung. Dabei hilfst du deinem Kind besonders, indem du

  • eine Übertragung von Kariesbakterien verhinderst. Klingt erstmal komisch, oder? Aber wie andere Bakterien auch überträgt sich Karies. Erwachsene können Babys damit anstecken, wenn sie zum Beispiel den Schnuller oder einen Löffel ablecken und das Kind die Sachen anschließend wieder in den Mund steckt. Wasche solche Gegenstände am besten mit Wasser, oder wenn unterwegs grad keins zur Verfügung steht, mit einem Feuchttuch.
  • auf eine ausreichende Fluorid-Zufuhr achtest. Fluorid stärkt den Zahnschmelz. Damit kann diese äußere Schicht des Zahnes die Säuren der Kariesbakterien besser abwehren. Fluorid kommt in der Natur zu wenig vor. Daher erhalten es Säuglinge bereits ab der Geburt.

Die optimale Fluorid-Zufuhr: per Tablette oder Zahnpasta

Zahn- und Kinderärzte empfehlen Fluorid ab dem ersten Lebenstag. Dafür erhält dein Kind täglich eine Tablette – meist als Kombipräparat mit Vitamin D. Wenn der erste Zahn durchbricht, raten die Experten bis zum 12. Lebensmonat für die Zahnpflege bei Babys zu zwei Wegen: Entweder kannst du weiterhin täglich eine Fluorid-Vitamin D-Tablette zu verabreichen und bis zu zwei Mal täglich die Zähne zu putzen. Wird dabei eine Zahnpasta verwendet, sollte es ein Produkt ohne Fluorid sein. Oder du gibst deinem Kind täglich eine Vitamin D-Tablette und putzt bis zu zwei Mal täglich die Zähne mit einer reiskorngroßen Menge fluoridhaltiger Zahnpasta. So ist sichergestellt, dass dein Kind die wichtige Fluoridmenge erhält. Wenn du unsicher bist, welche Option für euch die beste ist, hol dir Rat in eurer Kinderarzt- oder Zahnarztpraxis.

Eine Zahnbürste für Babies sollte einen besonders kleinen Kopf und ganz weiche Borsten haben.

 

Entspanntes Zähneputzen: So gelingt die Zahnpflege bei Babys

Neben ausreichend Fluorid ist das Zähneputzen die zweite wesentliche Säule für die gelungene Zahnpflege bei Babys. Doch wann sollte das Zähneputzen beginnen? So früh wie möglich! Das sind die Schritte im ersten Lebensjahr:

  • Auch wenn dein Schatz noch gar keine Zähne hat, kannst du den Mundinnenraum reinigen. Mit einem sanften Fingerling oder einem Wattestäbchen fährst du dazu auf der Kauleiste auf und ab. Der Vorteil: So entfernst du nicht nur Bakterien, sondern gewöhnst dein Kind schon von Klein auf an die Zahnreinigung.
  • Wenn mit vier oder fünf Monaten die orale Phase beginnt, in der sich dein Kind gefühlt alles in den Mund steckt, kannst du dir dieses Verhalten zunutze machen. Gib ihm einfach zwischendurch einen Putzlernstift. Er hat den Griff einer Zahnbürste, rundherum Noppen und massiert so das Zahnfleisch während des Zahnens. Das ist angenehm, so könnt ihr das Zähneputzen spielerisch üben.
  • Ist der erste Zahn da, wechselt auf eine Lernzahnbürste. Sie hat bissfeste Gummilamellen.
  • Alternativ könnt ihr auch eine Erste-Zähne-Zahnbürste mit speziellen abgerundeten weichen Borsten verwenden.

Wichtig ist, dass das Zähneputzen ein schönes Erlebnis für dein Kind ist. Eine hübsche Zahnbürste, eine bunte Sanduhr oder auch ein Lied, das dabei gesungen wird, sorgen für gute Laune.

Weitere Tipps für gesunde Baby-Zähne

Damit sich die Zähne deines Kindes gut entwickeln können, haben wir noch ein paar Tipps für die Zahnpflege bei Babys zusammengestellt. Das wichtigste zuerst: Vermeide wann immer es geht Dauernuckeln. So sollte eine Milchflasche oder auch ein Trinklernbecher mit Wasser zügig ausgetrunken werden. Denn ansonsten umspült die Flüssigkeit permanent die Zähne und kann dort Schaden wie Nuckelflaschenkaries anrichten. Übrigens gilt das nicht nur für zuckerhaltige Getränke, sondern sogar auch für Wasser. Denn eigentlich sollte natürlicher Speichel die Zähne umgeben und sie schützen. Zudem sollte ein Schnuller idealerweise so rasch wie möglich abgewöhnt werden. Denn er kann Fehlstellungen der Zähne verursachen. Hängt dein Kind sehr an seinem geliebten „Nucki“, kannst du besonders flache Zahn-Schnuller kaufen.

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Zur Zahnpflege bei Babys gehört auch der Zahnarztbesuch

Du machst dir Gedanken um die Zahnpflege deines Babys? Keine Sorge, hierbei unterstützen dich Profis. Denn Kinder haben bereits ab dem sechsten Lebensmonat Anrecht auf eine Zahnvorsorgeuntersuchung. Hier erhältst du wertvolle Tipps und erfährst, ob mit der Mundgesundheit deines Schatzes alles in Ordnung ist. Damit dein Kind entspannt beim Arzt ist, kannst du es auch ruhig vorher schon einmal zu deiner eigenen Untersuchung mitnehmen. So lernt es die Räumlichkeiten kennen. Die meisten Zahnärzte behandeln neben Erwachsenen auch Kinder. Ansonsten gibt es auch Zahnarztpraxen, die sich eigens auf Babys und Kinder spezialisiert haben. Hier findest du eine Liste mit Kinderzahnärzten.

 

Fotos: Gettyimages

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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