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Zahngesundheit: Das hilft gegen Karies, Parodontitis und Co

Text: Kirsten Hemmerde
Zahnschmerzen sind fies - und können auch schnell teuer werden. Hier erfährst du, warum Zahngesundheit so wichtig ist, was du tun kannst und was deine Versicherung zahlt.

Das sind gute Nachrichten: Ob Kinder oder Erwachsene – wir alle haben heute bessere Zähne als noch vor einigen Jahren.  Erwachsene tragen deutlich weniger Füllungen. Karieserkrankungen bei Kindern konnten um 90 Prozent gesenkt werden. Und Senioren haben heute durchschnittlich fast sieben Zähne mehr als noch um die Jahrtausendwende. Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer, sieht den Erfolg in der Prävention: „Die Investitionen in Vorsorge zahlen sich aus, denn so wird eine wesentlich kostenintensivere Krankheitslast vermieden – über viele Jahre hinweg.“ Jedes halbe Jahr hast du Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung. Schon kleine Kinder dürfen mit und werden so spielerisch an die Zahngesundheit herangeführt.

Darum ist Zahngesundheit so wichtig

Gesunde Zähne sehen nicht nur schön aus, sie haben auch zahlreiche weitere positive Auswirkungen auf deinen Körper. Darum ist es wichtig, auf die Zahngesundheit zu achten:

  • Entzündliche Erkrankungen im Mund wie zum Beispiel Parodontits verstärken das Risiko für andere Krankheiten. Denn über die Blutbahn gelangen Bakterien vom Mund in andere Körperregionen. So gehen Experten davon aus, dass eine Parodontitis auch das Risiko für Herz- und Schlaganfälle erhöht.
  • Haben schwangere Frauen einen erkrankten Zahnhalteapparat, steigt die Gefahr für eine Frühgeburt und ein geringes Geburtsgewicht. Daher sollten Frauen mit Kinderwunsch am besten schon vor der Schwangerschaft ihre Zähne untersuchen lassen.
  • Werden Diabetiker nicht optimal behandelt, leiden sie oft auch unter Entzündungen im Mundraum.
  • Viele akute oder chronische Atemwegserkrankungen werden von Bakterien verursacht, die eigentlich Zahnbett-Entzündungen auslösen.
  • Raucher haben aufgrund gestörter Durchblutung eine hohe Wahrscheinlichkeit, an Parodontitis zu erkranken und Zähne zu verlieren.

Das sind besonders häufige Zahnerkrankungen

In unserem Mund leben zahlreiche Bakterien. Viele von ihnen sind wichtig für unsere Gesundheit, weil sie beispielsweise Körperfunktionen wie die Verdauung beeinflussen. Andere von ihnen schaden jedoch unserem Körper. Diese Baktieren wandeln zum Beispiel Zucker aus unserem Essen in Säure um. Diese Säure attackiert den Schmelz unserer Zähne. Der Zahn wird porös, Karies entsteht. Die Bakterien können auch dem Zahnfleisch schaden. Hier verursachen sie Entzündungen, die du als Rötung, Schwellung oder  Zahnfleischbluten bemerkst. Das ist die sogenannte Gingivitis. Eine unbehandelte Gingivitis kann dazu führen, dass die Entzündung tiefer in den Kiefer vordringt. Dort löst sie eine Erkrankung des Zahnbettes aus, die Parodontitis. Dabei zerstören die Bakterien Kieferknochen und Bindegewebe. Die Zähne lockern sich und wackeln. Zudem können die Bakterien über das Blut in andere Körperregionen gelangen und dort weitere Entzündungen auslösen. So hat die Zahngesundheit auch Auswirkungen auf unseren gesamten Körper.

Tipps für gesunde Zähne

Am besten für die Zahngesundheit ist es, Karies und Co möglichst frühzeitig zu bekämpfen. Das sorgt für gesunde Zähne:

  • Richtiges Zähneputzen: Die optimale Zahnreinigung ist die Basis für gesunde Zähne. Dafür sollten die Zähne mindestens zwei Mal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden. Dabei bewegst du die Zahnbürste am besten leicht angewinkelt von Rot nach Weiß, um den Zahnbelag optimal zu entfernen.
  • Zahnzwischenräume reinigen: Auch zwischen den Zähnen setzen sich Essensreste ab. Doch hierhin gelangt die Zahnbürste kaum. Zahnseide oder Interdentalbürsten reinigen auch kleinste Zwischenräume. Einmal täglich solltest du diese kleinen Helfer verwenden.
  • Zeitpunkt abwarten: Nach dem Essen – vor allem bei stark säurehaltigen Lebensmitteln – wartest du am besten eine Stunde mit dem Zähneputzen. Denn die Säure kann den Zahnschmelz angreifen und du würdest ihn mit der Zahnbürste abreiben. Ungefähr eine Stunde nach dem Essen hat der Speichel die Zähne wieder geschützt.
  • Zahnfreundlich ernähren: Dass Zucker nicht gut für die Zähne ist, wissen wir alle. Die Zähne freuen sich über Lebensmittel, die du lange kaust. Denn dabei setzt dein Köroer viel Spiechel frei, der wiederum die Säure im Mund neutralisiert. Essen mit viel Getreide, Gemüse, Obst und Salat sind besonders zahnfreundlich.
  • Gesunde Lebensweise: Wer auf sein Gewicht achtet, tut auch etwas für seine Zähne. Denn Fettzellen setzen Stoffe frei, die Entzündungen fördern – auch im Mund. Auch Raucher tragen eine erhöhte Gefahr, an Parodontitis zu erkranken. Das gleiche gilt bei einem geschwächten Immunsystem, bei schlecht eingestellter Diabetes und bei Osteoporose.
  • Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen: Der Zahnarzt erkennt Probleme bei den Zähnen, dem Zahnfleisch und im Kiefer frühzeitig. Dann kann eine Behandlung rasch beginnen und Schlimmeres ersparen.

Zahngesundheit: Welche Vorsorgeuntersuchungen übernimmt die Krankenkasse?

Zahngesundheit beginnt bereits in jungen Jahren. Daher übernehmen die Krankenkassen auch für Kinder Vorsorgeuntersuchungen. Bei unter Sechsjährigen sind es sechs, davon drei im Kleinkindalter. Kinder zwischen sechs und 18 Jahren haben Anspruch auf eine Untersuchung pro Halbjahr. Zu dieser Untersuchung gehören neben der Einschätzung des Kariesrisikos, der Untersuchung der  Mundhöhle und der Mundhygiene-Beratung auch – wenn erforderlich – die Fluoridierung einzelner Zähne zur Schmelzhärtung oder die Versiegelung zum Schutz vor Karies. Bei Erwachsenen bezahlt die Krankenkasse ebenfalls eine Vorsorgeuntersuchung pro Halbjahr. Hierbei entfernt der Zahnarzt auch wenn nötig harte Zahnbeläge.

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Diese Behandlungen zahlt die Krankenkasse

Wenn du Zahnschmerzen hast, untersucht und behandelt dich der Zahnarzt in der Regel zuzahlungsfrei. Denn die Krankenkasse bezahlt die Prävention, Früherkennung und Behandlung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten. Dazu gehören Leistungen wie Zahnsteinentfernung, Zahnfüllungen, Wurzelkanalbehandlungen, kieferchirurgische und parodontologische Leistungen und Erkrankungen der Mundschleimhaut. Allerdings gilt das nur für einen gewissen Standard. Wenn du Extras möchtest  wie zum Beispiel Inlays, kommt die gesetzliche Krankenkasse hierfür nicht auf. Es gibt private Krankenzusatzversicherungen für Zähne, die sich dann an solchen Nicht-Kassenleistungen beteiligen oder sie sogar ganz übernehmen. Zudem lohnt es sich, die Zahnvorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Denn dabei erhältst du einen Eintrag für das Bonusheft. Das erhöht die Zuschüsse, die du von deiner gesetzlichen Krankenkasse für Zahnersatz bekommst – und zwar von 60 auf bis zu 75 Prozent. Weitere Informationen zu den zahnärztlichen Leistungen findest du auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums.

Fotos: Getty

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