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Neugeborenenakne – Was tun bei Babyakne?

Text: Julia Weise-Holtgräwe
Du hast abends noch mit deinem Baby gekuschelt und morgens weckst du es und bemerkst rote Pusteln in seinem Gesicht. Es kann sein, dass dein Baby von Neugeborenenakne, auch Babyakne genannt, betroffen ist. Keine Sorge, Neugeborenenakne (Acne neonatorum) ist harmlos. In unserem Ratgeber erfährst du was Babyakne ist, wie sie entsteht und was du dagegen tun kannst. 

Was ist Neugeborenenakne (Acne neonatorum)?

Neugeborenenakne ist eine harmlose Hauterkrankung, die in den meisten Fällen in der dritten Lebenswoche des Säuglings auftritt. Die Neugeborenenakne hängt mit einem starken Wachstumsschub und hormonellen Veränderungen zusammen. Jungen sind viel häufiger betroffen als Mädchen. Warum das so ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Man geht davon aus, dass die höhere Produktion von Androgen und Testosteron Auslöser für das verstärkte Auftreten bei Jungen verantwortlich ist.

Symptome der Babyakne

Babyakne tritt überwiegend auf den Wangen des Säuglings auf. Manchmal bilden sich die rötlichen Pickelchen mit gelblichen Knötchen auch auf der Stirn und / oder dem Kinn. In seltenen Fällen breitet sich die Babyakne auch über den Brustkorb und den ganzen Körper des Säuglings aus. Babyakne sieht nicht schön aus und wird dich beunruhigen. Du musst dir aber keine allzu großen Sorgen machen, denn die Hauterkrankung ist harmlos und juckt nicht. Dein Baby wird die Hautveränderungen nicht bemerken.

Auslöser der Neugeborenenakne

Bis zur Geburt warst du als Mutter verantwortlich für die Hormonversorgung. Deine Hormone sind über die Plazenta in das Blut deines Kindes gelangt. In der 28. bis 40. Schwangerschaftswoche (drittes Trimester) werden noch einmal mehr Hormone produziert, die dein Baby braucht, um seine Lungenreifung und das Immunsystem zu unterstützen.

Nach der Geburt sinkt der Hormonspiegel erst einmal ab. Das verursacht eine stärkere Talgproduktion. Die Talgproduktion wiederum lässt verstopfte Poren und Pickel entstehen. Pendelt sich der Hormonhaushalt deines Babys wieder ein, klingt die Babyakne ab.

Dauer der Neugeborenenakne

In der Regel bildet sich die Neugeborenenakne nach wenigen Tagen bis Wochen wieder zurück. So lange braucht der Hormonhaushalt, um sein eigenes Gleichgewicht zu finden. Manchmal kann es auch ein paar Monate dauern. Das ist eher selten der Fall, aber auch wenn es ein bisschen länger dauert, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.

Wie kannst du deinem Baby helfen?

Du hilfst deinem Baby am besten mit Geduld. So wie die Babyakne von allein kommt, so geht sie auch wieder von allein. Du kannst dein Baby aber natürlich unterstützen, denn den meisten Eltern fällt es sehr schwer sich einfach nur in Geduld zu üben.

Du kannst die betroffenen Stellen ganz sanft mit Wasser reinigen. Bitte tupfe die Pickelchen anschließend genauso sanft trocknen und verzichte auf zu starkes Reiben.

Die Bakterien des Speichels deines Babys und ausgespuckte Milch können die Baby Akne verstärken. Lege beim Füttern oder Stillen ein Baumwolltuch / Mulltuch unter den Kopf deines Kindes. Das Tuch saugt die Flüssigkeit auf und du kannst es nutzen, um das Gesicht deines Babys trocken zu tupfen.

Hat sich die Akne deines Babys entzündet, kannst du nach Absprache mit deiner Hebamme / deinem Geburtspfleger eine Calendula-Tinktur oder Muttermilch auftragen. Beides wirkt entzündungshemmend.

Hast du während der Schwangerschaft Medikamente einnehmen müssen, sprich mit deiner Kinderärztin / deinem Kinderarzt und lass dich beraten.

Das darfst du keinesfalls tun!

Bitte drücke niemals die Pickelchen aus. Öffnen sich die Pickel, können Entzündungen entstehen und eine entzündete Baby Akne schmerzt. Babyhaut ist sehr empfindlich. Drückst du die Pickel im Gesicht aus, können sich später Narben bilden. Bilden sich die Pickel von allein wieder zurück, ist das Risiko der Narbenbildung sehr viel geringer.

Du solltest auch keine Salben und Cremes ausprobieren. Und, dass Mittel gegen Akne bei Erwachsenen absolut nicht geeignet sind, versteht sich bei zarter Babyhaut von selbst.

Unterschied zwischen Neugeborenenakne und Säuglingsakne

Da die Neugeborenenakne und die Säuglingsakne häufig verwechselt werden, möchten wir an dieser Stelle den Unterschied erklären.

Die Neugeborenenakne tritt in der dritten Lebenswoche des Kindes auf. Die Säuglingsakne hingegen erst zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat. Optisch ähneln sich bei Hautkrankheiten, jedoch kann die Säuglingsakne einen schweren Verlauf annehmen und jucken. Auch die Krankheitsdauer ist häufig länger.

Auch bei der Säuglingsakne ist die Ursache nicht eindeutig geklärt. Man geht davon aus, dass die Hautkrankheit erblich bedingt ist. Meist muss die Säuglingsakne mit entzündungshemmenden Mitteln behandelt werden.

Wir raten dir deine Kinderärztin / deinen Kinderarzt aufzusuchen, wenn du den Verdacht auf Säuglingsakne hast.

Weitere Hautirritationen, die im Babyalter auftreten können

Neugeborenenakne und Säuglingsakne sind leider nicht die einzigen Hautirritationen, die in den ersten Lebensmonaten auftreten können.

Kopfgneis

Kopfgneis ist eine Hautveränderung, die sich in Schuppen auf dem Kopf äußert. Meist tritt Kopfgneis in den ersten Lebenswochen des Babys auf. Diese Hautveränderung ist leicht von der Neugeborenenakne und der Säuglingsakne zu unterscheiden, da sich keine Pickel, sondern Schuppen bilden.

Milchschorf

Milchschorf tritt zwischen dem dritten und fünften Lebensmonat auf und äußerst sich ebenfalls in Schuppen und nicht in Pickeln. Einen ausführlichen Ratgeber zum Thema „Kopfgneis oder Milchschorf“ findest du ebenfalls bei uns.

Erythema toxicum neonatorum

Erythema toxicum neonatorum oder Neugeborenenexanthem ist eine ebenfalls ungefährliche Hautveränderung der Babyhaut, die bei ungefähr 50 % aller Babys auftritt und nach ungefähr zwei Wochen wieder verschwindet.

Milien

Auch die Hautveränderung Milien ist ungefährlich für dein Baby. Die winzigen Zysten an den Talg- oder Schweidrüsen zeigen sich durch gelblich-weiße Pünktchen. In der Regel ist eine Behandlung nicht notwendig.

 

 

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