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Mehr Zeit für euch: 10 Tipps, die Eltern das Leben leichter machen

Text: Kirsten Hemmerde
Abends erschöpft und noch immer eine ellenlange ToDo-Liste? Das muss nicht sein. Unsere Tipps helfen euch dabei, euern Familienalltag zu strukturieren und wieder mehr Zeit für euch zu gewinnen.

Wo ist die Zeit bloß wieder hin? Das fragen sich viele Mamis und Papis, wenn sie abends erschöpft auf die Couch fallen. Und noch so viele ToDos offen sind. Hand aufs Herz: Als Eltern kann der Alltag oft hektisch und stressig sein. Doch es gibt Möglichkeiten, das Leben leichter und harmonischer zu gestalten. Mit Kreativität, Konsequenz, technischen Helferlein und Humor könnt ihr die Balance zwischen Familie und mehr Zeit für euch wieder herstellen.

1. Aufgaben-Check: Wer macht eigentlich was?

Von A wie Anziehen eures Kindes über Einkaufen, Hausaufgaben, Wäsche waschen bis hin zu Zähne putzen: Die ToDo-Liste in einer Familie ist echt lang. Damit die Aufgaben gut und gerecht verteilt werden können, müssen sie zunächst einmal sichtbar sein:

  • Schreibt daher am besten alles einmal auf.
  • Bei größeren Aufgaben notiert zudem die Zeit, die dafür anfällt.
  • Seid ruhig ehrlich und schreibt auch vermeintlich kleine ToDos mit auf. Denn wer permanent zuständig dafür ist, an Kleidung in der nächsten Größe oder Nachfüllmaterial für den Schulranzen zu sorgen, muss auch dafür Kapazitäten einplanen.

Ganz schön beeindruckend, was ihr als Familie so leistet! Nun geht es im nächsten Schritt darum, die Aufgaben möglichst gerecht zu verteilen. Das bedeutet auch an der ein oder anderen Stelle ein Loslassen. Und dafür aber einen echten Zeitgewinn!

2. Delegieren: Mehr Zeit durch weniger Mental Load

Wer kann was in einer Familie übernehmen? Das ist die Hauptfrage und oft auch ein Streitpunkt. Da aber jeder von uns nur über begrenzte Ressourcen verfügt, sollten diese auch gerecht und altersentsprechend aufgeteilt werden. Klar, wir Eltern schultern den Löwenanteil und kümmern uns um Aufgaben wie Wocheneinkauf, Wäsche waschen, Gartenarbeit oder auch Versicherungen. Aber auch schon Kinder können ToDos und damit auch Verantwortung übernehmen:

  • Mit dem morgendlichen alleine Anziehen und dem abendlichen groben Aufräumen sparen Kita-Kinder ihren Eltern Zeit.
  • Grundschulkinder können zum Beispiel beim Tischdecken helfen, zwischendurch kleinere Besorgungen machen und ihre Wäsche sortieren.
  • Ab der weiterführenden Schule sind viele Kinder in der Lage, selbstständig zu Freunden oder Freizeitaktivitäten zu fahren, ihre Schularbeiten selbst zu strukturieren und zwischendurch auf ihre jüngeren Geschwister aufzupassen.

Heftet die Aufgaben am besten gut sichtbar an eine Pinnwand. Und natürlich solltet ihr eure Kinder zwischendurch loben und motivieren. Wie wäre es mit schönen Stickern, mit denen Abends die erfolgreichen Aufgaben markiert werden?

3. Technische Helfer: Nutzt Apps und Wecker

Nutzen wir die Möglichkeiten, die uns die Technik bietet! Viele Familien haben gemeinsame Kalender-Apps auf ihren Handys installiert, in denen die Aufgaben und Termine notiert sind. Jeder hat darauf Zugriff, Missverständnisse sind nicht mehr möglich. Auch diese technischen Helferlein unterstützen euch im Familienalltag:

  • Digitale Einkaufsliste: Hier könnt ihr fix zwischendurch eintragen, was fehlt. Wer dann einkaufen geht, hat automatisch die aktuelle Liste auf seinem Smartphone zur Hand. Apps gibt es sowohl für Iphone als auch für Android.
  • Wecker: Eine tolle Motivation, um Dinge rasch zu erledigen! Das Staubsaugen dauert eine halbe Stunde? Stell dir den Wecker und mache dann auch nichts anderes als Staub saugen. Funktioniert auch prima bei Kindern, wenn sie zum Beispiel eine Viertelstunde Bauklötze aufräumen sollen.
  • Saugroboter: Gerade unterm Esstisch sieht es oft haarsträubend aus. Hier kann ein Saugroboter gute Dienste leisten und euch Arbeit abnehmen.

4. Minimal-Prinzip bringt euch mehr Zeit

Dieses Prinzip stammt aus der Wirtschaft und lässt sich auch prima auf viele Situationen im Familienalltag anwenden. Ein gegebenes Ziel – zum Beispiel Mittagessen –  soll mit möglichst minimalen Mitteln erreicht werden. Statt aufwändiger Lasagne oder Quiche gibt es TK-Fischstäbchen mit Nudeln oder selbst belegte Pizza. Schmeckt Kindern genauso gut und dauert nur einen Bruchteil der Zeit. Auch Geburtstagskuchen, Mitgebseltüten oder Kinderkleidung können mit diesem Prinzip schnell, einfach und trotzdem erfolgreich besorgt werden.

5. Routinen geben Struktur und Sicherheit

Wo war noch mal die Käppi deines Kindes? Und wo versteckt sich das U-Heft? Wieviel Zeit hast du schon mit Suchen verbracht? Routinen helfen hier. Möglichst alle Dinge sollten ihren festen Platz haben. Eine extra Kiste an der Garderobe bietet Raum ür Kopfbedeckungen. Und Ablagefach am Schreibtisch gehört wichtigen Dokumenten. Und deinem Kind helfen Boxen oder Regalbretter dabei, sein Spielzeug zu sortieren. Das gibt auch gleichzeitig Sicherheit. Und euch mehr Zeit.

6. Kleine ToDos lieber sofort erledigen als irgendwann

Kennst du die Zwei-Minuten-Regel? Sie besagt, dass Aufgaben, die so kurz dauern, sofort erledigt werden. So verhinderst du, dass sich vermeintliche Kleinigkeiten wie Tisch abwischen, Schuhe sortieren oder Kleidung für den nächsten Tag rauslegen zu einem großen Aufgabenberg anwachsen.

7. Digitale Zeitfresser eindämmen

Nur mal kurz auf Insta schauen, mal eben die Mails checken oder was auf einem Nachrichtenportal nachlesen – und schwupps, ist eine Stunde weg. Online-Tools können echte Zeitfresser sein. Lege Handy und Co daher ganz bewusst zur Seite, wenn du Aufgaben erledigen möchtest.

8. Mehr Zeit dank stiller Stunde

Was waren das noch goldene Zeiten, als dein Kind einen ausgedehnten Mittagsschlaf gemacht hat! Endlich die Möglichkeit, mal eine oder sogar mehrere Stunden am Stück etwas zu erledigen oder zu entspannen. Mit ein paar Tricks könnt ihr versuchen, euch etwas von dieser Zeit zu erhalten. Führt dazu die stille Stunde ein:

  • Vielen Kleinkindern tut es gut, nach dem Mittagessen etwas zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Sie können dann zum Beispiel in ihrem Bett ein Hörspiel hören oder auch leise und ruhig im Zimmer spielen.
  • Begleite dein Kind anfangs, schaue nach etwa zehn Minuten vorbei und lobe es für sein ruhiges Spiel. Mache ihm deutlich, dass jetzt alle eine kleine Auszeit haben und ruhig sind.
  • Ältere Kinder können diese Zeit für Hausaufgaben, ein gutes Buch oder andere stille Aktivitäten nutzen.

Mit zunehmendem Alter bietet es sich an, diese stille Stunde auf Abends zu verlagern. Dann hat dein Kind eine ruhige Stunde vor dem Zubettgehen, die ihr auch für eure Entspannung nutzen könnt.

9. Öfter mal nein sagen

Zugegeben: Das fällt wirklich schwer. Aber die vielen Extrameilen, um die wir als Eltern gebeten werden, kosten Kraft und Zeit. Hier noch Waffelteig für das Sportfest, bitte mithelfen beim Tag der offenen Tür in der Kita und eigentlich brauchen wir auch noch eine neue Vorsitzende für den Förderverein… Halt, stop! Bitte dir Bedenkzeit aus und überlege dir, wofür du deine Energie wirklich investieren möchtest.

10. Mehr Zeit auch wirklich genießen

Die Kinder haben ihre Zimmer selbst aufgeräumt, die Wäsche ist gewaschen und aufgehangen, den Wochengroßeinkauf habt ihr gemeinsam erledigt. Check! Und nun? Solltet ihr eure gewonne Zeit auch wirklich genießen und nicht für weitere Extra-ToDos verwenden. Macht einen Ausflug, gönnt euch einen Paar-Abend oder macht zusammen das Puzzle fertig, das schon so lange da wartet. Denn diese gemeinsame Zeit als Paar oder als Familie ist Quality Time. Und die habt ihr euch wirklich verdient!

ÜBER Kirsten Hemmerde

Kirsten kennt als Mama von zwei Jungs sowohl die schönen als auch die chaotischen Seiten des Familienlebens. Die gelernte Journalistin wohnt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet, urlaubt gerne in Holland und genießt es, mit ihren Kindern in die bunte Welt aus Bausteinen, Büchern und Basteleien einzutauchen.

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