Zwillinge – 7 wichtige Fakten rund um Schwangerschaft und Geburt

Zwei kleine Herzchen, die schlagen, zwei kleine Wunder, die sich entwickeln – eine Zwillingsschwangerschaft steckt voller Magie. Die Freude ist oft riesig, aber auch die Unsicherheit wächst: Was kommt auf mich zu? Schaffe ich das alles? Die Antwort ist ein ganz klares Ja!
1. Wie kommt es zu einer Zwillingsschwangerschaft?
Zunächst einmal die Frage: Warum überhaupt Zwillinge? Dieses Phänomen ensteht auf zwei verschiedene Arten: entweder als eineiige Zwillinge, die sich aus einer einzigen befruchteten Eizelle entwickeln, oder als zweieiige Zwillinge, wenn zwei Eizellen befruchtet werden.
- Zweieiige Zwillinge: Zweieiige Zwillinge sind unterwegs, wenn dein Körper beim Eisprung nicht nur eine, sondern gleich zwei Eizellen freisetzt. Diese werden dann von jeweils unterschiedlichen Spermien befruchtet. Jede der beiden Eizellen entwickelt sich zu einem eigenen kleinen Menschen mit seiner eigenen Plazenta und Fruchtblase. Zweieiige Zwillinge sind genetisch so unterschiedlich wie normale Geschwister. Sie können nicht nur verschiedene Geschlechter haben, sondern sich auch äußerlich ganz unterschiedlich entwickeln.
- Eineiige Zwillinge: Hier teilt sich eine Eizelle nach der Befruchtung und es entwickeln sich daraus zwei identische Babys. Daher haben beide Kinder dieselbe genetische Grundlage und sehen sich oft zum Verwechseln ähnlich. Abhängig davon, wie früh sich die Eizelle teilt, können sie sich eine Plazenta oder auch die Fruchtblase teilen.
Diese Faktoren können deine Chance für Zwillinge erhöhen: Gibt es in deiner Familie schon Zwillingsgeburten? Dann hast du ein bisschen „Zwillingsglück“ geerbt – allerdings gilt das nur für zweieiige Zwillinge. Zudem haben Frauen ab 30 haben eine leicht höhere Chance auf diese Mehrlinge, weil der Körper mit zunehmendem Alter manchmal mehr als eine Eizelle freisetzt. Außerdem ist im Rahmen von Kinderwunschbehandlungen die Wahrscheinlichkeit für Zwillinge größer, da bei assistierter Befruchtung oft mehrere Eizellen befruchtet werden.
2. Eine Schwangerschaft voller Besonderheiten
In den Monaten deiner Schwangerschaft leistet dein Körper Großartiges. Das spürst du von Anfang an. So wächst dein Bauch schneller, du nimmst mehr zu und vielleicht fühlst du dich häufiger müde. Das ist ganz normal, schließlich wachsen in dir zwei kleine Wunder heran! Häufige Symptome vieler Zwillinge-Mamis sind:
- Stärkere Übelkeit: Viele Frauen berichten, dass die morgendliche Übelkeit intensiver ist. Halte leichte Snacks wie Zwieback bereit – das kann helfen.
- Doppelte Bewegung: Zwei Babys bedeuten auch doppeltes Gestrampel. Die kleinen Tritte und Purzelbäume spürst du manchmal besonders früh.
- Große körperliche Herausforderungen: Rückenschmerzen, schwere Beine und Kurzatmigkeit – all das kann bei Zwillingen ausgeprägter sein.
- Gewichtszunahme: Zwillingsmamis nehmen meist mehr. Zwischen 16 und 20 Kilogramm sind es durchschnittlich.
Gönn dir regelmäßig kleine Auszeiten, um Kraft zu tanken. Me-time ist jetzt besonders wichtig. Ob ein entspannendes Bad, ein Nachmittag auf der Couch mit deinem Lieblingsbuch oder eine liebevolle Massage von deinem Partner – all das tut dir und deinen Babys gut. Lass dich von deinem Umfeld umsorgen und schaue, dass du belastende Aufgaben, Besorgungen oder auch schweres Heben abgeben kannst.
3. Das ist deine optimale Vorsorge
Eine Zwillingsschwangerschaft bedeutet mehr Termine und mehr Untersuchungen – dafür aber auch mehr Sicherheit.
- Häufigere Kontrollen: Statt monatlicher Besuche erhältst du zweiwöchentliche Termine zur Vorsorge. So können Ärzte sicherstellen, dass alles gut läuft. Ab der 28. Woche darfst du sogar wöchentlich zu den Vorsorgeuntersuchungen.
- Zusätzliche Untersuchungen: Im Gegensatz zu Einlings-Schwangerschaften erhältst du für deine Zwillinge in jedem Monat deiner Schwangerschaft mindestens einen Ultraschall. Bei eineiigen Zwillingen kann es sogar noch häufiger sein.
- Pränataldiagnostik: Wahrscheinlich empfiehlt dir dein Frauenarzt auch eine Pränataldiagnostik. Solche Tests werden unter bestimmten Voraussetzungen von deiner Krankenversicherung bezahlt.
Vielleicht möchtest du schon während der Schwangerschaft andere werdende Zwillingseltern kennenlernen? In einigen Städten oder auch online gibt es Geburtsvorbereitungskurse speziell für Mehrlingseltern.
4. Risiken bei Zwillingsschwangerschaften – was du wissen solltest
Als Zwillingsmami erfährst du es schön während der Schwangerschaft: Zwei Mini-Mes sind doppelte Freude, aber auch besondere Herausforderungen. So ist das Risiko für eine Frühgeburt bei Zwillingen höher, da sie oft früher zur Welt kommen. Viele Zwillinge werden bereits vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren. Auch Wachstumsverzögerungen können vorkommen, besonders wenn sich beide Kinder eine Plazenta teilen. Manchmal ist dann eines der Kinder kleiner und wird womöglich nicht so gut versorgt.
Andere mögliche Risiken sind Schwangerschaftsdiabetes oder Präeklampsie, eine Komplikation, die sich durch Bluthochdruck und Schwellungen äußern kann. Sehr selten tritt das sogenannte fetofetale Transfusionssyndrom (FFTS) auf, bei dem eines der Babys mehr Blut bekommt als das andere. Deine regelmäßigen Untersuchungstermine in der Frauenarztpraxis dienen dazu, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls rasch behandeln zu können.
5. Die Geburt von Zwillingen
Wie bringe ich meine Zwillinge zur Welt? Diese Frage beschäftigt viele werdende Mamis. Ob es eine natürliche Geburt oder ein Kaiserschnitt wird, hängt unter anderem vom dem Gesundheitszustand deiner Kinder und dir sowie dem Gewicht und der Lage deiner Babys ab. Liegen beide Kinder in Schädellage, steht einer natürlichen Geburt meist nichts im Weg. Befindet sich eines der Babys in Beckenendlage oder quer, ist oft ein geplanter Kaiserschnitt sicherer.
Führe am besten schon rechtzeitig ein Gespräch mit Experten am Geburtsort deiner Wahl. Denn viele Zwillinge kommen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt. Vielleicht gibt es in deiner Nähe ein Krankenhaus mit Entbindungsstation, die Erfahrung in Zwillingsgeburten hat?
6. Nach der Entbindung: double Trouble mit deinen Twins
Suche dir schon früh in der Schwangerschaft eine Hebamme, die dich betreut. Plane auch dein Wochenbett so, dass du Unterstützung an deiner Seite hast. Zum Beispiel beim Füttern: Spezielle Stillkissen und Tipps von deiner Hebamme helfen dir dabei, deine Zwillinge zu stillen oder sie mit dem Fläschchen zu füttern. Auch der Schlafrhythmus von Zwillingen kann chaotisch sein. Wie wäre es, wenn du dich mit dem anderen Elternteil absprichst, wer welche Schichten in der Nacht übernimmt?
Bitte auch Freunde und Verwandte um Unterstützung. Vielleicht kann jemand Essen kochen, mit den Zwillingen spazieren gehen oder einfach beim Wickeln oder Baden dir eine oder auch zwei Hände reichen?
7. Mutterschutz und Elterngeld – das steht dir zu
Bei Zwillingen bist du besonders gut abgesichert. Dein Mutterschutz beginnt zwar wie bei allen anderen Schwangerschaften sechs Wochen vor der Geburt. Allerdings verlängert er sich nach der Entbindung um vier Wochen auf insgesamt zwölf Wochen. Beim Elterngeld erhältst du einen Zusatzbetrag von 300 Euro auf das Basiselterngeld oder 150 Euro auf das Elterngeld Plus.