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Wasservergiftung bei Babys – Wann tritt sie auf?

Text: Vanessa Stolz
Viele Eltern fragen sich, ob ihr Baby zusätzliches Wasser benötigt – besonders an heißen Tagen. In diesem Artikel erfährst du, warum Babys in den ersten Lebensmonaten kein zusätzliches Wasser benötigen, welche Risiken eine Wasservergiftung mit sich bringt und ab wann es sicher ist, Babys Wasser zu anzubieten.

Warum zu viel Wasser für Babys gefährlich werden kann

Durch die geringere Körpermasse haben Babys im Vergleich zu Erwachsenen einen deutlich empfindlichen Wasser- und Elektrolythaushalt. Die Nieren von Babys sind noch nicht vollständig ausgereift und können überschüssiges Wasser nicht effizient ausscheiden. Kommt es denn noch dazu, dass ein Baby zu viel Wasser zu sich nimmt, kann dies zu einer Wasservergiftung führen.

Was genau ist eine Wasservergiftung?

Bei einer Wasservergiftung (medizinisch: Hyponatriämie) nimmt eine Person eine übermäßige Menge Wasser zu sich, wodurch das Blut stark verdünnt wird. Dies führt zu einem gefährlichen Abfall des Natriumspiegels im Körper. Natrium ist ein essenzieller Elektrolyt, das für die Regulierung des Wasserhaushalts und die Funktion von Muskeln und Nerven verantwortlich ist. Wenn der Natriumspiegel im Blut zu stark absinkt, können Zellen – insbesondere im Gehirn – anschwellen. Dies kann neurologische Symptome wie Verwirrtheit, Krampfanfälle oder im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Schwellungen des Gehirns verursachen. Besonders gefährlich ist eine übermäßige Wasserzufuhr für Babys unter sechs Monaten, da ihre Nieren noch nicht vollständig ausgereift sind. Sie können überschüssiges Wasser nicht effizient ausscheiden, wodurch sich Flüssigkeit im Körper ansammelt und das Risiko einer Hyponatriämie steigt. Schon geringe Mengen zusätzliches Wasser können in diesem Alter problematisch sein. Deshalb ist es wichtig, dass Babys ihren Flüssigkeitsbedarf ausschließlich über Muttermilch oder Säuglingsnahrung decken.

Flüssigkeitsbedarf von Babys: Ab wann benötigen Babys zusätzliches Wasser?

Der Flüssigkeitsbedarf eines Babys hängt von seinem Alter, seiner Ernährung und äußeren Faktoren wie Temperatur oder Aktivität ab. Besonders in den ersten Lebensmonaten spielt die richtige Flüssigkeitszufuhr eine entscheidende Rolle für die gesunde Entwicklung des Kindes.

In den ersten sechs Monaten ist der Flüssigkeitsbedarf des Babys laut der DGE vollständig durch die Aufnahme von Muttermilch oder Pre-Nahrung gedeckt. Zusätzliches Wasser ist in dieser in diesem Alter demnach nicht erforderlich.

Erst im zweiten Lebenshalbjahr (6–12 Monate) können Babys zusätzliche Flüssigkeit zu sich nehmen. Mit Einführung der Beikost steigt auch der Flüssigkeitsbedarf und Eltern können ihren Babys nun zusätzlich eine kleine Menge Wasser anbieten.

Folgende Symptome können bei deinem Baby bei einer Wasservergiftung auftreten

Eine Wasserintoxikation kann sich durch verschiedene Symptome äußern, die oft unspezifisch beginnen und sich schleichend verschlimmern. Frühwarnzeichen sind Unruhe, Reizbarkeit und Schläfrigkeit oder gar Lethargie. Da eine Wasservergiftung das empfindliche Gleichgewicht des Natriumhaushalts stört, können Babys zusätzlich unter Blähungen oder einem aufgeblähten Bauch leiden.

In schwerwiegenden Fällen kann es zu Erbrechen, Zittern oder zu einer verringerten Körpertemperatur kommen. Besonders alarmierend sind Krampfanfälle, die darauf hinweisen, dass das Gehirn aufgrund der Zellschwellung betroffen ist. Eine schwere Hyponatriämie kann im schlimmsten Fall zu Bewusstlosigkeit oder Atemproblemen führen.

Du solltest besonders wachsam sein, wenn dein Baby plötzlich apathisch wirkt, nicht mehr richtig trinkt oder unerwartet viel weint. Falls eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, ist es wichtig, sofort einen Arzt oder die Notaufnahme aufzusuchen. Eine frühzeitige medizinische Behandlung kann helfen, schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Prävention: So vermeidest du eine Wasservergiftung bei Babys

  • Stillen oder Pre-Nahrung gemäß der offiziellen Empfehlung verabreichen: Babys unter sechs Monaten sollten ausschließlich gestillt oder mit geeigneter Milchnahrung gefüttert werden. Zusätzliche Wasserzufuhr ist in der Regel nicht nötig.
  • Das Baby nicht mit verdünnter Pre-Nahrung füttern: Die Babynahrung sollte immer nach den Herstellerangaben zubereitet werden.
  • Wassermenge im Blick behalten: Auch nach sechs Monaten sollte die Wasseraufnahme moderat bleiben und nicht den Hauptbestandteil der Ernährung ausmachen.
  • Aufpassen beim Baden: Babys sollten nicht unbeaufsichtigt im Wasser spielen, um unkontrolliertes Verschlucken von Wasser zu vermeiden.

Was ist zu tun, wenn dein Baby versehentlich eine zu große Menge Wasser getrunken hat?

Falls dein Baby versehentlich eine größere Menge Wasser zu sich genommen hat, solltest du es genau beobachten. Achte auf mögliche Anzeichen einer Wasservergiftung. Falls dein Baby erbricht oder apathisch wirkt, solltest du umgehend einen Arzt kontaktieren. In ernsten Fällen kann eine medizinische Behandlung erforderlich sein, um den Natriumhaushalt wieder auszugleichen. Im Zweifel gilt: Lieber frühzeitig ärztlichen Rat einholen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

ÜBER Vanessa Stolz

Vanessa ist promovierende Linguistin und arbeitet als Communication Specialist, Creator und Online-Journalistin.

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