Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft – das hilft bei geschwollenen Beinen

Woher kommen die geschwollenen Beine?
Als mom to be arbeitet dein Körper auf Hochtouren. Dein Blutvolumen steigt um bis zu 50 Prozent, damit dein Baby optimal versorgt wird. Gleichzeitig machen Schwangerschaftshormone wie Progesteron und Östrogen deine Blutgefäße durchlässiger:
- Dadurch tritt mehr Flüssigkeit ins Gewebe über – vor allem in Beine, Füße und Hände.
- Auch die zunehmende Größe deiner Gebärmutter spielt eine Rolle: Sie drückt auf große Venen im Beckenbereich, besonders auf die untere Hohlvene, die das Blut aus den Beinen zurück zum Herzen transportiert.
- Das erschwert den Abfluss von Flüssigkeiten und fördert Schwellungen.
- Zudem verlangsamt sich in der Schwangerschaft dein Lymphfluss – daher baut der Körper Abfallstoffe sowieso noch verzögerter ab.
Besonders bei warmem Wetter oder langem Stehen machen sich diese Veränderungen bemerkbar. Das Ergebnis? Schwere, geschwollene Gliedmaßen.

Wie viele Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft sind normal?
Fast jede Schwangere kennt es. Vor allem im letzten Trimester lagert sich Wasser ein. Meistens gegen Abend oder bei Hitze. Eine Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen von zwei bis vier Kilogramm ist dabei nicht ungewöhnlich. Manche Frauen nehmen sogar bis zu fünf oder sechs Kilogramm zu. Solange die Schwellungen gleichmäßig auftreten und keine anderen Symptome dazukommen, musst du dir keine Sorgen machen.
Das zusätzliche Gewicht durch Wassereinlagerungen kann belastend sein. Das Gehen kostet mehr Kraft, Schuhe passen nicht mehr richtig und die Hände fühlen sich ungewohnt geschwollen an. Die gute Nachricht: Nach der Geburt verliert dein Körper das Wasser wieder – oft recht schnell.
Aber Achtung: Du bemerkst plötzliche, starke Wassereinlagerungen, besonders im Gesicht oder an den Händen? Dazu Kopfschmerzen, Sehstörungen oder hoher Blutdruck? Dann ab zum Arzt. Die Symptome könnten auf eine Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) hindeuten.
Was hilft gegen Wassereinlagerungen?
Keine Frage: Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft sind lästig. Aber mit den richtigen Maßnahmen kannst du die Schwellungen lindern und deinem Körper helfen, das überschüssige Wasser besser abzutransportieren.

- Beine hoch! Wann immer es geht. So fließt das Blut besser zurück und das Wasser verschwindet schneller.
- Bewegung, Bewegung, Bewegung! Spazierengehen, Schwimmen, Radfahren – alles, was deine Venen in Schwung bringt, hilft. Sitzen oder stehen solltest du nicht zu lange am Stück.
- Wechselduschen und kalte Güsse: Dusche deine Beine abwechselnd warm und kalt ab. Das regt die Durchblutung an. Extra-Tipp: Kühle Fußbäder mit Meersalz oder Zitronensaft wirken erfrischend.
- Kompressionsstrümpfe tragen: Nicht sexy, aber effektiv. Spezielle Stützstrümpfe verbessern den Rückfluss des Blutes und reduzieren Schwellungen.
- Massagen: Mit kreisenden Bewegungen von den Füßen Richtung Herz massieren.
- Locker sitzende Kleidung tragen: Enge Kleidung kann die Blutzirkulation behindern und Wassereinlagerungen verstärken. Setze auf bequeme, lockere Kleidung, die den Druck auf deine Beine reduziert. Verzichte auf enge Socken, Schuhe oder auch Ringe.
- Hochlagern im Schlaf: Leg dir im Bett ein Kissen unter die Beine. So kann dein Körper über Nacht besser Wasser abtransportieren.
- Auf die Haltung achten: Stehe und sitze möglichst gerade, um den Blutfluss nicht zusätzlich zu behindern. Vermeide es, die Beine übereinanderzuschlagen.
Professionelle Hilfe bei Wassereinlagerungen
Manchmal reichen Hausmittel nicht aus, um Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft in den Griff zu bekommen. In solchen Fällen kann eine professionelle Lymphdrainage helfen. Dabei massiert ein speziell ausgebildeter Physiotherapeut oder Heilpraktiker sanft das Gewebe, um den Abtransport der Flüssigkeit zu fördern. Diese Behandlung kann besonders bei starken Ödemen Erleichterung bringen. Ein Rezept für manuelle Lymphdrainage bekommst du von deinem Frauenarzt, wenn medizinische Notwendigkeit besteht. Die Kosten werden oft von der Krankenkasse übernommen.
Die richtige Ernährung
Wie bei vielen Beschwerden unterstützt dich auch bei Wasserinlagerungen in der Schwangerschaft die richtige Ernährung dabei, die Symptome zu lindern:
- Viel trinken: Klingt paradox, ist aber wichtig. Wenn du zu wenig trinkst, hält dein Körper erst recht Wasser zurück. Zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee pro Tag sind ideal.
- Weniger Salz, weniger Fertigprodukte: Salz bindet Wasser. Verzichte nicht komplett darauf – aber reduziere Fertiggerichte und stark gesalzene Speisen. Frische, wasserreiche Lebensmittel wie Gurken, Wassermelone und Beeren unterstützen deinen Körper.
- Eiweißreiche Ernährung: Eiweiß spielt eine wichtige Rolle im Flüssigkeitshaushalt deines Körpers. Achte auf eine ausgewogene Zufuhr, zum Beispiel durch mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte oder Milchprodukte.
- Kräutertees gegen Wassereinlagerungen: Brennnessel- oder Birkenblättertee können sanft entwässern. Besprich den Konsum aber mit deiner Hebamme oder deinem Arzt, um sicherzugehen.
Wann verschwinden die Wassereinlagerungen?
Nach der Geburt. Dein Körper scheidet die überschüssige Flüssigkeit nach und nach aus. Du wirst es merken: Du schwitzt mehr, du musst häufiger auf die Toilette. In den ersten Wochen nach der Geburt kann es sein, dass dir auch nachts plötzlich heiß wird. Das ist ein gutes Zeichen, dass dein Körper das Wasser loswird. Eine stärkere Gewichtsabnahme nach der Geburt ist oft auf das ausgeschiedene Wasser zurückzuführen.
Wenn du jedoch nach mehreren Wochen noch starke Schwellungen hast oder plötzlich neue Wassereinlagerungen auftreten, solltest du das ärztlich abklären lassen. Auch Stillhormone und ein verlangsamter Stoffwechsel nach der Geburt können den Abbau der Wassereinlagerungen verzögern.