Schwanger nach einer Fehlgeburt – diese 5 Punkte sind wichtig
Es ist eine ganz nüchterne Zahl: Etwa jede vierte Schwangerschaft endet mit einer Fehlgeburt. Meist unbemerkt, da viele Frauen zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Doch oftmals war die werdene Mutter bereits bei einer gynäkologischen Untersuchung und hat vielleicht auch schon den Herzschlag des Embryos gesehen. Dann ist der Schock umso größer, wenn sie das Baby verliert. Schnell steht dann die Frage im Raum: Wann kann ich wieder schwanger nach einer Fehlgeburt werden? Und noch viel wichtiger: Wann möchte ich das?
1. Nimm dir Zeit für dich
Eine Fehlgeburt kann bei Frauen die unterschiedlichsten Emotionen auslösen. Trauer um den Verlust, Wut, vielleicht auch Sorge um die eigene Gesundheit. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um dieses Ereignis zu verarbeiten. Manchmal braucht dein Körper eine Erholungsphase. Vielleicht möchtest du aber auch deine Emotionen durchleben und über mögliche Ursachen, Konsequenzen oder Änderungen bei einer erneuten Schwangerschaft nachdenken. Nimm dir auch Zeit für deine Beziehung – stärkt euch gegenseitig und sprecht über eure Sorgen und Hoffnungen. Deine Gesundheit, sowohl körperlich als auch mental, ist wichtig. Sei geduldig mit dir selbst und gib dir die Zeit, die du brauchst, bevor du den nächsten Schritt in Richtung erneute Schwangerschaft machst.
2. Wann am besten wieder schwanger nach einer Fehlgeburt werden?
3. Brauche ich ärztliche Unterstützung?
So hart und unfair es auch klingt – eine Fehlgeburt für sich allein ist ein natürliches medizinisches Ereignis. Etwa ein Viertel aller Schwangerschaften wird so leider schon im Frühstadium beendet. Trotzdem kann eine medizinische Beratung sinnvoll sein, wenn du wieder schwanger nach einer Fehlgeburt werden möchtest:
- Erneute Fehlgeburt: Die gute Nachricht vorweg – nach einer Fehlgeburt verläuft eine weitere Schwangerschaft meistens komplikationslos. Hat jedoch eine Frau bereits zwei Mal ihr Baby verloren, steigt das Abort-Risiko an. Nach drei Fehlgeburten liegt es bereits bei zwischen 25 und 49 Prozent. Daher sollten dann medizinische Gründe abgeklärt werden.
- Hormonhaushalt: Damit sich der Embryo im Körper einnistet und entwickelt, müssen verschiedenste Hormone nahtlos zusammenarbeiten. Ist diese Funktion gestört, kann das der Grund für die Fehlgeburt sein. Frage deine Ärztin, ob sie eine Untersuchung bestimmter schwangerschaftsfördernder Hormone für sinnvoll erachtet.
- Krankheiten: Leidest du unter Diabetes oder einer Schilddrüsenfehlfunktion? Das kann möglicherweise auch eine Schwangerschaft beeinträchtigen. Auch Infektionen im Intimbereich sollten behandelt und ausgeschlossen werden. Denn die Erreger gelten ebenfalls als Risiko für ungeborene Babys.
- Ultraschall: Mit einer Ultraschalluntersuchung kann die Ärztin klären, ob die Rückbildung nach vorangegangener Fehlgeburt gut verlaufen ist. Ebenso hat er damit die Möglichkeit, eventuelle Fehlbildungen in der Gebärmutter zu erkennen.
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4. Risikofaktoren für eine Fehlgeburt
Wenn du wieder schwanger nach einer Fehlgeburt werden möchtest, hilft es, eventuelle Risikofaktoren zu kennen. So kannst du dich gut vorbereiten und schützen:
- Rauchen: Rauchen während der Schwangerschaft ist mit einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten verbunden. Verzichte daher auf Zigaretten und Co und schaffe ein rauchfreies Umfeld.
- Alkohol: Ein Bierchen oder ein Sekt? Besser nicht! Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann ebenfalls das Risiko für Fehlgeburten erhöhen. Die Online-Plattform Iris unterstützt Schwangere dabei, mit dem Rauchen oder Trinken aufzuhören.
- Medikamente: Einige Medikamente sind für Schwangere nicht geeignet. Besprich dich mit deiner Ärztin. Vielleicht kann sie dir Alternativen verschreiben oder sogar einen Verzicht während der Schwangerschaft empfehlen.
- Stress: Obwohl Stress allein nicht als Hauptursache für Fehlgeburten angesehen wird, kann übermäßiger Stress negative Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben. Versuche, dich auf der Arbeit oder im Privatleben zu schonen.
- Übermäßige körperliche Anstrengung: Schwere körperliche Arbeit, Extremsport oder übermäßige körperliche Anstrengung stellen ebenfalls ein mögliches Risiko dar. Deine Ärztin kann dich beraten und dir gegebenenfalls auch Tipps für deinen Job geben.
5. Schwanger nach einer Fehlgeburt – trotz allem eine entspannte werdende Mutter
Du möchtest wieder schwanger nach einer Fehlgeburt werden? Sicherlich wird das für dich eine Zeit intensiver Emotionen und vielleicht auch Ängste sein. Das kann dir dabei helfen:
- Suche dir ein unterstützendes Umfeld, das dich trägt und versteht. Eine liebevolle Partnerschaft, Gespräche mit Freunden oder auch Tipps einer erfahrenden Hebamme wirken motivierend und aufbauend.
- Sei nachsichtig mit dir und deinem Körper. Es kann durchaus ein paar Monate dauern, bis du wieder schwanger wirst.
- Wenn du bemerkst, dass du schwanger bist, feiere diesen Augenblick! Vielleicht möchtet ihr ein Erinnerungs-Foto machen oder schick essen gehen?
- Nimm frühzeitig Vorsorgeuntersuchungen bei deiner Frauenärztin wahr.
- Vermeide Risikofaktoren und suche dir Aktivitäten, die dir gut tun. Wie wäre es mit Yoga, Entspannungstechniken, einem Malkurs oder leichtem Sport?
- Versuche, dich nicht von Ängsten leiten zu lassen, sondern von der sprichwörtlichen „guten Hoffnung“. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass diesmal alles gut geht.
Wenn du magst, zelebriere die Meilensteine deiner neuen Schwangerschaft. Das erste Ultraschallbild, das Wachsen deines Bauches oder auch die ersten Tritte – diesmal wird alles besonders und einzigartig. Genieße diese Momente!