Autofahren mit Baby: So wird eure Fahrt zum Kinderspiel
Mal eben ins Auto springen und losdüsen? Frischgebackene Eltern wissen, was das mitunter für eine kleine Herausforderung sein kann. Wo sind die Windeln? Braucht das Kind noch etwas zu essen? Und überhaupt, mein Baby mag unterwegs sein gar nicht! Mit Nachwuchs ändert sich eben vieles, auch das Autofahren. Doch mit etwas Vorbereitung und Gelassenheit wird das Autofahren mit Baby zum Kinderspiel.
Ab wann ist Autofahren mit Baby ok?
Die meisten Babys fahren schon wenige Tage nach ihrer Geburt das erste Mal in einem Auto. Denn dann treten sie mit ihren Eltern die Heimreise aus der Geburtsklinik oder dem Geburtshaus an. Das ist auch kein Problem, denn die Babyschalen für Fahrzeuge sind auch schon für die Allerkleinsten ausgelegt. Sie erfüllen strengste Sicherheitsvorschriften und stützen Wirbelsäule und Köpfchen.
Wenn möglich, sollten allerdings in den ersten drei Lebensmonaten möglichst nur kürzere Fahrten stattfinden. Das sind einige der Gründe:
- Unreife Wirbelsäule: In den ersten Lebensmonaten ist die Wirbelsäule eines Babys noch sehr empfindlich und nicht vollständig entwickelt. Eine längere Zeit in der gekrümmten Position einer Babyschale kann die Wirbelsäule belasten.
- Ergonomische Belastung: Die halb sitzende Position in einer Babyschale ist nicht ideal für die noch weichen Knochen und die sich entwickelnde Muskulatur des Babys. Zudem liegt das Baby eng in der Schale und kann sich kaum bewegen.
- Atemwege: Die halbliegende Position kann die Atemwege eines Neugeborenen beeinträchtigen. Da Babys noch keine starke Kopf- und Nackenmuskulatur haben, kann der Kopf nach vorne kippen.
- Überhitzung: Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht gut regulieren. Daher kann es sich schnell unwohl fühlen.
Dagegen sind kurze Fahrten zum Beispiel zum Kinderarzt, Freunden oder den Großeltern meist unproblematisch. Einige Babys fühlen sich dabei sogar besonders wohl. Sie schlafen bevorzugt dann ein, wenn sie das Vibrieren des Autos spüren und den brummenden Motor hören.
Diese Vorbereitung erleichtert euch eure Autofahrt
Viele Eltern wünschen sich ein entspanntes Autofahren mit Baby. Das lässt sich natürlich nicht immer garantieren. Aber mit dieser Vorbereitung schaffst du eine gute Grundlage:
- Schlafenszeit wählen: Am angenehmsten ist die Autofahrt mit Baby, wenn dein Schatz friedlich schlummert. Wenn möglich, passe daher die optimale Zeit für ein Nickerchen ab.
- Vorher füttern: Satt fährt es sich besser. Das gilt auch für Babys. Stille oder füttere dein Kind vorher.
- Wickeln: Auch eine frische Windel vor der Autofahrt kann Wunder bewirken. Denn in der engen Babyschale spüren Kinder ihr kleines oder großes Geschäft besonders deutlich und können schnell anfangen zu meckern.
- Richtig anschnallen: Dein Baby fährt aus Sicherheitsgründen am besten ohne dicke Jacke. Der Gurt sollte so eingestellt sein, dass zwischen ihm und der Baby-Brust ein Finger breit Platz ist.
- Beifahrer: Gerade bei Neugeborenen ist es ideal, wenn neben dem Baby ein Beifahrer mitfährt. Die Person kann dann schnell reagieren, wenn sich das Kind unwohl fühlt oder zu schreien beginnt.
- Beifahrersitz: Fährst du alleine mit deinem Baby, kannst du den Kindersitz auch auf dem Beifahrersitz positionieren. Achte darauf, dass der Beifahrerairbag ausgeschaltet ist.
- Wickeltasche griffbereit: Eine gut sortierte Wickeltasche erleichtert dir das Autofahren mit Baby. Je nach euren individuellen Bedürfnissen können zum Beispiel Windeln, Wickelunterlage, Feuchttücher, Wechselsachen, Plastiktüten für Windeln, Schnuller, Stilltuch, Milchpulver, Fläschchen und warmes Wasser euch das Leben unterwegs angenehmer machen.
Sollte eure Fahrt doch länger dauern, dann plane am besten ausreichend Pausen ein. Dein Baby freut sich, wenn es sich nach anderthalb Stunden mal wieder strecken und bewegen kann. Und ganz ehrlich: Du wirst dich auch freuen und diesen Break genießen.
Welcher Kindersitz ist fürs Autofahren mit Baby der richtige?
Das ist eine Frage, die so leicht nicht zu beantworten ist. Denn sie hängt von eurer persönlichen Situation, eurer Autogröße und auch dem Budget ab. Vor der Anschaffung des Sitzes könnt ihr diese Punkte bedenken:
- Babyschale: Sie ist das wohl gängigste Transportmittel für Kinder im Auto. Hier befindet sich dein Kind in einem kompakten, schalenförmigen Sitz, geschützt durch einen gepolsterten Innenraum. Die Außenschale besteht aus stabilem Kunststoff, ergänzt durch einen Tragegriff für einfachen Transport. Befestigt wird der Sitz meist über das Isofix-System direkt mit dem Fahrzeug.
- Babywanne: Mittlerweile gibt es auch Babywannen, die du im Auto fixieren kannst. Hier liegt dein Kind bequem wie im Kinderwagen und wird angeschnallt. Du befestigst die Wanne ebenfalls per Isofix.
- Autogröße: Je nach Platz auf der Rückbank kommen einige Modelle eher in Frage, während andere Babysitze vielleicht zu viel Platz brauchen. Das gilt vor allem, wenn hinten noch mehrere Personen mitfahren. Informiere dich bei deinem Autohersteller, welche Sitze für Kindersitze geeignet sind.
- Befestigungssystem: Für viele Babyschalen brauchst du eine passende Isofix-Station, die mit dem Auto verbunden wird. Auf diese Isofix-Station klippst du ganz einfach den Kindersitz. Eine Anzeige zeigt dir, ob alles richtig befestigt und eingestellt ist. Es gibt auch drehbare Isofix-Stationen. Das macht das Einrasten der Babyschale für dich besonders angenehm, weil du dich nicht drehen musst.
- Kombination: Wenn du viel unterwegs bist, ist es praktisch, wenn du die Babyschale oder Babywanne direkt auf das Gestell des Kinderwagens setzen kannst. Solche Komplettsysteme bieten viele Hersteller an.
Grundsätzlich gilt bei Kindersitzen: safety first! Regelmäßig testen der ADAC oder auch Stiftung Warentest daher Sitze auf ihre Sicherheit. Informiere dich am besten vor dem Kauf, damit du für dich eine gute Entscheidung treffen kannst.
Was kostet ein guter Kindersitz für Babys?
Ob Babyschale oder Babywanne – Kindersitze für Babys sind nicht günstig. Vom ADAC empfohlene gute Modelle beginnen bei etwa 170 Euro. Die Testsieger kosten über 400 Euro. Vielleicht wäre ein solcher Sitz ein schönes und nützliches Geschenk zur Geburt?
Diese Extras machen das Autofahren mit Baby noch angenehmer
Das Autofahren mit Baby kann gerade am Anfang eine Herausforderung sein. Ihr müsst euch erst aufeinander einstellen. Damit sich dein Baby gut an die neue Situation gewöhnt, können diese Dinge helfen:
- Sonnensegel: Viele Babyschalen haben ein eingebautes Sonnensegel, das du herausziehen kannst. So schützt du dein Baby vor Sonnenstrahlen. Alternativ kannst du auch einen Sonnenschutz kaufen, den du innen am Autofenster befestigst.
- Decke: Aus Sicherheitsgründen sollen Kinder ohne Jacke fahren. Es gibt Einschlagdecken oder Fußsäcke für die Babyschale, damit dein Schatz es bei kalten Temperaturen kuschelig warm hat.
- Spielsachen: Schon die Kleinsten können sich bei Autofahrten langweilen. Ein Mobilé oder andere Spielsachen, die du am Transportgriff der Babyschale anbringst, sorgen für Abwechslung.
- Waschbarer Bezug: Ob Milch oder Pipi – auch im Kindersitz kann schnell mal etwas daneben gehen. Für viele Kindersitze gibt es waschbare atmungsaktive Bezüge, die du einfach über die Babyschale ziehst.
Und hier noch ein gar nicht mehr so geheimer Geheimtipp und Gamechanger für viele Eltern: Damit du dich bei der Autofahrt nicht umdrehen musst, gibt es spezielle Sicherheitsspiegel. Du bringst dieses Gadget an einer Kopfstütze der Rückbank an und kannst so über deinen Rückspiegel schauen, ob bei deinem Schatz alles in Ordnung ist. Wir wünschen euch eine gute und sichere Fahrt!